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FC Gießen: Ohne Kader in den Sommer

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Von: Sven Nordmann

(sno) Ende Mai 2022 zeichnet sich sportlich ein besorgniserregendes Bild rund um den FC Gießen ab: Während die lokalen Konkurrenten um Eintracht Stadtallendorf, FSV Fernwald und SC Waldgirmes ihren Kader für die kommende Saison 2022/23 jeweils zum Großteil fixiert haben, steht der FC zumindest offiziell ohne Spieler da und muss nun innerhalb kürzester Zeit einen kompletten Hessenliga-Kader zusammenstellen, der im Idealfall auch noch konkurrenzfähig ist.

Die Saison startet am am 30. bzw. 31. Juli.

Beim FC Gießen muss eine komplett neue Mannschaft aus dem Boden gestampft werden - der Verbleib von Michael Fink ist an die weiterhin nicht geklärte Weiterbeschäftigung von Trainer Daniyel Cimen gekoppelt. Darüber hinaus gibt es keine verbriefte Gewissheit, dass Gießen mit weiteren Spielern für die angehende Saison verlässlich planen kann.

Nach Notvorstand Turgay Schmidt sind nun auch die sportlich Verantwortlichen in der vergangenen Woche auf Tauchstation gegangen. Offiziell befanden sich Daniyel CImen und Christian Memmarbachi im Urlaub. »Es geht darum, den Abstieg zu verdauen und mal zur Ruhe zu kommen«, sagte Memmarbachi. Cimen war nicht zu erreichen.

Der FC Gießen steht nicht nur vor der Herausforderung, zu einer Zeit, in der die allermeisten Akteure bereits gebunden sind, etliche neue Spieler holen zu müssen - er wird aller Voraussicht nach auch die wenigsten Spieler der letzten Saison halten (können). Die aus Gießen stammenden Leistungsträger Donny Bogicevic und Dennis Owusu sind bereits abgewandert, die Verträge mit Giuseppe Burgio, Nejmeddin Daghfous und Niclas Mohr wurden aufgelöst. Aus dem Umfeld der drei Japaner Ryunosuke Takehara, Takero Itoi und Ko Sawada ist zu vernehmen, dass sie sich keine weitere FC-Saison antun wollen - generell gehen viele Spieler im Unfrieden.

Selbst waschechte Gießener wie Louis Münn zieht es - wie im Vorjahr Hendrik Starostzik - weg: Der Mittelfeldspieler wechselt dem Vernehmen nach zu Eintracht Stadtallendorf. Auch ein Verbleib von Kristian Gaudermann im Waldstadion ist unwahrscheinlich. Die wenigsten Akteure also bleiben - ein komplett neuer Stamm aus einem nahezu ausgeschöpften Pool muss neu rekrutiert werden.

Die zweite Mannschaft trat zuletzt in der Verbandsliga schon nur noch mit zehn Mann ohne Ersatz an, aus der A-Jugend kommt in diesem Sommer jahrgangsbedingt wenig nach. Wer auch immer letztlich sportlicher Entscheidungsträger in Gießen sein wird: Kreativität ist gefragt.

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