Für BVB, Eintracht und Günther

Entweder oder. Schwarz oder weiß. Links oder rechts. A oder B. Wir tun uns oftmals schwer damit, zwischen zwei Alternativen zu wählen. Bis dann aber doch die Entscheidung steht. Das trifft auch auf die von uns interviewten Sportlerinnen und Sportler zu, die wir in loser Abfolge vorstellen.
Neu-Anspach . Da beißt die Maus keinen Faden ab: Mario Schreiber (26) ist der dienstälteste Fußballer, der im Kader des Gruppenliga-Spitzenreiters FC Neu-Anspach steht. »Schon seit der B-Jugend spiele ich in Anspach«, sagt der Schlussmann von FCNA-Trainer Jörg Loutchan. Das Fußball-Abc hatte der gebürtige Bad Sodener allerdings in der F-Jugend der SGK Bad Homburg erlernt - jedoch nicht als Schlussmann.
»Nee, bei mir war es damals so, wie so oft auch bei vielen anderen Torhütern: Wir hatten ein Hallenturnier mit der SGK«, erinnert sich Schreiber, »allerdings war unser Torwart nicht da. Bis ich dann gefragt wurde, ob ich nicht mal Lust hätte, ins Tor zu gehen. Hatte ich - und es hat auf Anhieb großen Spaß gemacht. Seitdem bin ich im Tor geblieben.« Nachdem er seine Anfänge auf dem Fußballfeld als Innenverteidiger erlebt hatte.
Von der SGK ging’s dann zur SG Ober-Erlenbach. Ehe ihn nach einem halben Jahr Stippvisite bei der SG Rosenhöhe in Offenbach der Weg nach Anspach führte. Dass er mittlerweile auf elf Jahre beim FCNA verweisen kann, kommt nicht von ungefähr: »Klar, Angebote zum Wechseln gibt es Jahr für Jahr. Aber beim FC stimmt einfach das Klima. Der Verein wird familiär geführt, auf Jugendarbeit wird großen Wert gelegt. Generell stehen der Zusammenhalt, das gegenseitige Helfen im Vordergrund. Für mich gibt es daher keinen Grund, wegzugehen.«
Unerklärlicher Spitzname
Das Fußballer-Gen bekam Mario Schreiber, der in seiner Ober-Erlenbacher Jugendzeit den Spitznamen »Gonger« verpasst bekam (»Warum, weiß ich bis heute nicht«), vom Papa in die Wiege gelegt. Manfred Schreiber hatte sich nämlich einst ebenfalls die Schussstiefel geschnürt. »Beim FC Oberstedten hat er einen klassischen Libero im Ausputzer-Stil gespielt«, verrät Schreiber junior und fügt lachend hinzu: »Er schaut bei jedem meiner Spiele zu. Ein, zwei Sprüche hat er für mich immer auf Lager.«
Der Anspacher Keeper, der sich neben dem Training auch noch privat mit Workouts fit hält, wohnt mit seiner Frau Naomi (sie kommt vom Turnen und Gardetanz) und dem zweijährigen Sonnenscheinchen Ella in Wehrheim. Für die laufende Saison hat sich der Garten- und Landschaftsgestalter viel vorgenommen: »Die Verbandsliga ist für uns auf alle Fälle drin. Wir haben eigentlich jedes Jahr den Anspruch, einen Platz unter den ersten fünf der Gruppenliga zu erreichen. Unsere junge Truppe muss zwar noch viel lernen, die Qualität im Team stimmt mich aber in puncto Aufstiegskampf sehr optimistisch.«
FC Bayern oder BVB? Dortmund mit seiner gelben Wand ist mir einfach sympathischer.
Manuel Neuer oder Kevin Trapp? Fußballerisch ist Neuer der Bessere, aber da die Eintracht mein Lieblingsclub ist, sage ich: Kevin Trapp. Der hat sich über die Jahre immer weiterentwickelt. Und was ich ihm besonders hoch anrechne: Trotz lukrativer Angebote aus der Premier League hält er der Eintracht die Treue.
Mit Blick auf das im Februar anstehende DFB-Pokalspiel: Eintracht oder Lilien? Okay, Darmstadt 98 ist schon ein richtig cooler Verein. Wenn es nicht gerade gegen die Eintracht ginge, würde ich den Lilien den Sprung ins Finale gönnen.
Schlager oder Hard Rock? Wenn’s ums Saufen geht: Schlager. Da kann man besser mitgrölen. Musikalisch bin ich ziemlich querbeet aufgestellt - von elektronischer Musik bis Rammstein oder Böhse Onkelz.
Gitarre oder Keyboard? Die Gitarre. Früher wollte ich selbst mal Gitarre spielen lernen. Das wurde mir aber zu kompliziert.
»Wer wird Millionär?« oder »Gefragt - Gejagt«? WWM, weil es mit Günther Jauch immer lustig ist. Dafür müsste man sich eigentlich mal bewerben - selbst auf die Gefahr hin, dass man sich dann in der Sendung schwer blamiert.
Sommer oder Winter? Durch meinen Beruf habe ich genug mit Kälte und Nässe zu tun. Das nervt. Ich bin eher ein Sommertyp. 25 Grad reichen mir aber.
Brille oder Kontaktlinse? Ich bin kurzsichtig und habe beides. Im Spiel sind Linsen aber viel praktischer als eine Sportbrille. Zum Glück ist mir während eines Spiels noch nie eine Linse aus dem Auge gerutscht. Brille trage ich abends zu Hause, um das Auge von den Linsen zu entlasten.
Kino oder DVD? Kino. Ich finde es einfach schön, zu Hause rauszukommen und mit Naomi oder meinem besten Kumpel Stefan ins Kino zu gehen - wenn auch mein letzter Kinobesuch gut ein Jahr her ist. Von Horror bis Comedy: Was Filme angeht, bin ich sehr breit aufgestellt.
Maskenpflicht oder Bahn frei? Jeder ist seines Glückes Schmied. Draußen bin ich gegen Maskenpflicht - aber in engen Räumen oder Zügen, wo alles zusammengepfercht sitzt, da muss Maske sein.
Vollbart oder Glatze? Vollbart. Wobei ich schon beides hatte - eine Glatze vor drei Monaten. Das war aber ein Versehen. Meine Frau hatte sich an meine Haare gewagt. Mit dem Erfolg, dass hinterher alles ab musste! Da konnte ich mir im Training die übelsten Sprüche anhören. Jetzt hat sich für Naomi das Thema Haareschneiden erledigt.
WOLFGANG BARDONG