Gegen Nadal-Bezwinger

Bad Homburg (jf). Diese Konstellation hat in der deutschen Tennis-Szene absoluten Seltenheitswert: Am morgigen Samstag um 13 Uhr starten nämlich mit dem TC Bad Homburg und Aufsteiger TV Ober-Eschbach gleich zwei Mannschaften aus einer Stadt in der Bundesliga der Herren 30 in die neue Saison.
Für Bad Homburgs Herren 30 beginnt morgen bereits die dritte Saison in der Bundesliga, nachdem der TC 2021 das Endspiel um die deutsche Meisterschaft gegen den Buschhausener TC aus Oberhausen mit 4:5 verloren hatte und 2022 hinter dem TC Pfarrkirchen Vizemeister der Gruppe Süd geworden war.
»Titelverteidiger Pfarrkirchen ist auch in diesem Jahr der große Favorit auf die deutsche Meisterschaft«, verweist TC Bad Homburg Kapitän Tobias Kiessling auf den bärenstarken Kader der Niederbayern aus dem Rottal, die in ihrem internationalen Ensemble mit Almagro, Darcis, Seppi und Baghdatis gleich vier Spieler in ihren Reihen haben, die im Laufe ihrer Karriere bereits gegen Rafael Nadal gewonnen haben.
Die Bad Homburger haben hinter den beiden Ausländern Frederico Gil (Portugal) und Lamine Ouahab (Algerien) André Stenger, Lukas Ollert, Rainer Schüttler, Benjamin Becker, Lars Pörschke, Tobias Kiessling und Felix van Kann gemeldet.
Klub-Trainer Stenger hat in der vergangenen Saison noch in der Herrenmannschaft des TC gespielt und ist beim Vizemeister der Regionalliga Südwest in den Einzeln auf eine Bilanz von 5:1-Siegen gekommen und in den Doppeln auf 4:2.
Der zweite Neuzugang Lukas Ollert (am 25. November 1992 in Hamburg geboren) besitzt parallel zu Bad Homburg auch eine Spielberechtigung für den österreichischen Klub TC Telfs, für den er am vergangenen Samstag gegen die Sportunion Klagenfurt sowohl im Einzel als auch im Doppel gepunktet hat. Ollert wurde im vergangenen Jahr deutscher Meister im Einzel und Doppel in der Halle und konnte den Titel im Doppel zusammen mit seinem Partner Marko Krickovic (TC Ismaning) am 5. März 2023 in Leimen erfolgreich verteidigen.
Damit nicht genug: Ende März ist Ollert zusammen mit Thorsten Bertsch, Tom Schönenberg und Tobias Geigle in Manavgat in der Türkei Mannschafts-Weltmeister in der Altersklasse Herren 30 geworden. Ohne Satzverlust hat das DTB-Quartett Irland, Argentinien, Türkei und Chile sowie im Finale die USA geschlagen.
Der dritte Neuzugang Felix van Kann bringt Erfahrungen aus der Regionalliga mit und lebt inzwischen in Los Angeles, soll aber im Verlauf der Saison ebenso zum Einsatz kommen wie Benjamin Becker. Rainer Schüttler, Turnierdirektor von Genf, und Joschi Thron, der das WTA-Turnier im Kurpark organisiert, sollen laut Kiessling in mindestens einer Partie auf dem Platz stehen.
»Wir wollen wieder Vizemeister werden, denn gegen Pfarrkirchen werden wir keine Chance haben«, formuliert Tobias Kiessling das Saisonziel 2023.