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Im vierten Anlauf endlich Meister

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Diese Mannschaft der SG Wehrheim/Obernhain ist im Mai 1987 Meister der Handball-Bezirksliga II geworden: Thomas Wagner, Bernd Wagner, Nick Rudolph, Spielführer Herbert Wagner, Stefan Hauser und Betreuer Paul Becker (hintere Reihe. von links) sowie Hartmut Peter, Jürgen Schneider, Robert Welter, Michael Korn, Spielertrainer Manfred Pohl und Volker Minet (vordere Reihe, von links). © Gerhard Strohmann

Wehrheim (jf). Gleich doppelten Anlass gibt es, im UA-Archiv einen Blick zurückzuwerfen auf die Handball-Saison 1986/87. Zum einen den Aufstieg von SG Wehrheim/Obernhains Männern in die Bezirksoberliga und zum zweiten den Abschied von TSG Wehrheims 1. Vorsitzenden Thomas Wagner, der vor 36 Jahren Mitglied jener inzwischen legendären Meister-Mannschaft gewesen ist und entscheidenden Anteil an der Meisterschaft hatte.

Damals war der Name Wagner durch Herbert, Thomas, Bernd und Achim übrigens gleich viermal im Kader vertreten.

Rückblende in die 1980er Jahre: Vizemeister 1984 (hinter der SG Anspach), Vizemeister 1985 (hinter TuS Nieder-Eschbach) und Dritter 1986 (hinter dem TV Bad Vilbel und der TGS Vorwärts Frankfurt). SG Wehrheim/Obernhains Spielertrainer Manfred Pohl schien sich schon mit dem Gefühl des »ewigen Zweiten« abfinden zu müssen, ehe ihm zum Abschluss seiner Übungsleiter-Tätigkeit bei der SG doch noch der heißersehnte große Wurf gelungen ist.

Mit 35:9-Punkten und einem überragenden Torverhältnis von 462:347 wurde das Team aus dem Apfeldorf nämlich endlich Meister in der Bezirksliga II. Doch auch die Spielzeit 1986/87 war eine »Zitter-Saison«, ehe der Titelgewinn am letzten Spieltag mit einem 20:16-Erfolg bei der SKG Sprendlingen unter Dach und Fach gebracht wurde. Bereits am zweiten Spieltag hatte es mit dem 13:16 in Steinheim die erste Niederlage und anschließend in eigener Halle nur ein 16:16-Unentschieden im Derby gegen den TV Gonzenheim gegeben. Danach folgte ein 17:18 beim Titelanwärter TGS Vorwärts Frankfurt und bei einem Saisonstart mit 3:5-Punkten schien auch die Verbandsrunde 1986/87 für die SGWO bereits frühzeitig - wieder einmal - »gelaufen« zu sein.

Die Truppe um Spielertrainer Manni Pohl steckte jedoch den Kopf nicht in den Sand, sondern kämpfte sich aus eigener Kraft aus der Misere heraus. Bis zum 21. Februar 1987 folgten neun Siege bei nur noch einer weiteren Niederlage und damit war die SG wieder zurück im Aufstiegsrennen, zumal zwei Erfolge im Pokal gegen die höherklassigen Mannschaften SV Seulberg (17:16) und SG Bruchköbel (19:18) zusätzlichen Auftrieb gegeben hatten.

Am 15. März 1987 folgte dann aber mit der 19:22-Heimniederlage gegen die TGS Vorwärts ein weiterer Rückschlag, der erst einmal verdaut werden musste. Fortan durfte sich die SG Wehrheim/Obernhain keinen weiteren Ausrutscher mehr erlauben - aber die Nerven hielten.

Dem 17:14-Pokalerfolg gegen Goldstein folgten in der Meisterschaftsrunde bis zum glanzvollen Finale am 9. Mai in Sprendlingen sechs Siege in Serie - und damit stand die Pohl-Truppe als Meister und Aufsteiger in die Bezirksliga I fest.

Zum Titelgewinn trugen 16 Spieler bei (im Pokalwettbewerb kam außerdem noch Siegfried Hörbe zum Einsatz), von denen sieben alle 22 Begegnungen bestritten haben. Erfolgreichster Werfer war Hartmut »Pit« Peter mit 102 Toren, gefolgt von Stefan Hauser (90) und Spielertrainer Manfred Pohl (78).

Die Statistik der Meister-Saison 1986/87 (Zahlen in Klammern bedeuten Zahl der Einsätze, Tore und verwandelte Siebenmeter): Robert Welter (22/1), Michael Korn (20), Walter Schmidt (2); Hartmut Peter (22/102/7), Herbert Wagner (22/36), Bernd Wagner (22/36), Nick Rudolph (21/30/3), Stefan Hauser (22/90/49), Manfred Pohl (22/78/6), Volker Minet (22/45), Achim Wagner (12/15/4), Marcus Metz (3/12/5), Hans-Peter Hauser (3/4/1), Jürgen Schneider (19/4), Thomas Keller (10/8) und Klaus Keller (1/1).

Betreut wurde die Mannschaft von Paul Becker, dem ausgleichenden »guten Geist« der Truppe, sowie von Thomas Wagner, der ab dem 13. Spieltag selbst wieder das Trikot übergestreift und als Motivator großen Anteil an diesem Aufstieg hatte. Für die SG Wehrheim/Obernhain gab es nach der Saison 1986/87 am Abend des 6. Juni im Vereinslokal »Zur Linde« beim »Boller« gleich zweifachen Grund zum Feiern, denn auch die neuformierte zweite Damenmannschaft war auf Anhieb Meister geworden. Mit makellosen 20:0-Punkten und 163:65 Toren sicherte sich das Team von Trainer Heinz Birn und Betreuer Helmut Bruns den Titel in der Gruppe 2 der C-Klasse.

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