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Kardinalfehler zu schwacher Spielmacher

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Frankfurt (tim). Yannick Binas war emotional angefasst. Der Geschäftsführer der Frankfurt Skyliners stand in der Nähe des sich leerenden Frankfurter Fanblocks in der Göttinger Arena. 150 Fans waren zum letzten Saisonspiel gekommen, um das Team lautstark zu unterstützen. Über den 88:82-Erfolg beim Tabellensechsten der Basketball-Bundesliga (BBL) konnte aber niemand jubeln.

»Ein bitterer Tag«, fasste Binas den Sonntagnachmittag zusammen. Der eigene Sieg hat den Hessen nicht gereicht, um die Klasse zu halten. Der Mitteldeutsche BC hat sein parallel stattfindendes Spiel gegen die Crailsheim Merlins gewonnen und somit seinen Zwei-Punkte-Vorsprung vor den Skyliners gewahrt und bleibt als 16. erstklassig. Die Frankfurter steigen als Tabellen-17. ab.

Für die Skyliners ist es der zweite sportliche Abstieg in Folge. Doch nachdem sich der Klub mit einer Wildcard im vergangenen Sommer in der Liga halten konnte, werden sie dieses Mal den Gang in die zweite Liga ProA antreten müssen. »Ich gehe davon aus, dass es zwei Aufsteiger geben wird«, sagte Binas. Abgestiegen sind die Frankfurter Basketballer aber nicht am Sonntag. Binas: »Die letzten drei Spiele kann man dem Team nichts vorwerfen.« Allerdings sei es nicht gelungen, den Spielern die Bedeutung der Partien gegen den Tabellenletzten Bayreuth und Braunschweig, den damaligen Tabellen-16., vor zwei Wochen begreiflich zu machen. Beide gingen verloren. »Erst danach haben wir es verstanden«, sagte Binas. Ein Armutszeugnis für das Team, dem es in vielen Spielen an Physis und Spielverständnis mangelte. Es haben sich viele Dinge im Laufe der Saison kumuliert. Es fehlte von Beginn der Saison an ein wettbewerbsfähiger Kader.

Der Kardinalfehler war wie in all den Jahren zuvor, einen viel zu schwachen Spielmacher wie J. J. Frazier zu verpflichten und zu glauben, dass Center Matt Haarms den höchsten Ansprüchen genügt. Der Niederländer verletzte sich dann bei der EM und wurde durch Martinas Geben für zwei Monate ersetzt. Als der Litauer nach Spanien weiterzog, dauerte es drei Monate, bis Center Derek Cooke Jr. geholt werden konnte. Für die kommende Saison bleiben den Skyliners nur die deutschen Spieler mit einer Doppellizenz wie Alex Richardson, Nolan Adekunle, Jordan Samare und Justin Onyejiaka. Klaus Perwas hat auch noch Vertrag, will aber nur Co-Trainer sein. Der Vertrag von Marco Völler, Manager Sport, ist ausgelaufen.

Die Hauptsponsoren wie Namensgeber Fraport und Trikotsponsor Wisag bleiben an Bord, aber zu reduzierten Bezügen, teilte Binas mit.

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