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»Keine optimale Vorbereitung«

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Von: Dirk Ortmann

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Winterneuzugang André Stoss (links) startet heute mit Spitzenreiter FC Neu-Anspach in die Gruppenliga-Restrunde. © Gerhard Strohmann

Neu-Anspach . Es geht wieder los. Mit zwei Nachholspielen steigt das Programm der Fußball-Gruppenliga Frankfurt West ins Jahr 2023 ein. Am heutigen Mittwoch empfängt der heimische Tabellenführer FC Neu-Anspach um 20 Uhr den Rangelften FC-TSG Königstein zum Hochtaunus-Duell. Zeitgleich prüft der SKV Beienheim (Zehnter) den FSV Friedrichsdorf (Zwölfter).

Auf dem Papier ist die Neu-Anspacher Crew von Trainer Jörg Loutchan (43 Punkte, 50:24-Tore) klarer Favorit gegen Königstein (23 Zähler, 45:40-Tore). Doch die Saisonvorbereitung des Spitzenreiters lässt vor der Begegnung eine solche Einstufung nicht wirklich zu.

»Mit der Planung von vier Testspielen war ich eigentlich sehr zufrieden vom Trainings-aufbau her. Doch das erste Spiel in Steinbach war eine einzige Katastrophe, zum zweiten in Marburg sind wir mit 13 Mann angetreten und die Spiele drei und vier gegen Friedberg und Burgsolms sind ausgefallen. Fazit: Eine optimale Vorbereitung sieht völlig anders aus. Jetzt haben wir gerade einmal viereinhalb Wochen nach sehr langer Pause absolviert, da wir ja am Mittwoch schon nachholen müssen«, blickt Jörg Loutchan zurück.

Heute gegen Königstein

Seine Hoffnung, mit voller Kapelle die Trainingsinhalte angehen zu können, hat sich nicht erfüllt: »Leider war das Gros der Spieler nicht durchgehend dabei. Wir schaffen vieles über die Qualität des gesamten Kaders. Ausfälle kompensieren wir durch ebenden breiten Kader, doch diesmal noch nicht. Das stimmt mich nicht zufrieden und ist leider frustrierend«, sagt Loutchan. Und: »Wenn du Erster bist und so ein Auftaktprogramm hast wie jetzt mit Königstein und SV der Bosnier, da fühle ich mich jetzt nicht wirklich gut vorbereitet.«

Der Coach der Kleeblattstädter äußert sich gewohnt kritisch: »Unsere Pause war verdient lang, aber du musst danach wieder bei Null anfangen. Bei dem ein oder anderen Spieler dauert es wohl länger zu kapieren, dass Testspiele zur Vorbereitung dienen und nicht minderwertig sind, aber ein, zwei haben das wohl nicht verstanden.«

Und dennoch: Er steht absolut hinter seinem Team. »Bei aller Kritik bin ich trotzdem von meinen Jungs überzeugt. Ich traue denen zu, dass sie, wenn es losgeht, wieder voll motiviert sind.«

Offen ist indes, wie die Aufstellungen in den kommenden Wochen aussehen werden. Denn die Ausfall-Liste der Neu-Anspacher ist lang. Mit Torjäger Maziar Namavizadeh (Knieverletzung) rechnet man beim FCNA wohl frühestens im April wieder. Patrick Berschick weilt im Urlaub, Frederik Coleman ist beruflich bedingt abwesend. Nico Kübler, Marvin Diehl und Albin Ugrinaj sind verletzt und auch Stefan Damm ist angeschlagen. »Äußerst fraglich«, so der Coach, sind auch die beiden Torhüter Mario Schreiber (Erkältung) und Erik Langlitz (Fingerverletzung). Loutchan: »Wenn Mittwoch auch noch Lars Günther wegen Knieproblemen passen müsste, dann wäre das der Worst Case.« Günther musste zuletzt pausieren.

Kritischer Coach

Und so ist der Kader des FCNA gerade noch ausreichend. Unvermeidlich sei angesichts der Ausfälle, so Loutchan, dass »Spieler spielen werden, mit deren Einsatz in der Vorbereitung ich nicht zufrieden war«.

Und so ist dem FCNA-Trainer vor dem Mittwoch-Heimspiel gegen den FC-TSG Königstein nicht ganz wohl: »Das ist eine starke Truppe, die mich überzeugt. Da muss ich mir die Frage stellen, ob es bei uns vor allem auch konditionell reicht, zumal der FC-TSG eines der laufstärksten Teams der Liga ist. Die Vorzeichen sind nicht so prima, aber das muss ja nicht unbedingt bestätigt werden. Allerdings wäre es mir schon lieber, wenn ich sagen könnte, dass wir alles dafür getan haben, doch das haben wir nicht.«

Spannend wird auch sein, wie die Neu-Anspacher Truppe nun mit der Erwartungshaltung umgeht, die mit der Tabellenführung daherkommt. »Mit ist egal, was von außen hereingetragen wird. Mein Team muss verstehen, dass alle Gegner motiviert sein werden, gegen uns zu gewinnen. Ich weiß nicht, ob aktuell alle darauf vorbereitet sind. Allerdings ist es bislang auch so, dass ein Druck von außen gar nicht so zu spüren ist. Und einige Spieler haben eh die Einstellung, ihr Ding zu machen, ohne darauf zu achten, was da von außen kommt«, sagt Loutchan. Er ist erleichtert, dass es auf der Funktionärsebene des FC Neu-Anspach ganz offensichtlich besser läuft als derzeit beim benachbarten Rivalen Usinger TSG. »Der FCNA ist da personell im Vorstand schon super aufgestellt. Mit dem neuen Sportlichen Leiter Martin Schmidt liege ich völlig auf einer Wellenlänge. Diejenigen, die drum herum arbeiten, sind die, die den Verein ausmachen. Darauf kann der FCNA sehr stolz sein. Das weiß auch die Mannschaft und hat sich neulich bei einer Vereinsfeier bei den Funktionären entsprechend bedankt.«

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