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Kräfte bündeln

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FC Laubachs Abteilungsleiter Eric Stoltz, TSV 08-Vorsitzender Michael Vetter, SG Mönstadts Vorsitzende Julia Hellwig und SG Niederlaukens Vorsitzender Hans-Joachim Mertner (von links) unterzeichnen den Vertrag zur Bildung einer Fußballspielgemeinschaft ab der Saison 2023/2024. © Andreas Romahn

Hochtaunuskreis (aro). Vier Fußballvereine, eine Seniorenspielgemeinschaft. Die traditionsreiche Fußballgeschichte der Großgemeinde Grävenwiesbach erlebte am Montag eine Premiere. Denn der TSV 08 Grävenwiesbach, der FC Laubach und die SG Mönstadt bilden gemeinsam mit der SG Niederlauken eine Fußballspielgemeinschaft im Seniorenbereich.

Im Sportlerheim des FC Laubach unterzeichneten TSV-Vorsitzender Michael Vetter, SG Mönstadts Vorsitzende Julia Hellwig, sowie FC Laubachs Abteilungsleiter Eric Stoltz und SG Niederlaukens Vorsitzender Hans-Joachim Mertner einen Vertrag, mit dem sie in den kommenden drei Jahren gemeinsam am Senioren-Fußballspielbetrieb im Hochtaunuskreis teilnehmen. Vor der Unterzeichnung versicherten sich alle Beteiligten noch einmal, dass alle Fragen der Zusammenarbeit und der gleichberechtigten Rechte und Pflichten geklärt sind.

Kreisfußballwart Andreas Bernhardt hatte den vier Vereinen die Teilnahme am Spielbetrieb in der Fußballspielgemeinschaft ab der Saison 2023/2024 bereits in Aussicht gestellt. Aktuell nehmen die beteiligten Vereine bereits jeweils in einer Zweier-Spielgemeinschaft am Spielbetrieb der Saison 2022/2023 teil.

Die FSG Niederlauken/Laubach belegt mit ihrer Mannschaft in der Fußball Kreisliga B Hochtaunus nach der Vorrunde den zehnten Platz, während in derselben Klasse die SG Mönstadt/Grävenwiesbach als 14. ohne Punktgewinn das Schlusslicht bildet. TSV-Vorsitzender Vetter zeigte sich froh, dass die Bildung einer großen Spielgemeinschaft in der Großgemeinde endlich im vierten Anlauf geklappt hat. Bereits in den neunziger Jahren habe es einen ersten Versuch seitens des damaligen TSV-Vorsitzenden Harald Geis gegeben, die Kräfte zugunsten einer erfolgreichen Zukunft zu bündeln. 2014 und 2017 seien die Verhandlungen mit allen vier Fußballvereinen in der Gemeinde inklusive der SG Hundstadt bereits sehr weit gediehen und kam die Spielgemeinschaft am Ende dann doch nicht zustande. »Ich bin froh, dass es jetzt endlich geklappt hat, auch wenn Hundstadt leider nicht dabei ist.« SG Mönstadts Vorsitzende Hellwig bedauerte ebenfalls die Absage der SG Hundstadt und betonte, dass man mit dieser Entscheidung den Fußball in allen Vereinen erhalten und vor allen Dingen gemeinsam auf die Jugend als Basis für die Zukunft setzen möchte.

FC Laubach federführend in FSG

FC Laubachs Fußballchef Eric Stoltz, dessen Club als federführender Verein in der FSG fungieren wird, sah diesen Schritt als konsequente Folge der seit 2020 erfolgreichen, gemeinsame Jugendspielgemeinschaft aller vier Ortsvereine. Der Spielbetrieb sei auch bei den Senioren anders nicht aufrechtzuerhalten, erinnerte Stoltz an fehlende Infrastruktur, etwa einen Kunstrasenplatz, und bemängelte für die Vereine am Rande des Kreisgebietes fehlende Unterstützung seitens des Kreises. Als kleine Dorfvereine, in denen kein Geld für Spieler gezahlt werde, bestehe gar keine andere Wahl als der Zusammenschluss, um im Wettbewerb überhaupt noch existieren zu können. Als Vorbild sah der FCL-Fußballchef die erfolgreiche, gemeinsame Jugendarbeit zugunsten von 160 Fußball spielenden Kindern, ohne die eine solche Entwicklung nicht möglich gewesen wäre. Stoltz wollte dies auch als Gesprächsgrundlage für einen Dialog mit der Gemeindepolitik verstanden wissen, um die Sportvereine besser finanziell zu unterstützen. TSV-Fußballabteilungsleiter Matthias Brühl betonte die außerordentliche Integrationsarbeit und soziale Funktion, welche die Grävenwiesbacher Fußballvereine durch Teilhabe zugunsten der Spieler mit Migrationshintergrund erfüllen würden: »Fußball ist die einzige bestehende Mannschaftssportart in der Gemeinde.«

Bessere sportliche Perspektive

SG Niederlaukens Vorsitzender Hans-Joachim Mertner betrachtete die Teilnahme an der großen Spielgemeinschaft als logische Konsequenz, nachdem man selbst bereits seit 2010 die FSG mit dem FC Laubach bilde. Er erwartet keine großen Änderungen der bestehenden Strukturen, sieht aber gleichzeitig die bessere, sportliche Perspektive.

Der zunächst für drei Jahre geschlossene FSG-Vertrag verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn er nicht von einer Partei gekündigt wird. Die Spieler der beiden aktuell im Wettbewerb befindlichen Mannschaften sind informiert und stehen dem Vorhaben nahezu geschlossen positiv gegenüber. Als Trainer wird der bisherige Coach der FSG Niederlauken/Laubach, Thomas Langer, fungieren.

Geplant ist die Meldung von zwei Mannschaften in der Kreisliga B und Kreisliga C. Als sportliches Ziel für die Saison 2023/2024 soll die erste Mannschaft in der B-Liga oben eine gute Rolle mitspielen. Der künftige Spielausschuss soll aus einem Pool von 13 Personen aller vier Vereine ausgewählt werden, wobei das Leitungsgremium von den Abteilungsleitern Eric Stoltz, Matthias Brühl, Ingo Wieth und Hans-Joachim Mertner gebildet wird.

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