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»Markenzeichen einer Demokratie«

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Jubiläumsgala 75 Jahre Sportkreis: Juliane Kuhlmann (Zweite von links), Präsidentin des Landesssportbundes, und Moderator Clemens Löcke (Zweiter von rechts) betätigen sich sportlich. Seilschwinger sind HTG-Trainerin Michaela Kowalski (links) und Oberursels Bürgermeisterin Antje Runge. © Gerhard Strohmann

Oberursel (jf). In angemessenem Rahmen haben am Samstagabend rund 150 geladene Gäste aus den Bereichen Politik und Sport in der Oberurseler Stadthalle das 75-jährige Bestehen des Sportkreises Hochtaunus gefeiert.

Dass diese Jubiläumsveranstaltung - der Corona-Pandemie geschuldet - erst mit einem Jahr Verspätung über die Bühne gehen konnte, wurde von allen Anwesenden verständnisvoll akzeptiert.

Mit seinen rund 81 000 Mitgliedern ist der von 251 Vereinen getragene Sportkreis als übergeordneter Dachverband aller Sportclubs die weitaus größte Personenvereinigung im Hochtaunuskreis.

Im Mittelpunkt des zweistündigen offiziellen Programms standen sinnvollerweise die Sportler. Angefangen von einer vierköpfigen Gruppe aus der Bundesliga-Riege des TV Weißkirchen, die auf dem Barren vor der Stadthallenbühne akrobatische Elemente auf höchst unterhaltsame Art und Weise präsentierte und dabei beste Werbung für die am 24. September beginnende Wettkampfsaison 2022 gemacht hat.

Auch Juliane Kuhlmann, Präsidentin des Landessportbunds Hessen, und Moderator Clemens Löcke trauten sich selbst zwischen die Seile, nachdem die Rope-Skipping-Abteilung der HTG Bad Homburg unter Leitung von Michaela und Clara Kowalski mit ihrer Darbietung für Begeisterung im Saal gesorgt hatte. Gleiches galt für die Ninja-Gruppe der HTG von Trainer Andreas Gerigk, die ihren rasanten Vortrag über die verschieden hohen Kästen mit Sprüngen von der Empore der Stadthalle spektakulär begonnen hatte.

Für den Abschluss des sportlichen Teils waren Annika Junck aus Oberreifenberg und Lilli Kaiser aus Oberstedten vorgesehen. Aus gesundheitlichen Gründen konnte vom Weltmeister-Duo in der Sportaerobic allerdings nur Lilli Kaiser antreten, bekam aber für ihre eindrucksvolle Solo-Kür verdientermaßen prasselnden Beifall.

»Wirtschaftswissenschaftler haben in einer Studie errechnet, dass der Wert von ehrenamtlicher Arbeit mit 20 Milliarden Euro anzusetzen ist«, lobte Festredner Dr. Rolf Müller (Gelnhausen) das Engagement von Trainern und Vereinsvorständen, ohne die Sport in Deutschland nicht funktionieren würde. »Das Ehrenamt ist das Markenzeichen einer demokratischen Gesellschaft«, fügte der Ehren-Präsident des Landessportbunds Hessen hinzu.

Müller, der wegen seiner beiden in Oberursel lebenden Großmütter seit frühester Jugend eine enge persönliche Beziehung zur Brunnenstadt hat, lobte ausdrücklich die kontinuierliche und nachhaltige Arbeit im Sportkreis Hochtaunus.

Große Kontinuität

»Man muss sich nur vor Augen halten, dass es in diesem Sportkreis seit 1967 und damit seit 55 Jahren nur drei Vorsitzende gegeben hat!« Gemeint sind Hans-Otto Schwarz vom TV Bommersheim (1967 - 1997), Walter Lewalter vom TSV 08 Grävenwiesbach (1997 - 2006) und der nun schon 16 Jahre im Amt befindliche Norbert Möller von der TuS Steinbach.

Müllers Nachfolgerin Julian Kuhlmann, die seit dem Sportbundtag am 25. Juni 2022 in Wiesbaden Präsidentin des Landessportbunds ist (und vor einigen Jahren in Steinbach im Taunus gewohnt hat) forderte die Vertreter der Politik auf, auch unter den aktuell schwierigen Rahmenbedingungen »die Sportstätten auf jeden Fall offen zu halten« und die Sportvereine wegen ihrer großen gesellschaftlichen Bedeutung ins Entlastungspaket mit aufzunehmen.

Landrat Uli Krebs sicherte den Sportlern im Hochtaunuskreis auch weiterhin seine Unterstützung zu, wobei auch ihn die gravierenden aktuellen Probleme der Vereine im Landkreis durch die Schließung der Doppel-Sporthallen hinlänglich bekannt sind. Als originelles Geschenk bekam Krebs in seiner Funktion als Schirmherr der Jubiläumsgala von Sportkreis-Vize Helmut Reith einen Regenschirm überreicht.

Zum Gelingen der Jubiläumsfeier haben auch eine von Kreispressewart Gerhard Strohmann zusammengestellte Ausstellung über die 75-jährige Geschichte des Sportkreises Hochtaunus seit der Gründung am 13. Januar 1946, die hervorragende musikalische Begleitung durch die Gruppe »Top Tones« um Sängerin Nicole Wagner aus Monsheim in Rheinland-Pfalz sowie das Catering-Angebot eines Unternehmens aus Königstein beigetragen.

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Sportkreisvorsitzender Norbert Möller erhält von SG Anspachs Vorsitzendem Ferdinand Hnatkow (rechts) zum 75-jährigen einen Jubiläumswimpel. © Gerhard Strohmann

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