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Max Lehl unter zehn besten deutschen Stabhochspringern

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Max Lehl von der TSG Wehrheim belegt bei der DM im Berliner Olympia-Stadion mit übersprungenen 5,00 Metern den zehnten Platz. © Jens Priedemuth

Der Wehrheimer Stabhochspringer Max Lehl ist mit seiner DM-Premiere bei den Aktiven sehr zufrieden.

Hochtaunuskreis (kie). Berlin ist immer eine Reise wert. Das kann auch Max Lehl (TSG Wehrheim) bestätigen, einer von sechs Leichtathleten aus dem Hochtaunus-Kreis, die sich für die deutschen Meisterschaften in der Hauptstadt qualifizieren konnten. Seit der WM (2009) und der EM (2018) übt die blaue Bahn im Berliner Olympia-Stadion eine besondere Anziehungskraft auf die Läufer, Springer und Werfer aus. Das ehemalige Diskus-Ass Robert Harting sprach immer von seinem »Wohnzimmer«, für die Sprinterin Gina Lückenkemper ist es nach wie vor das tollste Stadion überhaupt.

»Das ist schon eine ganz andere Nummer, in so einem Stadion zu springen. Die ganze Atmosphäre hier, die Zuschauer. Kein Vergleich zu den Orten, wo wir normalerweise unterwegs sind. Es ist einfach das komplette Paket, richtig motivierend«, bestätigt Stabhochsprung-Spezialist Max Lehl. Der Wehrheimer bestand dann auch erfolgreich seine erste DM bei den Aktiven erfolgreich, überquerte glatte fünf Meter und belegte damit den zehnten Platz.

Lehl machte erst Mitte Juni bei einem Meeting in Darmstadt mit der neuen persönlichen Bestmarke von 5,10 Metern quasi auf den letzten Drücker die Qualifikation für Berlin klar. Von Anfang an stand fest, dass die DM kein Selbstläufer werden würde.

Als Einstiegshöhe wurden von der Wettkampf-Organisation stramme 5,00 Meter festgelegt. Danach ging es gleich mit 5,20 Metern weiter. »Das ist schon eine knackige Höhe zum Einstieg. Quasi nur eine Höhe unter meiner Bestleistung. Da muss schon alles stimmen, um nicht gleich auszuscheiden. Die Fünf zu überqueren, ist somit das große Ziel«, gab der TSGler die Marschroute für seine DM-Premiere bei den Aktiven vor. Gleich beim ersten Versuch passte es nicht richtig, und die Latte fiel. Auch im zweiten Durchgang das gleiche Bild. Es war also Nervenstärke gefragt, um nicht mit einem »Salto Nullo« aus dem Wettkampf zu gehen. Lehl überstand die Herausforderung und reckte nach der Landung jubelnd die Faust in den Berliner Himmel. Dann wurden die 5,20 Meter aufgelegt - also zehn Zentimeter mehr als der Hausrekord des Wehrheimes. Das war diesmal noch einen Tick zu viel, obwohl Lehl auf härtere Stäbe umstieg.

»Die Pflicht hat ja zum Glück geklappt, die Kür noch nicht. Das wäre dann aber auch das Tüpfelchen auf dem i gewesen. Trotzdem bin ich absolut zufrieden. Es war wirklich toll, hier zu springen. Durch die riesigen Tribünen wirken auch die aufgelegten Höhen gar nicht so hoch. Hinzu kommt das gemeinsame Aufwärmen mit den Cracks der Szene oder das Abklatschen nach erfolgreichen Sprüngen«, bringt der Hessenkaderathlet seinen Wettkampf auf den Punkt.

Auch die Zuschauer sahen eine absolut hochklassige Konkurrenz. Sieger Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) steigerte sich um zehn Zentimeter auf international hochklassige 5,90 Meter und wird Deutschland bei der WM vertreten.

Dahinter überquerte ein Trio gute 5,70 Meter. Den Anfang machte hier der entthronte Titelverteidiger Oleg Zernikel (ASV Landau/2.), gefolgt von Thorben Blech (Leverkusen/3.) sowie Gillian Ladwig (Schweriner SC/4.).

Für Max Lehl steht der nächste hochklassige Wettkampf bereits fest. Am letzten Juli-Wochenende geht der Wirtschafts-Ingenieur-Student erneut bei nationalen Titelkämpfen auf Höhenjagd.

Bei der DM der Altersklasse U23 in Wattenscheid soll es ähnlich hoch hinaus gehen. Falls Lehl im Lohrheide-Stadion seine Bestmarke von 5,10 Metern bestätigt oder eventuell noch etwas draufpackt, ist auch Edelmetall durchaus drin. »Das ist auch der Plan«, bestätigt der Schützling von Coach Dietmar Porsch selbstbewusst.

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