»Mechanismen des Fußballs«

Hochtaunuskreis (aro). Sie ist die schlechteste Rückrundenmannschaft der Liga im Jahr 2023 mit lediglich zwei Siegen und zu Hause nur einem Dreier: Die SG Eschbach/Wernborn ist seit Anfang März in der Fußball-Kreisoberliga Hochtaunus durchgereicht worden und benötigt daher aus den letzten drei Spielen immer noch einen Sieg, um rechnerisch ganz sicher den Klassenerhalt zu erreichen.
Am Sonntag um 15 Uhr wartet in Wernborn mit den SF Friedrichsdorf II ein vier Punkte zurückliegender Konkurrent, gegen den die Gastgeber noch eine Rechnung offen haben. Im Gespräch mit dem UA äußerte sich Co-Trainer Patrick Gilles zu den Gründen für die Erfolglosigkeit und verspricht, vor eigenem Publikum wieder ein Erfolgserlebnis zu feiern.
Warum hat es in Oberursel nicht mit dem Sieg geklappt, der den Klassenerhalt rechnerisch gesichert hätte?
Patrick Gilles: In Oberursel haben wir die komplette Anfangsphase verschlafen. Da haben die einfachen Dinge nicht geklappt, da ging ein Einwurf zum Gegner und wir waren nicht nahe genug dran. In den Spielen davor hatten wir einen guten Lauf und waren auf einem guten Weg. Ich kann es nicht nachvollziehen. Unser Kader ist sehr dünn. Aber das soll keine Ausrede sein. Eintracht Oberursel hat gekämpft. Dennoch hätten wir mit unseren Chancen eigentlich ein 2:2 verdient. Aber anstatt auszugleichen, kassierten wir im Gegenzug das 1:3. Das sind die Mechanismen des Fußballs, wenn du unten stehst.
Im Hinspiel haben Sie in der Nachspielzeit noch den Ausgleich erzielt. Wie gelingt es diesmal, sich früher durchzusetzen?
Gilles: Wir haben etwas gutzumachen. Im Hinspiel waren wir über weite Strecken überlegen, hatten zunächst nach Rückstand das Spiel gedreht und lagen dann völlig unnötig kurz vor Schluss zurück. Wir wollen Revanche und haben ein Heimspiel in Wernborn. Da motiviert uns unser starkes Publikum. Allerdings fehlt uns der verletzte Dominik Juric.
Am drittletzten Spieltag ist der Klassenerhalt rechnerisch noch nicht sicher. Wie groß ist der Druck, gewinnen zu müssen?
Gilles: Abstiegssorgen habe ich nicht. Weil die Sportfreunde mit der DJK fusionieren, fällt eine Mannschaft in der Kreisoberliga weg. Das wird kein Abstiegsendspiel. Aber wir sollten uns nicht auf derartige Konstellationen verlassen. Es zählt nur ein Heimsieg, egal, wer beim Gegner mit höherklassiger Erfahrung aufläuft. Wir wollen gar keine Rechenspiele, denn es ist unser Anspruch, sich am Ende auf nichts verlassen zu müssen. Im nächsten Spiel erwartet uns mit Oberhöchstadt ein sehr starker Gegner. Wir wollen aus den letzten drei Spielen sechs Punkte. Dann brauchen wir auf nichts zu schauen. Es gibt keine Nervosität und keine Rechenspiele, wenn wir das Spiel allein für uns entscheiden. Wir wollen gar nicht spekulieren, sondern die Leistung wie vor drei Wochen bringen. Das Team soll zeigen, dass wir kein Abstiegskandidat sind, sondern ganz andere Ziele hatten. Ich möchte einen sauberen Abschluss und ordentlichen Abschied, bevor ich nach Neu-Anspach wechsele.
In der Rückrunde gab es bisher nur einen Heimsieg. Schafft Ihr Team in den letzten beiden Heimspielen noch eine Wende?
Gilles: Mit Sicherheit. Gerade in Wernborn haben wir unsere Zuschauer bisher nicht verwöhnt. Wir wollen unseren treuen Seelen und dem enthusiastischen Publikum danken, das immer auf den Sportplatz kommt. Wir brauchen die Atmosphäre im Hexenkessel Elfengrube. Wir sind es nicht nur den Zuschauern, sondern gerade auch jedem Einzelnen schuldig, der bei den Heimspielen ehrenamtlich mithilft alles zu organisieren, die letzten zwei Heimspiele zu gewinnen und unsere Heimbilanz noch aufzubessern.