Medaillensammler

Usingen (jf). Ziemlich genau 30 Jahre ist es jetzt her, dass die Karate-Weltmeisterschaft in Italien vom 12. bis 15. November 1992 auf der Sportseite des Usinger Anzeigers für eine große Schlagzeile gesorgt hat.
Der Artikel war mit der Überschrift »Karate-WM: Hinz holt zwei Bronzemedaillen« versehen und berichtete von den Erfolgen des damals 35-jährige Hans-Gerd Hinz, der in Usingen eine Sportschule in der Hattsteiner Allee betrieben hatte und zu diesem Zeitpunkt bereits zweimal Weltmeister und fünfmal Europameister gewesen war. Im Laufe seiner Karriere sind dann noch zwei weitere WM-Titel hinzugekommen.
Bei der WM der WKF (World Karate Federation) in Maestre in der Nähe von Venedig waren im Jahr 1992 knapp 300 Teilnehmer aus 28 Nationen am Start, darunter neben »Hansi« Hinz noch fünf weitere aus der von ihm geleiteten Sportschule.
Als sechster Teilnehmer wäre Thomas Ungeheuer dabei gewesen, doch der ehemalige Leichtathlet von der SG Anspach, der als Kickboxer 1990 den Deutschland-Cup gewonnen hatte, musste wegen einer Grippe passen und konnte aus diesem Grund in Maestre nicht starten.
Den Wunsch nach dem dritten WM-Titel konnte sich Hinz allerdings in Italien (noch) nicht erfüllen.
Der Usinger, der im »German Power Team« auch noch als Co-Trainer von Headcoach und Bundestrainer Alfred Schniering fungierte, gewann »nur« zwei Bronzemedaillen: eine im Einzel-Wettbewerb in der Offenen Klasse und eine weitere im Teamwettbewerb mit der deutschen Nationalmannschaft.
In der Gewichtsklasse über 78 Kilogramm standen gleich zwei deutsche Karatekas auf dem Siegertreppchen: Der Karlsruher Klaus Nonnemacher sicherte sich den WM-Titel und der Frankfurter Ebbie Chapman gewann die Bronzemedaille.
Der inzwischen 65-jährige Ex-Weltmeister Hans-Gerd Hinz ist dem Kampfsport bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben, war zwischenzeitlich 15 Jahre lang auch Bundestrainer der Karatekas und fungiert aktuell beim Karate Martial Arts Institute in Frankfurt als Geschäftsführer.