»Mehr Druck geht nicht«

Hochtaunuskreis (aro). In der Fußball A-Liga ist die SG Wehrheim/Pfaffenwiesbach II die drittbeste Rückrundenmannschaft. Dank einer famosen Aufholjagd ist nun das ersehnte Ziel, nicht abzusteigen, zum Greifen nahe. Denn bei einem Sieg der SG beim direkten Konkurrenten Teutonia Köppern II und einer gleichzeitigen Niederlage der SG Ober-Erlenbach II gegen den Tabellenzweiten FC Oberursel hätte Wehrheim II den Ligaerhalt sicher.
Im Gespräch mit dem Usinger Anzeiger blickte Trainer Stefan Wagner auf die Lage vor den letzten 180 Saison-Minuten.
Bisher gab es eine große Aufholjagd bis zum Sprung auf den Nichtabstiegsplatz. Jetzt haben Sie etwas zu verlieren. Wie geht die Mannschaft gegen Köppern mit dem Druck um?
Stefan Wagner: Mehr Druck und mehr Stress als wir bisher schon hatten, geht gar nicht. Seit Wochen haben wir das ausgehalten. Mentalität und Zusammenhalt stimmen. Jeder wusste, dass der Abstiegskampf bis zum letzten Spieltag gehen wird und hat alles reingeworfen. Insofern glaube ich nicht, dass es jetzt mehr Druck gibt. Wir werden von Köppern extreme Gegenwehr bekommen und wollen selbst Punkte holen.
Das ist die letzte Chance für Köppern. Lässt man den Gegner kommen, der unbedingt gewinnen muss?
Ich werde meine Jungs genauso einstellen, wie wir von Woche zu Woche Punkte geholt haben. Wir werden nicht auf Köppern warten, sondern wollen die Partie so schnell wie möglich entscheiden. Aggressiv und kampfstark ohne abzuwarten, so wollen wir das am Sonntag eintüten. Wir schauen nur auf uns. Ich erwarte von Köppern eine Menge Gegenwehr, weil es ihre letzte Chance ist. Die haben auch Achtungserfolge errungen.
Die SG ist die drittbeste Mannschaft der Rückrunde. Was macht das Team anders als in der Vorrunde?
Wir haben auch in der Hinrunde schon viele gute Spiele gemacht, aber vorne keinen Patrick Hildebrandt gehabt. Im übrigen gab es zum Saisonstart viele neue junge Spieler, die sich kennenlernen mussten. Sicher ist Patrick Hildebrandt in Topform. Wir kassieren in jedem Spiel Gegentore, aber jetzt können wir jede Partie wie zum Beispiel gegen Stierstadt II oder Schneidhain noch drehen. Als Torschütze muss natürlich auch Tim Gottfried genannt werden. Mit unserer Mentalität waren wir immer bereit, eine Schippe draufzulegen und sind immer zurückgekommen. Wir sind eine Mannschaft. Inzwischen haben wir auch deutlich mehr Kontinuität. Während in der A-Liga-Vorrunde 46 Spieler eingesetzt wurden, haben wir jetzt unsere 17 oder 18 Mann zusammen.
Das Hinspiel ging 2:3 verloren. Was darf nicht nochmal passieren?
Wir haben jetzt eine eingespielte Truppe zusammen und nicht einen zusammengewürfelten Haufen wie in der Vorrunde gegen Köppern II. Mit der Form der Rückrunde hätten wir dort nie verloren. Da kamen viele unglückliche Umstände zusammen. Aber wir haben auch großen Respekt vor der Teutonia. Denn das ist ein Vorzeigeverein, der, wie auch wir, drei Mannschaften stellt und sich durch einen großen Zusammenhalt auszeichnet. Die ticken in Köppern wie wir. Da sind wir gewarnt. Wir müssen genauso reingehen wie in jedes andere Spiel. Gegen Schneidhain haben wir die erste halbe Stunde nur reagiert. Das darf gegen Köppern nicht passieren. Ich bin zuversichtlich. Das wird ein absolutes Endspiel. Wir wollen nicht in die Relegation. Daher setzen wir am Sonntag voll auf Sieg.