Neun Hessentitel

Hochtaunuskreis (kie). Das kann sich wahrlich sehen lassen. Die Leichtathleten der TSG Wehrheim blicken auf eine überaus erfolgreiche Hallensaison zurück, in der es auf Hessenebene neun Titel, zehn Vize-Meisterschaften sowie drei dritte Plätze zu feiern gab. Hinzu kamen noch 19 weitere Endkampf-Platzierungen. Also Resultate auf Rang vier bis acht.
Richtig stark war unter dem Hallendach Nick Lehl unterwegs. Der U20er holte sich mit mit 4,50 Metern den Stabhochsprung-Titel in seiner Klasse und auch bei den Titelkämpfer der Männer nicht zu schlagen. Hier löste der angehende Abiturient mit der neuen persönlichen Bestmarke von 4,70 Meter dann auch das Ticket zu den »Deutschen«. Dazu später mehr.
Auch die Mädels nehmen mittlerweile in Wehrheim den Stab in die Hand. Elea Mavie Kaufmann siegte in der W15 vor ihrer Teamkollegin Leonie Kottwitz. Wobei hier das Wort »Hessen-Meisterschaft« mit nur diesen beiden Springerinnen in der Wertung in einem anderen Licht erscheint. Auch die Höhen von 2,20 beziehungsweise 2,00 Metern haben nur eine sehr bedingte Aussagekraft. Einen deutlich höheren Stellenwert hatten die 2:13,02 Minuten von Dennis Beyer, mit denen sich der M15er »Hessen-Gold« über 800 Meter holte. Nadjela Wepiwe trug sich im Kugelstoßen der U18 in die Liste der Siegerinnen ein und wurde beim Winterwurf Zweite mit dem Diskus. Ihre ältere Schwester Milina (U20) holte mit dem Diskus ebenfalls Silber, während Fynn Lenzner in der U20 mit dem Speer nichts anbrennen ließ.
Fünf DM-Teilnehmer
Gleich fünf TSG-Nachwuchskräfte packten die hohen Qualifikationsnormen für die nationalen Titelkämpfe - ein Novum in der Vereinsgeschichte. Nick Lehl bestätigte in Dortmund seinem Aufwärtstrend und stellte mit 4,70 Metern seinen Hausrekord ein. Das reichte in der Helmut-Körnig-Halle zum undankbaren vierten Platz. Für die Bronzemedaille wären zehn Zentimeter mehr nötig gewesen. Man darf gespannt sein, in welche Höhen die Reise des talentierten Hessenkader-Athleten bei den Freiluftwettkämpfen geht. Die in der Halle noch nicht gesprungenen 4,80 Meter sollten im Sommer kein Problem sein.
Raphaela Zali gehörte auf der dritten Position laufend der Staffel der Startgemeinschaft »Wehrheim/Gelnhausen/Darmstadt« an, die sich bei der Hallen-DM über 4x200 Meter mit einem 14. Platz (1:44,41 Minuten) unter 23 Teams passabel aus der Affäre zog. Zali war über 200 Meter auch noch im Einzel (Vorlauf) im Einsatz, wobei bei 26,67 Sekunden noch reichlich Luft nach oben besteht.
Mit recht frischen Temperaturen musste das TSG-Trio bei den deutschen Winterwurf-Meisterschaften in Halle kämpfen. Fynn Lenzner beförderte den Speer bei den Jungs der U20 auf gute 58,47 Meter, kam damit in den Bereich seines eigenen Kreisrekords (59,24 m) und konnte sich über die deutsche Vizemeisterschaft freuen. Im Sommer sollte es kein Problem sein, dass endlich die 60-Meter-Barriere geknackt wird.
Auch Milina Wepiwe (ebenfalls U20) kehrte mit DM-Silber aus der Saale-Stadt zurück. Der Hessenrekord-Halterin im Diskuswerfen (53,18 m) knackte nach längerer Pause in Sachsen-Anhalt mal wieder die 50-Meter-Marke. In dieser Saison soll weiter an der Konstanz der Würfe gearbeitet werden. Für Nadjela Wepiwe waren es die ersten Winterwurf-Meisterschaften, die mit starken 40,85 Metern und einem fünften Platz endeten. Damit steigerte die jüngere der Wepiwe-Schwestern ihre Bestmarke aus dem Vorjahr um 31 Zentimeter. So kann es weitergehen.
»Auch in der Breite viele Erfolge«
»Wir freuen uns über das tolle Abschneiden unserer Leistungsgruppe auf hessischer Ebene und auch bei den deutschen Meisterschaften. Aber auch beim jüngeren Nachwuchs, der eher bei den Kreis-Titelkämpfen unterwegs ist, gab es eine ganze Reihe von schönen Erfolgen mit vielen guten Platzierungen sowie reger Teilnahme in der Breite. Es geht natürlich nicht nur um gute Ergebnisse im Leistungsbereich, sondern auch um den Spaß an einem gesunden und vielseitigen Sport, wie es die Leichtathletik nun einmal ist. Dafür sorgt ein starkes Trainer-Team sowie im Hintergrund eine gut organisierter Abteilungs-Vorstand. Nur so können wir allen Altersklassen ein breites Trainingsangebot machen und auch überregional erfolgreich in Erscheinung treten«, bilanziert Anette Fröhlich, seit vielen Jahren die Leichtathletik-Chefin in Wehrheim.