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Nick Lehl verpasst Medaille knapp

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Von: Jens Priedemuth

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Nick Lehl (TSG Wehrheim) stellt mit 4,70 Metern bei der Jugend-Hallen-DM in Dortmund seine Bestleitung ein und belegt damit am Ende den vierten Platz. © Jens Priedemuth

Hochtaunuskreis (kie). Am Ende war es recht knapp. Stabhochspringer Nick Lehl (TSG Wehrheim) fehlten nur eine Höhe oder umgerechnet zehn Zentimeter zur Bronzemedaille bei den deutschen Jugend-Meisterschaften in Dortmund (U20). Trotzdem hat der Hessenmeister alles richtig gemacht, bestätigte er doch mit erneuten 4,70 Metern seine Bestmarke von den Landestitelkämpfen.

Der TSGler stieg bei 4,40 Metern in den Wettkampf ein und meisterte diese Marke und auch die beiden nächsten Höhen (4,55 und ,70 Meter) auf Anhieb im ersten Versuch. Auch der erste Sprung über 4,80 Meter sah richtig gut aus, doch diese Höhe klappte diesmal noch nicht. Eines der besten Resultate des ersten DM-Tages waren zweifelsfrei die 5,40 (!) Meter von Sieger Hendrik Müller (TSV Bayer 04 Leverkusen/1. Jahr U20).

Mit der Favoritenrolle bei großen Titelkämpfen ist es manchmal so eine Sache. Der Druck ist oft groß, die Konkurrenz lauert auf Patzer und nicht Jedermann kommt damit klar. Absolut kein Problem hatte mit dieser Bürde Jana Becker. Der Neuzugang beim Königsteiner LV reiste als klare Anwärterin auf den 800-Meter-Titel an. Die Bahn in der Helmut-Körnig-Halle kannte Becker ja bereits. Anfang Februar war sie hier beim internationalen »Indoor-Meeting« mit hervorragenden 2:04,95 Minuten eine neue Bestzeit gelaufen. Schon vorab war klar, dass es bei einer DM keine Zeiten in diesem Bereich geben würde. Doch zuerst wartete einmal die Pflicht in Form der Vorläufe. Der Auftritt der KLVlerin, sie gehört noch der jüngeren U18 an, sah eher nach einer lockeren Trainingseinheit aus. Drei Runden entspanntes Einrollen, dann ein kurzer Antritt und ein flotter Steigerungslauf über 200 Meter reichten problemlos aus, um als Siegerin mit 2:14,89 Minuten ganz entspannt ins Finale einzuziehen. Hier wurde es dann schon etwas flotter. Nach knapp 38 Sekunden auf der ersten Runde hatte sich Becker bei »Halbzeit« mit 67,38 Sekunden bereits an die Spitze des Feldes gesetzt. Es folgte eine weitere Tempoverschärfung, die keine der Gegnerinnen mitgehen konnte. Mit 2:08,41 Minuten hatte die U18-Vize-Europameisterin von Jerusalem (2022) die von Helena Schenk (TSG Bruchsal/2:10,46 min.) angeführte Konkurrenz jederzeit im Griff.

Hellwach

Auch bei den Jungs hatte der KLV Grund zum Jubeln. Für Louis Buschbeck (1. Jahr U20) sah die Ausgangslage über 800 Meter um Klassen schwieriger aus. Hellwach mussten die knapp 30 Teilnehmer in den vier Vorläufen sein, denn nur die vier Sieger und vier Zeitschnellsten zogen ins Finale ein. Keine einfache Aufgabe bei gleich 19 Mittelstrecklern mit einer Meldeleistung unter 1:56 Minuten. Buschbeck musste im dritten Rennen ran. Er überstand einige Schubsereien auf der ersten Runde ohne Probleme, sortierte sich dann im Mittelfeld ein und beobachtete das Geschehen aus einer Lauerposition. Diese kluge Taktik zahlte sich aus. Der Bundeskaderathlet startete in der letzten Runde seine Attacke, setzte sich an die Spitze des Feldes und stürmte als Sieger seines Rennens mit 1:56,10 Minuten sicher ins Finale.

Dort wurden die Karten neu gemischt. Auch hier bekam der eher zierliche Mittelstreckler gleich zu Beginn zwei heftige Rempler ab, die ihn aber nicht aus dem Konzept brachten. Als dann die Glocke zur letzten Runde geläutet wurde, konnte der sprintstarke KLVler aus guter Position seinen Kampf um eine Medaille starten. An der Spitze war Elija Zien (SC Neunbrandenburg) mit 1:54,97 Minuten als Meister »durch«. Mit einem tollen Finish sicherte sich Buschbeck mit 1:56,35 Minuten DM-Bronze - sein bisher größter Erfolg.

Fast hätte es noch eine weitere Plakette für die Königsteiner Mittelstrecken-Truppe gegeben. Sarah Köcher hatte mit dem Erreichen des 1500-Meter-Finals keine Probleme. Dort war die Fahrt am Anfang nicht übermäßig hoch, so dass sie auf den ersten 500 Meter Runden selbst fürs Tempo sorgte. Vier Runden vor Schluss wurde es dann flotter, die KLVlerin war immer noch mit in der Spitzengruppe dabei, ehe sie in der Endphase etwas abreißen lassen musste. Mit der neuen Hallenbestzeit von 4:38,53 Minuten wurde Köcher dann Vierte.

Nichts für schwache Nerven waren die Staffelläufe über 4x200 Meter. In fünf Rennen stritten 27 Teams um die Medaillen. Zum Auftakt hatte der SC Neunbrandenburg 1:29,77 Minuten vorgelegt. Diese Marke hatte jedoch nur bis zum dritten Zeitlauf Bestand. Hier stand die Startgemeinschaft »Königstein/Groß-Gerau/Kronberg« auf der Bahn. Die Truppe war mit der drittschnellsten Zeit des Jahres angereist, hatte also Medaillenambitionen. Das Quartett in der Besetzung Lasse Schmitt, Finn Kohlenbach, Sven Müller und Julian Rubel lieferte jedoch drei schlechte Wechsel ab. Trotzdem reichte es in 1:29,36 Minuten zur zwischenzeitlichen Führung. Doch die Freude währte nur kurz, denn wegen eines angeblichen Wechselfehlers erfolgte wenig später die Disqualifikation. Nach einem Gegenprotest durch das Trainerteam und dem Betrachten der Videoaufzeichnungen war die schnelle Startgemeinschaft aber wieder in der Wertung. Jetzt war Abwarten angesagt, denn die beiden Top-Teams (SC Potsdam & Cologne Athletics) mussten noch ran. Die Jungs des SC Potsdam, mit 1:29,63 Minuten die bisher Jahresschnellsten, konnten die Cracks aus dem Taunus nicht abfangen. Dies gelang nur dem Quartett von Cologne Athletics mit beeindruckenden 1:27,38 Minuten.

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