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Noch besser ins Tempospiel kommen

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(mro). Auch das zweite Auswärtsspiel der Saison beschert Handball-Zweitligist TV 05/07 Hüttenberg eine weite Busfahrt. Am Sonntag um 17 Uhr (wie immer live auf sportdeutschland.tv) schließt man, nach knapp 400 Kilometern Anfahrt, in der Anhalt-Arena als Gast des Dessau-Roßlauer HV 06 den Spieltag ab. Und bangt dabei um den Einsatz von Torjäger Ian Weber.

Fehlstart in die Saison? Natürlich stehen nach drei Spieltagen 2:4 Punkte auf dem Konto und man konnte beide Heimspiele nicht gewinnen. Allerdings muss man auch berücksichtigen, dass mit der HSG Nordhorn-Lingen und dem Erstliga-Absteiger HBW Balingen/Weilstetten zwei für den Aufstieg hoch gehandelte Mannschaften die Punkte aus dem Sportzentrum Hüttenberg entführten. Allerdings hat man auch einen souveränen Auswärtssieg beim HC Empor Rostock eingefahren. Im letzten Jahr blieb man gegen die Ostseestädter in beiden Duellen punktlos.

Die Gründe für die ärgerliche Niederlage: Mit dem Schlusspfiff noch den entscheidenden Treffer zu bekommen in einem Spiel, in welchem man lange Zeit in Führung lag, ist bitter. »Diese Niederlage mussten wir erst mal verdauen. Wir hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt«, blickt TVH-Trainer Johannes Wohlrab noch etwas wehmütig auf das Balingen-Spiel zurück, der erneut eine unbefriedigende Chancenverwertung bemängelte. Zwei weitere Punkte kann man vielleicht mit der fehlenden Routine des zweitjüngsten Ligateams erklären. Nach Ian Webers Ausgleichstreffer sieben Sekunden und dem noch schneller möglichen Anwurf hätte man den letzten Balinger-Angriff mit einem Stoppfoul unterbinden müssen. Und last but not least hätte man den Siegtorschützen Felix Danner, nach bereits zwei Zeitstrafen in der ersten Hälfte, gezielter attackieren sollen, umso vielleicht die dritte Zeitstrafe, die zur Disqualifikation führt, zu erzwingen. Zwar hatte HBW-Trainer Jens Bürkle seinen Routinier anfangs des zweiten Abschnitts deshalb auf der Bank belassen. In der Crunchtime mit dem Hilfsmittel siebten Feldspieler war der 37-Jährige aber unverzichtbar.

Statistiken: Nach drei Spieltagen sind diese noch nicht besonders aussagekräftig. Dennoch grüßt Ian Weber von der Spitze der Liga-Torschützenliste mit 26/6 Treffern - und schickt sich an, in die großen Fußstapfen von Dominik Mappes zu treten. Dass dies sein Anspruch ist, hat der 22-Jährige bereits nach dem Saisonauftakt formuliert, obwohl er da mit seiner Leistung noch nicht zufrieden war.

»Ob er spielen kann, wird sich noch zeigen«, bangt der TVH-Coach allerdings um den Torjäger, der bei seinem letzten Tor gegen Balingen umgeknickt ist. Ohnehin müssen die Rückraumspieler Theiß, Kuntscher und Schreiber deutlich über das aktuell zwischen 31 und 42 Prozent liegende Level kommen. Genauso wie Rechtsaußen Tristan Kirschner, der nach seiner starken Vorsaison auch noch nicht zumindest jeden zweiten Ball versenkt. Bei Schreiber vermisste man zudem in den beiden Heimspielen die Zielstrebigkeit, wodurch er nicht an seinen Schnitt der Vorsaison mit 3,5 Treffern pro Spiel kommt.

Makelloser Saisonstart

Dessau - die Überraschung? Die Gastgeber haben mit 6:0 Punkten einen makellosen Saisonstart hingelegt und werden entsprechend mit breiter Brust auftreten. Zwischen den Auswärtssiegen in Dormagen und Rostock eingebettet war der Heimtriumph gegen Eintracht Hagen. Vom Papier her war das Auftaktproramm der Mannschaft von Trainer Uwe Jungandreas allerdings nicht so anspruchsvoll wie das des TVH. Dessau verfügt über eine torgefährlich Flügelzange. Yannick-Marcos Pust und Jakub Hrstka haben bisher jeweils 17-mal getroffen. Aber auch die beiden Halbspieler Timo Löser (14) und Max Emanuel (10) netzten schon zweistellig. Es heißt also für die Hüttenberger Deckung, auf allen Positionen hellwach zu sein.

»Sie haben eine eingespielte Mannschaft. Daher ist das für mich nicht eine ganz so große Überraschung, dass sie bisher alles gewonnen haben«, benennt Wohlrab zudem Mittelmann Vincent Sohmann und Torhüter Philip Ambrosius als tragende Säulen. Und schiebt nach. »In Dessau ist es immer schwer. Es muss bei uns alles passen. Ich wünsche mir, dass wir noch besser ins Tempospiel kommen.«

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