Ohne Kollektiv keine Chance

Usingen . Schockstarre am Sonntagnachmittag nach dem Schlusspfiff auf den Usinger Muckenäckern. Soeben hatte die Usinger TSG in der Fußball-Gruppenliga Frankfurt-West das Hochtaunusduell gegen den FC-TSG Königstein mit 2:7 (1:4) verloren. Nach dem Spielverlauf hätte das Ergebnis noch höher ausfallen können. Die Elf des Trainerduos Tim Tilger und Pascal Bretschneider enttäuschte ihre Anhänger auf ganzer Linie und zeigte nichts von der Leistung, mit der sie noch vor sechs Tagen beim FSV Friedrichsdorf als Sieger vom Platz ging.
Usinger TSG - Königstein 2:7
»Wir sind nicht in die Zweikämpfe gegangen, haben uns nicht gegenseitig unterstützt, sondern zurückgezogen und einige in unserem Team waren gar nicht im Spiel«, zählte der tief enttäuschte Bretschneider nach dem Schlusspfiff die gravierende Mängelliste auf, die zur Heimklatsche führte.
Dabei hatten die Gäste vor ihrem ersten Treffer bereits zwei hörbare Warnschüsse abgegeben. Krish Raweri traf bereits nach 180 Sekunden und noch mal in der 12. Minute den Innenpfosten. Bereits da wurde deutlich, dass Usingen an diesem Nachmittag keine zweiten Bälle bekam. Denn jeweils im Nachschuss hatten Fabio Buscemi und Julius Würges das Leder über das Tor gehauen.
Den Weckruf hatte in der UTSG-Defensive indes niemand gehört. Denn in der 22. Minute durfte Buscemi nach einer Ecke völlig ungehindert zum 1:0 einköpfen. Nur vier Minuten später setzte Salim Franz Harmal mit einem satten Schuss ins rechte untere Toreck das 2:0 drauf. Weitere 60 Sekunden später keimte noch einmal Hoffnung beim UTSG-Anhang auf, weil Leon Gallm zum 1:2-Anschlusstreffer traf. Aber es gab keine Spielwende, denn Königsteins Torwart Marius Paul Menne verhinderte mit einer Glanzparade gegen Max Miot-Paschke den 2:2-Ausgleich. Vielmehr stellte Nico Grill erneut im Nachschuss mit dem 3:1 in der 39. Minute den alten Abstand wieder her. Hier machte UTSG Keeper Bastian Forth wie zuvor beim 0:1 eine unglückliche Figur. Der eingewechselte Jonas Löffler sorgte im Nachschuss (43.) noch vor der Pause für die 4:1-Gästeführung sowie die frühe Entscheidung.
»Wenn wir nicht im Kollektiv agieren, haben wir keine Chance«, machte Bretschneider deutlich, dass über 90 Minuten die kämpferische Einstellung fehlte sowie kein Zweikampfverhalten und kein Wille erkennbar war, um den Ausfall zahlreicher Stammkräfte zu kompensieren. Kurz nach Wiederanpfiff mussten die Usinger Fans unter den 90 Zuschauern das Schlimmste befürchten. Denn Raweri durfte ohne jegliches Abwehrverhalten in der 54. Minute zum 5:1 einköpfen. Zwar sorgte ein Kunstschuss von Bretschneider für das zwischenzeitliche 2:5 aus UTSG Sicht (64.), aber nur drei Minuten später machte Harmal mit seinem zweiten Treffer das halbe Dutzend für Königstein voll. Den Treffer zum 7:2-Endstand für die Gäste markierte erneut Löffler (73.). »Der Gegner war keine Übermannschaft, sondern wir haben das Spiel ganz alleine verloren«, stellte der frustrierte Spielertrainer abschließend klar, dass seine Mannschaft zu keinem Zeitpunkt eine Reaktion gezeigt hatte.
Usinger TSG: Forth; Hrubesch (61. Birkenfeld), Huwa, Vidovic, Tilger, Miot-Paschke (46. Hübsch), Bretschneider, A. Veli, Gallm, Lauth, Hintzmann.
Königstein: Menne; Kiyumbi, Zampach (79. Jackstein), Rudolph (85. Frank), Radtke, Böhmig, Harmal, Raweri, Grill (76. Albayrak), Würges (31. Löffler), Buscemi (81. Chimuanya Isika).
Tore: 0:1 Buscemi (22.), 0:2 Harmal (26.), 1:2 Gallm (27.), 1:3 Grill (39.), 1:4 Löfffler (43), 1:5 Raweri (54.), 2:5 Bretschneider (64.), 2:6 Harmal (67.), 2:7 Löffler (73.) - Schiedsrichter: Angermaier (Oberselters) - Gelbe Karten: Tilger, Hintzmann; Grill - Zuschauer: 90.
