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Optimaler fünfter Versuch

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Von: Jens Priedemuth

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Nur einen Tag nach seinem tollen 800-Meter-Rennen in Erfurt (Bestzeit 1:55,76 Minuten) holt sich der erst 15-Jährige Andrii Shymchuk (Mitte, Königsteiner LV) bei den süddeutschen Meisterschaften in Sindelfingen in 1:56,06 Minuten die Silbermedaille in der Altersklasse U18. © Jens Priedemuth

Hochtaunuskreis (kie). Die Titelkämpfe auf hessischer Ebene waren bei Leichtathleten bereits abgehakt. Am Wochenende ging es nun in Sindelfingen mit den süddeutschen Meisterschaften der Aktiven und Jugendklasse U18 weiter. Die Asse aus dem Taunus kehrten mit drei Medaillen, darunter ein Titel, aus dem »Ländle« heim.

Für die goldene Plakette sorgte eine Siebenkämpferin. Vanessa Grimm (Königsteiner LV) nahm im Kampf gegen die reinen Spezialistinnen die vier Kilogramm schwere Kugel in die Hand. Gleich im ersten Durchgang setzte sich Favoritin Antonia Kinzel (MTG Mannheim) mit einem Stoß auf 14,95 Metern an die Spitze des Feldes. Olympiastarterin Grimm, die im Freien mit 14,96 Metern bereits an der 15-Meter-Markre kratzte, hatte ebenfalls ein tollen Versuch zum Auftakt. Den konnte sie aber nicht »stehen« und ging nach vorne aus dem Ring raus. Nach dem Vorkampf lag die KLVlerin mit 14,60 Metern auf Position zwei in Lauerstellung. Im fünften Durchgang passte es dann optimal. Grimm markierte hervorragende 15,11 Meter und setzte sich damit an die Spitze des Feldes. Kinzel konnte sich mit ihrem letzten Versuch noch einmal etwas steigern, doch 15,02 Meter reichten nicht aus, die Mehrkämpferin von der Spitze zu verdrängen. Auch im 60-Meter-Sprint war Grimm noch am Start. Mit 7,86 Sekunden qualifizierte sich die vielseitige Polizeibeamtin für die Zwischenläufe, wo sie die Zeit auf die hundertstel Sekunde wiederholte. »In meinen letzten drei Rennen habe ich exakt 7,86 Sekunden abgeliefert. Das ist absolut okay und spricht für eine gute Konstanz. Richtig toll war die Weite im Kugelstoßen. Ein absolut gelungener Abschluss der Hallensaison«, so die Bundeskaderathletin, für die es demnächst in ein langes Trainingslager nach Südafrika geht.

Nationale Spitzenklasse war die Leistung der Startgemeinschaft »Königstein/Groß-Gerau« über 4x200 Meter. Das schnelle Quartett hatte beim Gewinn der hessischen U20 Jugend-Meisterschaften starke 1:29,53 Minuten vorgelegt. Bei den Süddeutschen musste das erfolgreiche Nachwuchs-Quartett unter anderem krankheitsbedingt, etwas umgestellt werden und in der Männerklasse starten. In Sindelfingen gingen Aaron Amenta, Finn Kohlenbach, Maurice Andrew und Julian auf die Jagd nach einer neuen Jahresbestzeit. Das gelang mit Bravour, denn am Ende leuchteten hervorragende 1:28,79 Minuten auf der Anzeigetafel auf. Damit liegt die Startgemeinschaft in Deutschland knapp hinter Cologne Athletics (1:28,62 Minuten) und dem SC Potsdam (1:28,77 min.) auf dem dritten Platz. Das Trio trennt also lediglich winzige 0,17 Sekunden. Fürreichlich Spannung bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Dortmund ist also gesorgt. Ach ja, bei den Titelkämpfe in Sindelfingen musste »Königstein/Groß-Gerau« lediglich der reinen Männer-Mannschaft von Eintracht Frankfurt den Vortritt lassen, die am Ende gerade einmal knapp 0,25 Sekunden Vorsprung hatte.

Einen echten Lauf hat im wahrsten Sinne des Wortes Andrii Shymchuk. Der 15-Jährige Mittelstreckler im Trikot des Königstein LV stand nur einen Tag nach seiner 800-Meter-Bestzeit (1:55,76 Minuten) beim Meeting in Erfurt (wie berichtet) erneut auf der Bahn. Auch im Sindelfinger Glaspalast, eine der ersten reinen Leichtathletik-Hallen Deutschlands, wurde bei den Jungs der Altersklasse U18 gleich ein ziemlich flottes Tempo angeschlagen. Shymchuk und Yannick Graf (TSV Gormaringen) hatten sie gleich an die Spitze des Feldes gesetzt. Als der KLVler (erläuft im ersten Jahr der U18) am Eingang der Zielkurve seine Attacke startete und zum Spurt ansetzte, erlaubte sich der Württemberger ein strammen Ellenbogen-Rempler. Die unsportliche Aktion wurde nicht geahndet, brachte den jungen Ukrainer in der entscheidenden Phase jedoch etwas aus dem Tritt. Trotzdem zeigte Andrii mit 1:56,06 Minuten eine weitere Top-Zeit und verfehlte den SDM-Titel lediglich um 0,17 Sekunden.

Für KLV-Neuzugang Julia Sturm lief es im Dreisprung der Frauen nicht optimal. Die Dreispringerin (Altersklasse U23) blieb in Sindelfingen nach »Hop-Stop-Jump« mit 11,05 Metern (nur Vorkampf) unter ihrer Jahresbestmarke von 11,22 Metern letztes Wochenende bei den »Hessischen«. Die angehende Lehrerin will nun bei den deutschen Hochschulen-Meisterschaften in Frankfurt/Kalbach nachlegen und sich in Weiten im Richtung von 11,50 Metern bewegen.

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