»Paris 2024« ist das große Ziel

Wehrheim (jf). Samstagabend Bundesliga-Auftakt bei der Frankfurter Eintracht, heute Abflug zum Weltcup nach Baku: Für den 19-jährigen Turner Pascal Brendel aus Wehrheim nimmt die neue Saison gerade so richtig Fahrt auf.
Für den Vorzeige-Turner aus dem Taunus, der im Juni 2022 in Berlin bekanntlich deutscher Meister am Pauschenpferd geworden war, werden die nächsten Wettkämpfe Aufschluss darüber geben, wohin diesmal die sportliche Reise geht.
Nach dem Weltcup in Aserbaidschans Hauptstadt Baku geht es direkt weiter zum nächsten Weltcup nach Stuttgart, der vom 16. bis 19. März gleichzeitig der erste Qualifikations-Wettbewerb für die diesjährigen Europameisterschaften ist. Diese finden anschließend vom 7. bis 17. April in Antalya im Süden der Türkei statt. Für September steht für Brendel die zweite Teilnahme an den Weltmeisterschaften auf dem Terminplan, nachdem er Ende Oktober 2022 in Liverpool auf höchster internationaler Ebene in der Einzelwertung am Straret war.
Schulisches Sabbat-Jahr
Dies alles sind nur Etappen auf dem Weg zum ganz großen Ziel »Olympische Spiele in Paris 2024«. Dafür legt der elfmalige deutsche Jugendmeister und Wetzlars »Sportler des Jahres 2022« sogar ein schulisches Sabbatjahr ein, um dann im Anschluss an Olympia im August 2024 an der Feldbergschule in Oberursel in der Jahrgangsstufe 12 wieder einzusteigen.
Zurück zum vergangenen Samstagabend, an dem der Ausnahmeturner aus Wehrheim für den KTV Straubenhardt in der Wolfgang-Steubing-Halle am Riederwald beim 75:5-Kantersieg gegen Aufsteiger Eintracht Frankfurt an fünf der sechs Geräte zum Einsatz gekommen ist. 13 Punkte steuerte er zum Rekordsieg bei und besser war nur sein kanadischer Teamkollege Félix Dolci mit 16 Zählern.
Ausgerechnet jedoch am Pauschenpferd hat sich der amtierende deutsche Meister aus dem Taunus zwei Absteiger geleistet und war deshalb im direkten Duell gegen Frankfurts Daniel Wörz unterlegen. »Das ist nicht weiter schlimm gewesen, denn am Boden, Pauschenpferd und Barren hat Pascal neue Übungen ausprobiert«, erklärte Vater Matthias, der gleichzeitig dessen Trainer im Stützpunkt Wetzlar ist und aktuell an der Sporthochschule in Köln an seiner Übungsleiter-Lizenz arbeitet.
Der in sportlicher Hinsicht deutlich unterlegene Aufsteiger Eintracht Frankfurt war der ideale Gegner für die Gäste-Riege, um neue Elemente einzubauen.
Die höchste Wertungsnote erhielt Pascal Brendel in der Steubing-Halle am Barren (13,15 bei einem D-Wert von 5,7), gefolgt von Boden (12,95), Reck (12,90), Ringe (12,40) und dem Pauschenpferd (10,20). Der nächste Wettkampf in der 1. Bundesliga steht für den KTV am 22. April um 18 Uhr in Straubenhardt gegen den TuS Vinnhorst auf dem Terminplan.
Begonnen hat die beeindruckende Karriere des am 15. September 2003 in Bad Homburg geborenen Turn-Talents aus dem Taunus im Oktober 2009 unter Trainer Ralf Schwalbe bei der SGK Bad Homburg. 2012 folgte der Wechsel zur Frankfurter Eintracht und 2019 zum Bundesligisten KTV Straubenhardt.
Straubenhardt ist eine 11000-Einwohner-Stadt im Enzkreis im nördlichen Schwarzwald. Der im Jahr 1975 gegründete KTV ist 2005 erstmals deutscher Mannschaftsmeister geworden und hat inzwischen bereits sieben DM-Titel gesammelt.