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Paukenschlag beim OFC

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Alfred Kaminski kehrt interimsmäßig zurück auf die Trainerbank der Offenbacher Kickers. © Imago Sportfotodienst GmbH

Offenbach (jm/red). Der nächste große Knall beim Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach: Der sportlich zuletzt arg ins Straucheln geratene Tabellenfünfte der Fußball-Regionalliga Südwest hat sich nach vier Spielen ohne Sieg von Trainer Ersan Parlatan getrennt.

Doch das ist längst nicht alles: Dem Klub, der erst vor dieser Saison alles auf links gedreht hatte, steht ein erneuter Umbruch bevor., denn OFC-Geschäftsführer Matthias Georg hat dem Präsidium nach intensiver Abwägung mitgeteilt, dass er eine Freistellung des Cheftrainers inhaltlich nicht unterstützen und daher nicht mittragen kann. Infolgedessen haben beide Seiten auf Wunsch von Matthias Georg einvernehmlich vereinbart, die Zusammenarbeit nicht über die Saison hinaus fortzusetzen. Matthias Georg wird die Geschäftsführung des OFC in den kommenden Wochen fortführen, bis ein Nachfolger installiert wurde, teilte der OFC mit.

Nachfolger Parlatans wird sein Vorgänger: Alfred Kaminski. Der 59-Jährige war in der Hinrunde für den nach acht Spielen entlassenen Alexander Schmidt eingesprungen und hatte nach drei Spielen ohne Niederlage (7 Punkte) Platz für Parlatan gemacht. Der 45-Jährige, in der vergangenen Saison noch gemeinsam mit Georg beim Ligakonkurrenten TSV Steinbach Haiger in der Verantwortung, hatte bis zur Winterpause 19 Punkte aus neun Partien geholt (Schnitt: 2,11) und den OFC zudem ins Halbfinale des Hessenpokals am Mittwoch, 25. April, beim Ligarivalen FSV Frankfurt geführt.

Die Vereinsverantwortlichen zogen nun aufgrund des negativen Trends die Reißleine, weil sie offensichtlich nicht an einen Turnaround mit Parlatan glaubten. Seit der Winterpause hatte der OFC nur vier seiner neun Pflichtspiele gewonnen. Der Punkteschnitt in der Liga sank auf einen Wert von 1,86 Zähler. Das Fatale daran: Im selben Moment hatte der bis dato so souveräne Spitzenreiter SSV Ulm 1846 geschwächelt, sodass sich ein Fenster für den Aufstieg geöffnet zu haben schien. Die Kickers waren aber augenscheinlich nicht in der Lage, das zu nutzen, was in Offenbach zwangsläufig dazu führt, dass das Umfeld extrem unruhig wurde. Die jüngste Reaktion, das 1:1 bei Astoria Walldorf, die Mannschaft wie Trainer als positiv gewertet hatten, konnte die Verantwortlichen letztlich nicht mehr überzeugen.

Interimstrainer Alfred Kaminski leitete bereits am Montagnachmittag die erste Trainingseinheit. Er soll zunächst bis zum Saisonende arbeiten. Wichtigste Aufgabe wird sein, das Hessenpokalfinale zu erreichen. Sollte das klappen, könnte - wenn Drittligist SV Wehen Wiesbaden sich ebenfalls dafür qualifiziert - der Weg in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals garantiert sein. Dann nämlich, wenn die Wehener bis Saisonende unter den besten vier Teams der 3. Liga bleiben. Sollte der SC Freiburg II weiter in den Top-Vier stehen, reicht sogar Platz fünf für die direkte Qualifikation für den DFB-Pokal, in dem die Kickers in dieser aison ebenfalls standen (1:4 gegen Fortuna Düsseldorf).

Für das Präsidium um Joachim Wagner werden die nächsten Wochen zu einer erneuten Herkulesaufgabe. Sie müssen einen neuen Trainer finden, einen neuen Geschäftsführer - und dafür sorgen, dass beide ein Budget zur Verfügung haben, das ihnen Spielraum gibt. Denn klar ist: Es würde nicht überraschen, wenn die neuen Verantwortlichen zum Entschluss kämen, dass von den 18 über die Saison hinaus unter Vertrag stehenden Spielern nicht alle eine Zukunft bei den Kickers haben. Der nächste große Knall seit Sommer, als der OFC Manager Thomas Sobotzik, Trainer Sreto Ristic (mittlerweile beide beim Drittligisten Hallescher FC im Amt) entließ, wird also wieder vor allem eines kosten: Zeit und Geld.

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Ersan Parlatan darf ab sofort nicht mehr als Trainer an der Offenbacher Seitenlinie wirken. © Imago Sportfotodienst GmbH

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