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Pionierarbeit

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Dem Gau-Wandertag des Turngaus Feldberg hat am 5. September 2013 auch der jetzige Ministerpräsident Boris Rhein (links) einen Besuch abgestattet. Gau-Wanderwart Jochem Entzeroth (Mitte) und Turngau-Vorsitzender Helmut Reith freuen sich über diese Stippvisite. © Gerhard Strohmann

Hochtaunuskreis (jf). Das in Usingen sehr erfolgreich verlaufene Gaukinderturnfest hat die Sportredaktion des Usinger Anzeigers zum Anlass genommen, auf die Anfänge der Turnbewegung in Deutschland und die Geschichte des Turngaus Feldberg zurückzublicken.

Im Jahr 1811 hat Friedrich Ludwig Jahn auf der Hasenheide in Berlin den ersten Turnplatz eingeweiht und damit eine Entwicklung eingeleitet, die auch nach mehr als 200 Jahren aktueller ist als je zuvor. Im nahe gelegenen Butzbach eröffnete Friedrich Ludwig Weidig 1814 den ersten Turnplatz in Hessen und im Taunus hat 1844 das erste Feldbergfest stattgefunden.

1846 sind der Turnverein Bad Homburg (die heutige Homburger Turngemeinde), der Turnverein Oberursel (heute TSG Oberursel) und der Turnverein Usingen (heute Usinger Turn- und Sportgemeinde) gegründet worden. Turnvereine gab es seit 1847 in Anspach und Königstein sowie seit 1848 in Arnoldshain, Kronberg und Pfaffenwiesbach. Das 1848 im Herzogtum Nassau erlassene Gesetz über die Vereins- und die Vereinigungsfreiheit ist für diese Gründungen von entscheidender Bedeutung gewesen.

Startschuss

Nach einem zwischenzeitlichen Verbot der Turnvereine (1850 bis 1859) wurde ab 1859 wieder mit Sport begonnen; 1861 bei der TSG Wehrheim und der TSG Oberursel sowie 1862 bei der SG Anspach, dem MTV Kronberg und der TG Ober-Rosbach. Der 1862 gegründete »Usgau« ist 1885 in den Gau Hessen aufgegangen. Der Turngau Feldberg ist am 26. Februar 1905 in Wehrheim von 14 Vereinen aus der Taufe gehoben worden, wobei die beiden Bad Homburger Philipp Heim und Wilhelm Sauer zunächst kommissarisch zum Vorsitzenden und Oberturnwart gewählt wurden.

Neue Strukturen

Die am 21. Oktober 1928 in Usingen beschlossene Auflösung des Turngaus und der Zweite Weltkrieg führten dazu, dass die Sportler erst 1946 wieder in einer Organisationsstruktur aktiv geworden sind.

Pionierarbeit leisteten damals der Kirdorfer August Wehrheim als Vorsitzender eines sogenannten Arbeitsstabs sowie die Bad Homburger Josef »Seppl« Frey als Geschäftsführer, Fritz Bayer als Männerturnwart und Tilly Frey als Frauenturnwartin. Am 29. Juli 1947 hat das erste Kreisturnfest in Bad Homburg und im selben Jahr am 16. November der erste Gauturntag im »Gasthaus Johannisberg« ebenfalls in Bad Homburg stattgefunden. Ab 1948 führte die Organisation den Namen »Turnkreis Obertaunus«, dem sich auf Initiative des Usingers Erich Kunz kurze Zeit später nahezu alle Klubs aus dem Kreis Usingen angeschlossen haben.

Das 100-jährige Bestehen des Turngaus Feldberg ist am 26. Februar 2005 mit einem großen Festakt im Neu-Anspacher Bürgerhaus würdig gefeiert worden. Zu diesem Zeitpunkt umfasste der Turngau 63 Vereine, in dem sich 29 300 Mitglieder zusammengeschlossen hatten.

Engagement

Seit dem Zweiten Weltkrieg haben folgende zehn Personen als Vorsitzende an der Spitze des Turngaus Feldberg gestanden: August Wehrheim (SGK Bad Homburg/1946 bis 1948), Karl Heil (TV Weißkirchen/1948 bis 1949), Kurt P. Steinbach (TSG Friedrichsdorf/1969 bis 1992), Fritz Burmeister (HTG Bad Homburg/1992 bis 1996), Dr. Walter Wolpert (TSV Ober-Erlenbach/1996 - 2001), Karl-Heinz Bickel (TuS Nieder-Eschbach/2001 bis 2004), Dr. Wolfgang Ehrlich (MTV Kronberg/2004 bis 2010), Jochem Entzeroth (TuS Steinbach) und Karsten Hirth (HTG Bad Homburg/beide kommissarisch 2010 bis 2011) sowie Helmut Reith (Kalbach/2011 bis heute).

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