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Platz sechs für Schmitt und Co.

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Lasse Schmitt (Königsteiner LV) wird mit der deutschen 4x400-Meter-Mixed-Staffel Sechster der U20-WM. © Jens Priedemuth

Hochtaunuskreis (kie). Das hatte sich Okai Charles (Königsteiner LV) sicherlich ganz anders vorgestellt. Bereits am Tag der Vorläufe mit der deutschen »Mixed« Staffel (zwei Männer, zwei Frauen) bei den Weltmeisterschaften der U20-Leichtathleten in Cali (Kolumbien) hatte der Langsprinter aus dem Taunus über Kopfschmerzen geklagt. Trotzdem lieferte Charles auf seinem Teilstück einen bärenstarken Auftritt ab und hatte maßgeblichen Anteil am neuen deutschen Rekord (3:

22,41 Minuten/der UA berichtete) sowie dem Einzug ins WM-Finale. Das fand dann aber ohne den Bundeskaderathleten aus der Burgstadt statt.

Was war geschehen? Der KLVler wurde positiv auf Corona getestet und musste in Quarantäne. Zum Glück für die deutsche Equipe war mit Lasse Schmitt ein weiteres Ass des Königsteiner LV für die Staffel nominiert worden. Der Langhürdenspezialist übernahm den Part von Okai Charles und machte seine Sache prima. Auch auf einer der Frauen-Positionen gab es einen kurzfristigen Wechsel. Lysann Helms (Hamburger SV) hatte beim Aufwärmen mit Fußproblemen zu kämpfen und wurde von Lena Leege (LAC Berlin) ersetzt.

Nach den beiden Vorläufen stand das DLV-Quartett auf der vierten Position unter den acht Finalisten, hatte mit 2,67 Sekunden jedoch schon einen etwas größeren Rückstand auf Team Jamaika. Aber gerade bei Staffeln kann unterwegs viel passieren und auch die drei Wechsel sind immer mit einem gewissen Risiko behaftet.

Startläufer Florian Kroll (VfL Osnabrück) übergab den Stab als Fünfter an Lena Leege (LAC Berlin), die auf ihrem Teilstück einen Platz verlor und auf Lasse Schmitt (Königsteiner LV) wechselte. Der hielt die sechste Position und schickte Tessa Srumf (LAV Bayer Uerdingen-Dormagen) auf das letzte Teilstück. Sie musste zunächst eine Läuferin aus Botswana ziehen lassen, konnte auf der Zielgeraden jedoch den sechsten Platz zurückerobern. Klar, dass man mit dem auf zwei Positionen umbesetzten Team in 3:24,34 Minuten nicht an den Rekordlauf aus der Vorrunde heran kam. Unter den gegebenen Umständen ist das finale Abschneiden jedoch aller Ehren wert. »Dadurch, dass wir so kurzfristig noch zweimal wechseln mussten, war es natürlich sehr schwierig. Lena und mir fehlte die Erfahrung des Vorlaufs, das merkt man dann. Ich denke, dass wir unter diesen Umständen mit dem Ergebnis insgesamt zufrieden sein können«, sagte Langhürden-Spezialist Lasse Schmitt nach seiner WM-Premiere.

Das Team der USA holte sich mit neuem WM-Rekord von 3:17,69 Minuten den Titel, mussten sich aber mächtig sputen. Denn mit lediglich winzigen 0,07 Sekunden Rückstand flogen die Läuferinnen und Läufer aus Indien über die Ziellinie und verbesserten ihren Asienrekord aus der Vorrunde. Das Podium komplettierte Jamaika, die mit 3:19,98 Minuten ebenfalls noch unter 3:20 Minuten blieben. Um auf Platz vier zu kommen, hätte das deutsche Team den Rekord aus dem Vorlauf nochmals um 0,39 Sekunden steigern müssen.

Aus Taunussicht ist bisher nur noch Finn Kohlenbach (auch Königsteiner LV) ohne WM-Einsatz. Er gehört zum Aufgebot der reinen Männer-Staffel über 4x400 Meter, die am Freitag um 18.15 Uhr unserer Zeit erstmalig zum Einsatz kommt und ins Finale laufen möchte.

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