Quittung für schlechte Vorbereitung

Hochtaunuskreis (aro). Im Jahr 2023 erst ein Sieg auf dem Konto und zu Hause nur Niederlagen kassiert: Die SG Eschbach/Wernborn ist in der Fußball-Kreisoberliga Hochtaunus aus dem vorderen Drittel nach hinten durchgereicht worden und nähert sich inzwischen der Abstiegszone. Beim Schlusslicht Vatanspor Bad Homburg muss am Sonntag um 15 Uhr wieder ein Sieg her.
Aber ausgerechnet die Gastgeber befinden sich im Aufwind und haben in diesem Jahr noch nicht verloren. Im Gespräch mit dem UA nimmt Co-Trainer Patrick Gilles Stellung zur Ergebniskrise und den Chancen auf Rückkehr in die Erfolgsspur.
2023 gab es erst einen Sieg und zu Hause noch keinen Punkt. Was sind die Gründe für die Ergebniskrise?
Patrick Gilles: Ein Grund ist die fehlende Trainingsbeteiligung in der Vorbereitung auf die Restrunde. Das hatte negativen Einfluss auf die Fitness und das Zusammenspiel der Mannschaft. Die Niederlagen beruhten auf zu vielen, individuellen Fehlern, sodass wir ständig einem Rückstand hinterherrannten und dann sehr viel Kraft für die Aufholjagd benötigten. Der FC Neu-Anspach II oder Mammolshain nutzten das clever aus, haben nichts mehr zugelassen und wir fanden kein Mittel gegen ihre Defensive. Das war die Quittung für eine ungenügende Vorbereitung.
Das Hinspiel wurde 5:1 gewonnen, aber Schlusslicht Vatanspor ist 2023 ungeschlagen. Was erwartet die Mannschaft in diesem Spiel?
Wir dürfen nicht den großen Fehler machen, auf das Hinspiel-Ergebnis zu schauen. Denn Vatanspor hat jetzt eine komplett andere Mannschaft. Wenn sie dieses Personal zu Saisonbeginn gehabt hätten, würden sie jetzt auf Platz fünf oder sechs stehen. Wir dürfen uns nicht vom Tabellenplatz blenden lassen, denn sie werden den Klassenerhalt schaffen. Das wird ein knochenhartes Spiel gegen einen hochmotivierten Gegner. Für uns ist es wichtig, den Abstand zum Gegner nicht geringer werden zu lassen. Deswegen müssen wir mindestens einen Zähler holen. Wir haben 2023 einfach zu wenige Punkte geholt und dürfen nicht noch mal verlieren. Denn die nächsten Gegner sind FC Oberursel, Wehrheim/Pfaffenwiesbach und Oberstedten. Die Mannschaft muss alles reinwerfen, um etwas mitzunehmen. Wenn wir nur 95 Prozent bringen, kaufen sie uns den Schneid ab.
Es sind nur noch sieben Punkte Vorsprung vor den Abstiegsrängen. Wie groß ist die Sorge vor einem Abstiegskampf?
Das wird kein Schlüsselspiel, denn selbst bei einer Niederlage wären immer noch zu viele Spiele zu absolvieren. Aber wir müssen definitiv in den Rückspiegel blicken, denn die Zwerge da unten punkten. Ich bin von der Qualität unseres Teams überzeugt. Der aktuelle Tabellenplatz ist zu wenig. Wir dürfen nicht noch mal eine solche Serie hinlegen und müssen jetzt die PS auf die Straße bringen, damit wir uns keine Sorgen machen müssen. Wenn wir erst im Keller stecken, gehen auch mal Spiele in der 90. Minute verloren. Soweit darf es nicht kommen. In dieser Woche haben wir gut trainiert und gehen mit viel Selbstbewusstsein ins Spiel.
Was ist das Ziel für die restliche Saison?
Das allererste Ziel ist, nicht in den Abstiegskampf zu kommen, sondern nach unten für Sicherheit zu sorgen. Der neunte oder zehnte Platz ist nicht unser Anspruch. Wenn wir nach unten genügend Abstand haben, muss das Ziel sein, alle restlichen Spiele zu gewinnen. In jedem Fall wollen wir gegen Wehrheim/Pfaffenwiesbach im Derby siegen und gegen die SF Friedrichsdorf II wollen wir auch Revanche. Die Mannschaft soll beweisen, dass sie viel mehr kann, als es der jetzige Platz aussagt und besseren Fußball spielt. Das junge Team soll sich selbst aus dem derzeitigen Abwärtstrend rausholen.