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»Revanche« endet wie vor 30 Jahren

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Chef-Organisator Dieter Hoyer führt die Mannschaften von Rot-Weiß Essen (links) und der SpVgg 05 Bad Homburg auf’s Spielfeld. © Gerhard Strohmann

Bad Homburg (jf). Kaum zu glauben, aber wahr: Die »Revanche nach 30 Jahren« endete mit dem exakt selben Ergebnis wie das Endspiel um die deutsche Fußball-Meisterschaft, in dem sich Hessens Oberliga-Vize SpVgg 05 Bad Homburg am 13. Juni 1992 im Georg-Melches-Stadion an der Hafenstraße gegen Rot-Weiß Essen mit 2:3 geschlagen geben musste!

Für die »Revanche nach 30 Jahren« interessierten sich rund 300 Zuschauer, die am Samstagabend den Weg an die Bad Homburger Sandelmühle gefunden hatten.

Diese erlebten ein munteres Fußballspiel zwischen zwei durchaus noch ehrgeizigen Teams, bei dem die Entscheidung wie vor drei Jahrzehnten in der Schlussphase gefallen ist. Wie schon damals in Essen lagen die Nullfünfer nach dem 0:1-Rückstand durch Stephan Lorenz (18.) durch Tore von Enis Dzihic (55.) und Kapitän Sven Müller (71., per Foulelfmeter) mit 2:1 vorn, ehe die Rot-Weißen die Partie in der Schlussphase doch noch drehen konnten.

In der 68. Minute gelang Andreas Schröder der Ausgleich und in der Nachspielzeit (gespielt wurden zweimal 35 Minuten) war es derselbe Spieler mit der Nummer 11, der den Ball elegant an Keeper Holger Voigt vorbei zum Gäste-Sieg ins Tor verlängerte.

Gilbert Mirtillo, 1992 Co-Trainer von Jürgen Strack im DM-Finale, überreichte den eigens für dieses Revanche-Spiel gestifteten Pokal an RWE-Schlussmann Frank Kurth und beim gemeinsamen »Bierchen danach« waren sich alle Akteure und Fans einig, dass es sehr schade gewesen ist, dass ein solches sportliches Wiedersehen erst nach 30 Jahren - auf Initiative von Dieter Hoyer - zustande gekommen ist.

Die größte Reise-Strapazen für diesen tollen Kick der Legenden hatte übrigens Lothar Kall auf sich genommen: Der lange Abwehrspieler war extra aus Bilbao in den Taunus gekommen, um an diesem außergewöhnlichen Spiel teilnehmen zu können!

Mit Dieter Gebert befand sich unter den 300 Zuschauern sogar einer jener Spieler aus der Erfolgs-Mannschaft der SpVgg 05 Bad Homburg, die am 30. Juni 1973 in Offenbach durch einen 1:0-Erfolg gegen die Amateure des 1. FC Kaiserslautern deutscher Meister geworden war.

Kompetent moderiert wurde das Spiel von Karl Kilb. Der ehemalige Spielausschussvorsitzende des FC Reifenberg ist inzwischen als Stadionsprecher und Herausgeber des Heimspiel-Magazins auch beim Hessenligisten Türkgücü Friedberg tätig.

Insgesamt viermal haben die Nullfünfer 1955, 1973, 1989 und 1992 dieses Endspiel um den deutschen Amateur-Titel erreicht und derzeit ist es auch für die größten Optimisten rund um die Sandelmühle wohl nur schwer vorstellbar, dass der aktuelle Kreisoberligist jemals wieder auf diesem hohen sportlichen Niveau kicken wird.

SpVgg 05 Bad Homburg: Croonen (Voigt); Kall, Stoll, Borkenhagen, Pasqualotto, Liebe, Müller, Ziegler, Fruck, Dzihic, Maric, Tosunoglu, Kovjenic, Hohe, Onofrio.

Rot-Weiß Essen: Kurth; Pickenäcker, Thiel, D. Wissel, Denysiuk, Cernogaj, S. Lorenz, M. Lorenz, Krüger, Gomolinski, Schröder, Panchenko, A. Wissel.

Tore: 0:1 S. Lorenz (18.), 1:1 Dzihic (55.), 2:1 Müller (71./FE), 2:2, 2:3 Schörder (68., 70.+1) - Schiedsrichter: Tremblau (TV Burgholzhausen) - Zuschauer: 300.

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