Ruhestand für den »Mister Badminton« der SG Anspach

Seit 1977 engagiert dabei, seit 1987 Abteilungleiter: Georg Komma übergibt am Freitag sein Amt bei der SG Anspach an seinen Nachfolger.
Neu-Anspach (jf). Das Ende einer außergewöhnlichen Ära steht unmittelbar bevor: Mit Georg Komma tritt am Freitagabend bei der Jahreshauptversammlung von SG Anspachs Badminton-Abteilung ein Mann von seinem Amt als Vorsitzender zurück, der für diese Sportart im Hochtaunuskreis und darüber hinaus wie kein Zweiter steht.
Der Weg vom Federball mit Hobbysportlern bis hinauf zur Badminton-Bundesliga ist ohne den 73-jährigen Komma nicht vorstellbar. Begonnen hat dieser Weg am 26. November 1977: An jenem Tag vor knapp 45 Jahren fand nämlich die Abteilungsgründung im Vereinsraum der Gemeindesporthalle an der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße statt.
Aufstieg in die Bundesliga
Von 1977 bis 1997 betätigte sich Komma als Übungsleiter und in Personalunion von 1977 bis 1987 als Sport- und Jugendwart, ehe er als Vorsitzender an die Spitze der Abteilung aufrückte.
1978 nahm die SGA im Badminton-Bezirk Frankfurt erstmals am offiziellen Spielbetrieb teil und ab 1989 ging’s dann sportlich steil nach oben. Die SGA blieb bis 1993 in 54 Spielen in Folge ohne Niederlage und schaffte in dieser Phase optimalen sportlichen Erfolgs den Sprung in die 2. Liga Süd sowie 1997 erstmals den Aufstieg in die 1. Bundesliga!
Unvergessen und wohl einmalig in Deutschland ist die Bilanz der SG Anspach in der Saison 2001/02, in der drei Badminton-Teams aus dem Taunus zeitgleich in der 1., 2. und 3. Liga gespielt haben.
Ohne Georg Komma und sein Organisations-Talent ist eine solch nachhaltige Entwicklung im nach hinein nicht vorstellbar gewesen. Der Mann, der als eines von elf Gründungsmitgliedern seit 1986 ununterbrochen an der Spitze der Abteilung steht, war von Kindesbeinen an Vollblut-Sportler. Bis zum 20. Lebensjahr hatte er sich beim TuS Brandoberndorf als Turner, Fußballer und Leichtathlet betätigt. 1969 wechselte er als Fußballer zur Usinger TSG, ehe er von 1970 bis 1976 in seinem Wohnort Anspach als Mittelfeldregisseur das Trikot der SGA überstreifte.
In dieser Zeit machte der studierte Pädagoge als Ausbildungsleiter am Schulseminar die Bekanntschaft von Referendarin Dagmar Rowland, die deutsche Juniorenmeisterin im Badminton war und Komma erstmals mit dem schnellen Rückschlag-Sport in Kontakt brachte.
45 Jahre dabei
Die eigene Karriere begann nach einem auskurierten Achillessehnenriss, den sich Georg Komma ausgerechnet beim Badminton zugezogen hatte. Der größte individuelle Erfolg war 2002 die Hessenmeisterschaft im Mixed zusammen mit seiner Vereinskollegin Sabine Leon.
Kommas Engagement nur auf den Badminton-Sport zu reduzieren, würden den vielen Facetten seines Lebens und Wirkens an der Seite seiner Frau Ulla allerdings nicht gerecht werden. Neben 17 Jahren als Gemeindevertreter der SPD im Neu-Anspacher Stadtparlament ist er inzwischen seit mehr als 30 Jahren im Vorstand des Sportkreises 31 Hochtaunus engagiert und war außerdem viele Jahre Mitglied in der Schulsport-AG des Hessischen Badminton-Verbands.
Als Leiter des Rüsselsheimer Studienseminars für Grund-, Haupt-, Real- und Förderschule ist Georg Komma mit 65 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand gegangen.
»Gesundes Bewegen«, was Aktivitäten wie Radfahren, Schwimmen und Wandern umfasst, gehört für die gesamte Komma-Familie (die neben den Kindern Christian und Nicole inzwischen auch vier Enkelkinder umfasst) stets zu den beliebtesten Freizeit-Beschäftigungen.
