Schmitt knackt EM-Norm
Hochtaunuskreis (kie). Die Außenbahn im Stadion ist im 400-Meter-Langsprint bei den Athleten nicht sonderlich beliebt, hat man hier doch alle Gegner im Rücken. Das erschwert natürlich die Taktik und Renneinteilung. Zudem hat man kaum eine Chance zum Kontern, wenn die Konkurrenz auf den letzten Metern von hinten angestürmt kommt.
Keine Probleme mit diesem Handicap hatte Lasse Schmitt (Königsteiner LV), der »außer Konkurrenz« bei den deutschen Hochschul-Meisterschaften (kurz ADH) mit an den Start gehen durfte. Schmitt, der noch der Jugendklasse U20 angehört, trat somit die Flucht nach vorne an und gab von Beginn an mächtig Gas. Als es auf die Zielgerade ging, lag der KLVler noch immer in Führung und hielt diese Position bis ins Ziel. Mit hervorragenden 47,33 Sekunden (die Stadionuhr zeigte zunächst 47,35 Sekunden an) war der junge Bundeskaderathlet dann auch schneller unterwegs als ADH-Meister Johannes Nortmeyer (Uni Mainz/47,55 Sekunden).
Der U20er knackte mit seiner Top-Zeit auf Anhieb die Norm für die Nachwuchs-EM in Jerusalem und führt aktuell auch die deutsche Jahresbestenliste an. »Jawohl, das hat gepasst. Für das erste Einzelrennen war das echt gut. Jetzt müssen die anderen Jungs meiner Klasse erst einmal nachlegen. Einen Platz in der deutschen Staffel über 4x400-Meter müsste ich damit so gut wie sicher haben. Mein Fokus für diese Saison liegt jedoch auf einem Einzelstart über die 400 Meter Hürden. Das ist ja schließlich meine Spezial-Disziplin«, verrät Schmitt, der aktuell ein freiwilliges soziales Jahr absolviert.
Der Kreisrekord auf der Stadionrunde hat gerade noch einmal überlebt. Er wäre in den Reihen des KLV geblieben, denn Okai Charles war im Juli 2021 bei der Jugend-DM in Rostock mit 47,30 Sekunden noch einen Wimpernschlag schneller unterwegs.