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Schmitt und Co. verpassen Finale

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Langhürdler Lasse Schmitt (Königsteiner LV) kann es auch »flach«. Der Bundeskaderathlet aus der Burgstadt kam bei der U20-WM in Cali gleich zweifach zum Einsatz. Einmal im Finale über 4x400 Meter »Mixed« (6. Platz) und dann noch im Vorlauf über 4x400 Meter mit dem rein männlichen Nachwuchs. Hier fehlte nur eine Winzigkeit zu einem weiteren Final-Start. © Jens Priedemuth

Hochtaunuskreis (kie). Ein bitteres Vorlauf-Aus mussten die deutschen Langsprinter bei den Leichtathletik-U20-Weltmeisterschaften in Cali (Kolumbien) über 4x400 Meter verkraften. Eigentlich war das Finale das erklärte Ziel. Traditionell werden internationale Meisterschaften in der Regel mit dem Rennen in der »langen Staffel« beendet. Diesmal jedoch ohne deutsche Beteiligung.

Die Farben Europas vertraten im »Estadio Olimpico Pascual Guerrero« Spanien, Tschechien und Frankreich.

0,15 Sekunden zu langsam

Doch der Reihe nach. Im ersten von drei Vorläufen hatten die USA (3:07,82 Minuten) und Kanada (3:08,35 min.) die zwei Final-Tickets für den Endlauf gelöst. Im zweiten Vorlauf zogen Jamaika (3:07,32 min.) sowie Spanien (3:07,58 min.) dann nach. Es war also klar, dass die DLV-Equipe auch eine Zeit im Bereich von 3:07 Minuten abliefern sollte, um sicher in den Endlauf zu kommen. Das gelang aber nicht. Japan (3:07,25 min.) und die Tschechien (3:07,48 min.) sicherten sich im dritten und entscheidenden Vorlauf das große »Q".

Dahinter wurde es dann ziemlich eng, denn die drei nächsten Nationen trennten lediglich 0,20 Sekunden. Im Kampf um die beiden noch vakanten Final-Plätze ging der DLV aber leer aus. Frankreich (3:07,84 min.) und Südafrika (3:07,90 min.) konnten jubeln. Im direkten Vergleich fehlten somit nur winzige 0,15 Sekunden zum angestrebten Endlauf.

Startläufer Florian Kroll (LG Osnabrück) übergab das Staffelholz als Vierter an Lukas Krappe (SCC Berlin). Der Hauptstädter büßte auf seinem Teilstück einen Platz ein und wechselte dann auf Lasse Schmitt (Königsteiner LV). Der Langhürdenspezialist hielt den sechsten Platz und schickte dann Maximilian Köhler (LG Region Karlsruhe) auf die finalen 400 Meter. Der machte gleich mächtig Druck und lief zwischenzeitlich auf Position drei vor. Das sehr hohe Anfangstempo forderte dann aber seinen Tribut und Köhler fiel am Ende wieder auf Rang fünf zurück.

Ausfall von drei Leistungsträgern

Durch den Ausfall von gleich drei Leistungsträgern ist die deutsche Endzeit von 3:08,04 Minuten jedoch recht hoch zu bewerten. Was war geschehen? Das Coronavirus hatte ein schnelles Trio voll ausgebremst, das im Vorlauf beziehungsweise Finale hätte zum Einsatz kommen können. Okai Charles (Königsteiner LV), Dritter der DLV-Bestenliste über 400 Meter, war noch im Vorlauf für die deutsche Mixed-Staffel im Einsatz. Dort trug der Königsteiner maßgeblich dazu bei, dass in der neuen deutschen Rekordzeit von 3:22,41 Minuten das Finale erreicht wurde. Das fand dann jedoch ohne den Leistungsträger statt. Nach einem positiven Coronatest musste sich der KLVler im Team-Hotel in Isolation begeben. Bereits im Pre-Camp des Deutschen Leichtathletik Verbandes in Bradenton (Florida) hatte es mit Finn Kohlenbach ein weiteres Ass des Königsteiner LV erwischt. Nach überstandener Infektion, kardiologischen Checks und auch noch einem Leistungstest konnte der KLV-Langsprinter (Fünfter in Deutschland) noch nach Cali nachfliegen, um seine Staffel in einem möglichen Finale eventuell zu verstärken. Für einen Einsatz im Vorlauf war die Ankunft am Vorabend des Rennens nach rund 14-stündiger Anreise dann aber zu knapp. Keine Chance auf einen Einsatz hatte Friedrich Rumpf (VfL Marzahn), der ebenfalls bereits in Florida vom Virus erwischt wurde. Der Jahresschnellste (46,63 Sekunden) sollte eigentlich im Einzel und mit der Staffel an den Start gehen.

Lasse Schmitt, der dritte KLVler im Bunde, kam in Kolumbien auf zwei Starts bei seiner Premiere im Nationaltrikot. Der Langhürdler gehörte der deutschen Mixed-Staffel über 4x400 Meter an, die im Finale mit 3:24,34 Minuten den sechsten Platz belegte. Der zweite Einsatz folgte dann, über 4x400 Meter mit der reinen »Jungs-Staffel«.

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