Schnell und rekordträchtig

Hochtaunuskreis (kie). Besser kann man eigentlich nicht in die Saison starten. Finn Kohlenbach (Königsteiner LV) sorgte beim »3. Burg- und Staffelmeeting« seines Vereins für die Top-Resultate der noch jungen Veranstaltung. Gleich zwei Kreisrekorde innerhalb von knapp 80 Minuten sieht man eher selten.
Kohlenbachs ersten Streich sahen die Zuschauer und Trainer über die 200 Meter. Schon am Ausgang der Kurve war der Langsprint-Spezialist zu seinen Konkurrenten aufgelaufen und machte weiter mächtig Druck. Das zahlte sich aus, denn mit überragenden 21,79 Sekunden pulverisierte der Bundeskader-Athlet den acht Jahre alten U20-Kreisrekord von Leon Rudolph um 0,17 Sekunden. Welten im Sprint. Eine absolute Top-Zeit, zumal der Rückenwind mit 0,3 m/sec. nur minimal anschob und der KLVler erst im ersten U20-Jahr unterwegs ist. »Das ist zum Einstieg in die Freiluftsaison richtig gut, aber noch nicht das Ende der Fahnenstange. In einem stärker besetzten Rennen geht bestimmt noch etwas. Eventuell ja schon bei einem Meeting am Wochenende in Solingen«, so der siegreiche Bundeskaderathlet, der neben diversen Trainingseinheiten in den vergangenen Monaten Abi-Stress hatte. Man darf gespannt sein, ob der Männer-Kreisrekord von Tim Kolbe (TSG Friedrichsdorf/21,65 sec.) diese Saison übersteht.
Auch der zweite Platz über 200 Meter blieb beim KLV. Lasse Schmitt, Spezialist über die Langhürden, zeigte sich mit der neuen persönlichen Bestzeit von 22,27 Sekunden klar verbessert. Sven Müller (MTV Kronberg) komplettierte mit 22,68 Sekunden das Podium.
Über 4x100 Meter ging die Startgemeinschaft Königstein/Groß-Gerau/Kronberg in der Besetzung Erik Schmerler (Groß-Gerau), Finn Kohlenbach, Lasse Schmitt und Julian Rubel (alle KLV) an den Start. Mit tollen 42,07 verbesserten das Quartett den eigenen Kreisrekord (in einer anderen Besetzung gelaufen) aus dem Vorjahr um 0,03 Sekunden. Dabei wackelte dann auch der Männer-Kreisrekord, der seit nun schon 35 (!) Jahren von der HTG Bad Homburg mit 42,04 Sekunden gehalten wird. Sicher nur eine Frage der Zeit, bis diese Marke geknackt ist. Denn in der flotten Staffel fehlte der Groß-Gerauer Top-Mann Aaron Amenta wegen Krankheit. Eine starke Zeit bei den Männern zeigte die Frankfurter Eintracht mit schnellen 41,31 Sekunden.
Und noch eine Staffel zeigte ein richtig gutes Rennen. Die Startgemeinschaft »Sprintteam Rhein-Main« lief bei den Frauen über 3x800 Meter im Alleingang gegen die Uhr. Das Trio Anna Lisa Eichhorn (MTV Kronberg), Anne Burkhardtova und Sina Moira Wiedmann (beiden Königsteiner LV) unterbot mit 7:04,72 Minuten sicher die Norm für die deutschen Staffelmeisterschaften. Leider können sie dort ihre Zeit in einem gut besetzten Feld nicht unter sieben Minuten drücken, da die Meldefrist bereits abgelaufen ist.
Bei den Männern gab es einen Doppelsieg für Jonas Hennig (TSG Friedrichsdorf), der mit 11,09 Sekunden (100 m) und 22,60 Sekunden (200 m) zwei Bestmarken eintütete. M45-Senior Elvis Wemyss (TSG Wehrheim) lief gegen die Jahrzehnte jüngere Konkurrenz 12,59 (6.) und 5,67 Sekunden (5.).
Bei den Mädels der U18 reichten Anne Schimpf (TSGW) sicherlich noch steigerungsfähige 14,29 Sekunden zum 100-Meter-Sieg. Ihre Team- und Altersklassenkollegin Raphaella Zali gewann in 60,66 Sekunden die 400 Meter, muss aber noch ein wenig beim Stehvermögen auf den letzten Metern arbeiten. Die Wehrheimer Schülerinnen (Johanna Giesen, Leonie Koch, Elea Mavie Kaufmann, Hana Kisova) gewannen in 55,58 Sekunden die 4x100 Meter der Altersklasse U16, nachdem die deutlich schnellere KLV-Mädels (Hinrichsen, Burkhardtova, Rahe, Strauss/52,08 Sekunden) wegen eines Wechselfehlers nachträglich disqualifiziert wurden. Die TSGW-Jungs (Dennis Beyer, Jannis Arnold, Brian Wemyss, Julian Wemyss) konnten nach 49,96 Sekunden ebenfalls einen kleinen Pokal in Empfang nehmen. Staffelmitglied Jannis Schulz holte sich in der M14 über 100 Meter mit guten 12,58 Sekunden einen weiteren Tagessieg. Bei den Mädels muss noch Lisa Hinrichsen (Königsteiner LV) erwähnt werden, die noch der W13 angehört und mit 13,24 Sekunden die 100 Meter der älteren W14 vor ihrer Teamkollegin Clara Penelope Strauss (13,36 sec.) gewann.