Sehnsucht nach dem Erfolgserlebnis
Hochtaunuskreis (aro). Nach einem Drittel der Saison in der Fußball-Kreisliga A Hochtaunus sind Kreisoberliga-Absteiger Usinger TSG und die SGE Feldberg überraschend im unteren Tabellendrittel beheimatet und bleiben bisher hinter den Erwartungen zurück. Am Sonntag um 13.15 Uhr stehen sich beide Teams an den Usinger Muckenäckern gegenüber und mächtig unter Druck.
Beide benötigen ein Erfolgserlebnis. Im Gespräch mit dem UA blicken die Trainer Rainer Birkenfeld (UTSG II) und Christoph Egenolf (SGE) auf die schlechtesten Abwehrreihen der Liga und die fehlenden Siege.
Mit 27 und 31 Gegentoren treffen die »Schießbuden« der Liga aufeinander. Wie werden Sie in diesem Spiel Gegentorfe verhindern?
Rainer Birkenfeld: Wir wollen so spielen wie zuletzt gegen Seulberg. Da hat die Mannschaft im Kollektiv richtig gut verteidigt und verschoben. Seulberg war ein starker Gegner, dem wir alles abverlangt haben. Trotz des 1:2 in der Nachspielzeit müssen wir auf dieser Leistung aufbauen. Wenn wir das auf den Platz bringen, an dieses Spiel anknüpfen und zwei Tore machen, gewinnen wir.
Christoph Egenolf: Wir müssen mit der gleichen Kompaktheit und Leistung wie gegen Bad Homburg verteidigen. Unser letztes Gegentor resultierte aus einem individuellen Fehler. Ansonsten haben wir gegen Bad Homburg keine Torchance zugelassen. Wir müssen so weitermachen. Die Viererkette spielt sich langsam ein. Personell sind wir wieder nahezu komplett. Mehr als die Hälfte der Gegentore haben wir in den zwei Spielen gegen Kronberg und Westerfeld kassiert. Dennoch war unsere Abwehrarbeit bisher nicht gut. Das letzte Spiel war aber ein Schritt in die richtige Richtung.
Beide Teams haben erst zwei und drei Siege auf dem Konto. Was ist fußballerisch das größte Problem, weswegen sie nicht gewinnen?
Birkenfeld: Uns fehlt Kontinuität. Wegen Krankheit, Studium oder Arbeit absolvieren die Spieler nicht genug Trainingseinheiten. Grundlage im Fußball ist aber das Training. Wenn das nicht für 90 Minuten reicht, ist es zu wenig. Viele Spieler laufen nach 45 Minuten auf der Felge. Dann fehlt die geistige Frische. Im Spiel sind 20 Prozent fußballerische Qualität und 80 Prozent Fitness. Ohne Kondition geht es nicht. In dieser Saison gibt es viel mehr erste Mannschaften und die sind stark wie Seulberg, Burgholzhausen oder Kronberg. Das ist anders als im Vorjahr. Ich hatte der Mannschaft diese Probleme vorausgesagt. Jetzt ist es bei uns schon besser geworden. Gegen Feldberg wird es nicht einfacher. Beide Mannschaften brauchen und rechnen sich Punkte aus. Das wird noch schwieriger.
Sicherheit fehlt
Egenolf: Wir haben es bislang nicht geschafft, Spiele selbst zu entscheiden. Den jungen Spielern fehlt Abgeklärtheit und Cleverness, mit der man wenigstens mal einen Punkt mitnimmt. In unserer Bilanz steht kein Unentschieden. Das braucht einen Reifeprozess. Die Erwartungen sind nicht erfüllt. Den Ausfall von drei Stammspielern können wir nicht ersetzen. Die Trainingsbeteiligung blieb hinter den Erwartungen. Wir hoffen, dass es jetzt aufwärts geht.
Die letzten Duelle der beiden Teams fanden 2018/2019 statt. Damals gewann Feldberg beide Spiele 4:0. Was soll diesmal passieren ?
Birkenfeld: Damals war Feldberg eine Spitzenmannschaft und kämpfte um den Meistertitel, während wir mit einer A-.Jugend im Neuaufbau waren. Heute sieht die Tabelle ganz anders aus. Beide brauchen drei Punkte. Wir dürfen die Anfangsphase nicht verschlafen, müssen von Anfang an wach sein und defensiv gut stehen. Die Energie muss auf den Platz gebracht werden. Beide haben Probleme, Sicherheit zu gewinnen, weil Siege fehlen .Ich wusste vor der Saison, worauf ich mich einlasse. Jetzt spielen wegen der Verletzten in der ersten Mannschaft fünf Spieler meines Vorjahres-Kaders konstant Gruppenliga. Wir müssen so gut spielen wie gegen Seulberg, aber mit anderem Ergebnis.
Egenolf: Damals waren die Voraussetzungen ganz anders. Das war ein Spitzenspiel und beide Teams träumten vom Aufstieg. Von der damaligen Mannschaft sind bei uns noch zwei oder drei im Kader. Das hat keinen Einfluss auf das Spiel. Das ist zu lange her. Heute herrscht Kellerkampf und beide Mannschaften sind unter Druck.