Spannendes Duell

Hochtaunuskreis (kie). Die Kurpfalz-Gala lockt seit Jahren die nationale Leichtathletik-Elite an die Bergstraße. Im »Sepp-Herberger-Stadion« mischen immer auch einige Spitzenkräfte aus der Taunusregion mit. Einer der Höhepunkte des Meetings war sicherlich der Frauen-Weitsprung mit Olympia-Siegerin Malaika Mihambo. Die Weitenjägerin im Trikot der LG Kurpfalz wurde dann ihrer Favoritinnenrolle vollauf gerecht.
Die rund 1500 Zuschauer hofften auf einen Sprung jenseits der sieben Meter, was diesmal aber nicht klappte. Mihambo siegte schließlich mit für sie soliden 6,66 Metern. Dahinter machte Maryse Luzolo Druck. Gleich bei ihrem ersten Sprung ging ein Raunen über die voll besetzte Tribüne, denn die Athletin vom Königsteiner LV flog ziemlich weit.
Trainer Jürgen Sammelt und andere Experten sahen den Sprung im Bereich zwischen 6,70 und 6,80 Metern. Doch leider gab es einen minimalen Abdruck der vorderen Spikespitze in der Plastilin-Masse am Brett. Die beiden nächsten Versuche passten dann gar nicht. Mit 6,37 und 6,41 Metern folgten dann zwei gute Sprünge, ehe Luzolo mit ihrem letzten Satz noch einige Zentimeter draufpackte und bei Windstille auf tolle 6,54 Meter flog. Damit distanzierte sie Dauerrivalin Merle Homeier (LG Göttingen) deutlich, die nur auf 6,38 Meter kam.
Überhaupt nicht in die Spur fand. Viktoria Koletzko (Wiesbadener LV). Die Kaderathletin aus Schmitten (Bestleistung 6,21) hatte lediglich zwei Sprünge jenseits der fünf Meter im Angebot. Der Bessere wurde bei 5,73 Metern (6.) gemessen. Koletzko schnürte noch bei den 100 Metern ihre Spikes und wurde im Vorlauf mit 11,86 Sekunden gestoppt. Doch der Rückenwind schob hier mit +3,0 Metern pro Sekunde zu stark an. Wegen des wenig später anstehenden Weitsprungs verzichtete »Vicky« aber auf die Finalteilnahme.
Oliver Koletzko (ebenfalls Wiesbaden LV) stieg in Weinheim in die Freiluftsaison ein. Der zweifache Deutsche Jugendmeister aus Schmitten zeigte vier Sprünge jenseits der 7,20 Meter. Im fünften Durchgang brachte der angehende Abiturient seine Tagesbestweite von 7,46 Metern in die Wertung und wurde im Feld der Männer Siebter. An der Spitze ging es spannend zu.
Bis zum letzten Durchgang lag der Schweizer Benjamin Gföhler (LC Zürich) mit 7,69 Metern in Führung. Mit dem letzten Sprung auf 7,95 Meter setzte sich dann Fabian Heinle (VfB Stuttgart) noch an die Spitze. Der Eidgenosse Gföhler konterte dann noch einmal, doch seine 7,81 Meter reichten nicht.
Auch zwei Kreisrekorde gab es noch. Im dritten 100-Meter-Vorlauf der Jugend gab Julian Rubel so richtig Gas. Der Sprinter im Trikot des Königsteiner LV blieb mit ganz starken 10,95 Sekunden erstmals unter der magischen »Elf-Sekunden-Marke«. Damit verbesserte der flotte U18er seinen eigenen Rekord (11,07 sec.) aus dem Vorjahr. Der KLVler war jedoch so flott unterwegs, dass er auch die Rekordmarke in der älteren U20 von Tim Kolbe (TSG Friedrichsdorf/11,97 sec.) knackte.
Kreisrekorde
Klar, dass Rubel damit auch die Norm für die Nachwuchs-DM in Ulm abhakte. Auf das 100-Meter-Finale verzichtete Julian wegen der Vorbereitung auf den 200-Meter-Start. Daraus wurde dann aber nichts, da beim Warmmachen muskuläre Probleme auftraten. Bei Finn Kohlenbach (auch KLV) klappte es aber mit den 200-Metern. Der U20er wurde in 22,10 Sekunden Zweiter und hatte nur Thorben Finke (SV Sigiltra Sögel/21,89 sec.) vor sich.
Auch der entthronte U20-Kreisrekordler Tim Kolbe, mittlerweile in der U23 angekommen, schnürte seien Spikes. Mit 10,82 Sekunden blieb der schnelle Student sicher »unter elf«, war mit seinem Saisoneinstieg aber nicht so richtig zufrieden. Beim »Fast Legs Meeting« in Wetzlar soll es dann richtig flott werden.