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Talente werfen, Luzolo testet

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Von: Jens Priedemuth

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Weitspringern Maryse Luzolo (Königsteiner LV) hat auch schon ganz junge Fans. Die Olympia-Starterin gewinnt bei ihrem Einstieg in die Hallensaison mit 6,27 Metern einen Test-Wettkampf gegen ihre Trainings-Kollegin Lydia Boll (Eintracht Frankfurt/5,92 m). © Jens Priedemuth

Hochtaunuskreis (kie). Während die Sprinter, Läufer und Springer bei angenehmen Temperaturen in der Halle des Sportzentrums Kalbach ihre Hessenmeister ermittelten, mussten sich die Werfer beim Kampf um Edelmetall richtig warm anziehen. Im Leistungszentrum an der Hahnstraße in Niederrad hatte bei Temperaturen im einstelligen Bereich für die Aktiven mit Diskus, Speer und Hammer ein intensives Aufwärm-Programm absolute Priorität.

Einen tollen Einstieg in die Saison feierte im Diskuswerfen der Frauen Vanessa Wallisch. Die erfahrene Technikerin im Trikot der TSG Wehrheim zeigte eine starke Serie, bei der alle sechs Versuche gültig waren. Der weiteste Wurf mit dem ein Kilogramm schweren Diskus flog auf 45,35 Meter. Vier weitere Versuche landeten jenseits der 43 Meter. So viel Konstanz wurde dann mit Hessen-Bronze belohnt. Ganz vorne kratzte Siegerin Katja Seng (Eintracht Frankfurt/1. Jahr U23) mit 49,88 Metern an der 50er Marke. Lena Weinrauch (noch Jugendklasse U20) machte mit 45,59 Metern das Frankfurter-Double klar.

Außerhalb des Sektors

Auch Milina Wepiwe (TSG Wehrheim) gehört noch der Jugendklasse U20 an. Die EM-Starterin (U18 in Jerusalem) war eigentlich eine ganz klare Anwärterin auf Edelmetall. Doch daraus wurde nichts. Die beiden ersten Versuche konnte Wepiwe nicht »stehen«. Der dritte und letzte Versuch im Vorkampf war ein Sicherheitswurf. Die Weite hätte fürs Finale gereicht, der Diskus landete aber rechts einen Meter außerhalb des Sektors. Die interne Vorgabe ihres Trainers Adrian Ernst »von 40 Metern« erfüllte Jenny Patrovsky (TSGW) als Vierte mit 40,20 Metern quasi auf den Punkt. Das Feld der heimischen Athletinnen komplettierte Jessica Penzlin (HTG Bad Homburg) mit 33,69 Metern als Sechste.

Auch Nadjela, die jüngere der Wepiwe-Schwestern, ging in Frankfurt in den Ring. Ihr bester Versuch landete bei soliden 37,91 Metern auf dem Rasen. Lohn war die hessische Vizemeisterschaft in der Altersklasse U18. An der Spitze wurde Curly Brown (Eintracht Frankfurt) ihrer Favortinnenrolle vollauf gerecht. Die U18-Europameisterin von Jerusalem (2022) begann ihr Wettkampfjahr mit guten 46,89 Metern. Im Hammerwerfen der U18 versuchte sich Finja Bleil (HTG Bad Homburg). In der technisch sehr anspruchsvollen Disziplin standen am Ende 19,47 Meter und ein vierter Platz zu Buche - es gibt also noch reichlich Luft nach oben.

Zurück in die deutlich wärmere Leichtathletik-Halle. Im Rahmen der Nachwuchs-Titelkämpfe durften zwei Weitspringerinnen außer Konkurrenz Anlauf nehmen. Maryse Luzolo (Königsteiner LV) legte im ersten von drei Versuchen solide 6,23 Meter vor. Es folgte ein Satz auf 6,14 Meter und zum Abschluss eine leichte Steigerung auf 6,27 Meter. Damit ist die Biologie-Studentin aktuell die Nummer fünf in Deutschland. »Drei gültige Sprünge im gleichen Bereich sind zum Auftakt der Hallensaison absolut ok«, so Luzolo, die in Kalbach Fans aus dem Familien- und Freundeskreis angefeuert wurde. Bei den nächsten Wettkämpfen, unter anderem dem »Indoor-ISTAF« in Berlin, sollen dann die größeren Weiten folgen. Höhepunkt unter dem Hallendach könnte für Luzolo neben der »DM« in Dortmund eventuell die Europameisterschaft Anfang März in Istanbul sein.

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