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Überflieger

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Geschafft: Max Lehl (links, TSG Wehrheim) und sein Anspacher Trainingspartner Gordon Porsch (Eintracht Frankfurt) überqueren beim Altstadt-Springen in Wasserburg beide gute 5,00 Meter im Stabhochsprung. © Jens Priedemuth

Hochtaunuskreis (kie). Dass Leichtathletik nicht nur im Stadion möglich ist, zeigen besonders die Stabhochspringer bereits seit einigen Jahren. Quer verteilt doch die Republik gibt es diverse Events dieser Art wie das Dom-Springen in Aachen, das Springen auf dem Obertorplatz in Landau oder »Berlin fliegt« am Brandenburger Tor. Noch etwas jünger ist das Altstadt-Springen in Wasserburg am Inn, dass nach zweijähriger Corona-Pause nun seine dritte Auflage erfuhr.

Die weite Anreise von knapp 500 Kilometern nach Oberbayern brachten mit Max Lehl (TSG Wehrheim) und dem Neu-Anspacher Gordon Porsch (Eintracht Frankfurt) auch zwei Stabartisten aus dem Taunus hinter sich.

Der Trip in die Kleinstadt (rund 13 000 Einwohner) im Landkreis Rosenheim sollte sich auf jeden Fall lohnen, denn das Duo hatte bei der Heimkehr eine Jahresbestmarke im Gepäck und nahm das Veranstaltungs-Motto »ready to fly« wörtlich.

Lehl (2. Jahr U23) stieg bei 4,70 Meter in den Wettkampf ein und überwand diese Höhe mit dem zweiten Versuch. Bei den 4,80 Metern klappte es auf Anhieb, ehe bei den 4,90 und den 5,00 Metern wieder zwei Versuche nötig waren. Die dann aufgelegten 5,10 Meter waren für den amtierenden Hessenmeister diesmal noch einen Tick zu hoch. Trainingskollege Gordon Porsch begann ebenfalls bei 4,70 Meter und sprang diese und auch die beiden nächsten Höhen problemlos im ersten Versuch Beim »Fünfer« war dann ein wenig Zittern angesagt, doch beim dritten Anlauf flog auch der Eintrachtler, angefeuert von den vielen Zuschauern in der historischen Altstadt, über diese Höhe. Da Lehl über die fünf Meter einen Fehlversuch weniger auf seinem Konto hatte, wurde er Dritter der Endabrechnung. Porsch trat als Vierter die Heimreise an.

Den Tagessieg schnappte sich in Wasserburg ein Youngster. Marec Metzger (VfL Sindelfingen) springt erst im ersten Jahr der Jugendklasse U20 und machte mit starken 5,20 Metern alles klar. Damit verbesserte der Schwabe auch den Meetingrekord von Leo Lore (ebenfalls VfL Sindelfingen), der seit 2018 bei 5,10 Metern stand. Platz zwei ging mit überquerten 5,10 Metern an Louis Pröbstle (TSV Gräfeling/1. Jahr U23).

Mit den glatten fünf Metern hakten die beiden Springer aus dem Taunus auf den Zentimeter auch die B-Norm des Deutschen Leichtathletik Verbandes (DLV) für die nationalen Titelkämpfe Ende Juni im Berliner Olympia-Stadion ab. Um ganz sicher in der Arena mit der blauen Bahn springen zu können, sind als A-Norm stramme 5,35 Meter gefordert. Insgesamt sind bei der DM 14 Teilnehmer startberechtigt. Abzüglich der Athleten mit A-Norm wird das Feld dann mit B-Norm-Springern aufgefüllt. Gut möglich, dass dann auch Porsch und Lehl in der Hauptstadt ihre Stäbe auspacken können.

»Das war der zweite Freiluft-Wettkampf der Saison. Die beiden Jungs kommen so langsam in Schwung. Gordon springt momentan noch aus dem kurzen Anlauf und findet langsam wieder zu alter Sicherheit, die während der Corona-Krise irgendwie auf der Strecke blieb. Max ist aktuell mit längeren Stäben sowie langem Anlauf unterwegs und bekommt hier immer mehr Routine. Größere Höhen werden die beiden Trainingspartner dann schon bei den nächsten Wettkämpfen in Angriff nehmen«, bilanzierte ein zufriedener Trainer und Vater Dietmar Porsch.

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