UTSG II oder SGW? Wer jubelt im Derby?

Die Usinger TSG II und die SG Westerfeld kämpfen in der Fußball-Kreisliga A Hochtaunus um den Anschluss. Die Trainer im Derby-Interview.
Hochtaunuskreis . Nach knapp der Hälfte der Vorrunde stehen in der Fußball-Kreisliga A Hochtaunus zwei Mannschaften aus dem Usinger Land unter Zugzwang. Wenn am Sonntag um 15 Uhr Kreisoberliga-Absteiger Usinger TSG in Usingen die SG Westerfeld empfängt, treffen zwei Teams aufeinander, die zu Saisonbeginn für einen Spitzenplatz gehandelt wurden. Nach jeweils zwei Saisonniederlagen und einem Haufen Gegentore benötigen beide einen Sieg, um nicht im Tabellenmittelfeld stecken zu bleiben.
Im Gespräch mit dem UA blicken die Trainer Rainer Birkenfeld und Michael Riemann auf die Gründe für die bisherige Ergebniskrise.
Beide Mannschaften haben erst zwei Siege auf dem Konto. Warum reicht es bisher nicht für ganz oben?
Rainer Birkenfeld: Viel zu viele Spieler sind wegen Urlaubs oder Studiums nicht auf ihrem eigentlichen Leistungslevel und wir müssen jede Woche mit einer anderen Elf antreten. Wegen der Ausfälle im Gruppenligakader sind drei Akteure dauerhaft abgestellt. Auf dem Platz kassieren wir zu schnell Gegentore und dann gehen die Köpfe runter. Es fehlt Selbstvertrauen. Wegen der Aushilfen im Gruppenligakader gibt es bei uns einen spürbaren Qualitätsverlust. Dann reicht es eben nicht. Am Sonntag wollen wir aber drei Punkte holen. .
Michael Riemann: Burgholzhausen war klar besser als wir, aber in den anderen Spielen hatten wir bis zu zehn hundertprozentige Chancen, waren die bessere Mannschaft und trafen mehrfach sogar das leere Tor nicht. Dann wird es schwer, Siege einzufahren. Unsere Unerfahrenheit und fehlende Trainingsbeteiligung waren ursächlich für die fehlenden Tore. Bis auf Neuzugang Marco Weber standen dieselben Spieler auf dem Platz wie in der Vorsaison.
Mit 13 und 14 Gegentoren stellen beide Teams die schlechtesten Abwehrreihen der Liga. Warum kassieren Sie so viele Gegentore?
Birkenfeld: Wir wollen die Dinge spielerisch lösen und machen zu viele Fehler im Spielaufbau. Das sind vier oder fünf Gegentore zu viel. Vor allem, wenn wir etwas riskiert haben, fingen wir postwendend ein Gegentor. Die Defensive fängt bei den Stürmern an. Am Sonntag müssen wir Marco Weber ausschalten. Er darf im Strafraum keinen Ball bekommen. Das wird schwer genug. Die hohe Fehlerquote beruht auch auf fehlender Trainingsbeteiligung und einem nicht ausreichenden Fitnesslevel wegen Urlaubs oder Studiums.
Riemann: Wir schaffen es nicht, über 90 Minuten konzentriert zu spielen. Die Gegner haben dagegen schnell und sehr effektiv gegen uns getroffen. Dabei trifft den Torwart keine Schuld, sondern wir verteidigen halbherzig und es macht sich fehlende Erfahrung bemerkbar. Wir sind über 90 Minuten immer anfällig. Auf der anderen Seite sind wir offensiv ausgerichtet und spielen risikoreich. Wenn wir unser Heil in der Offensive suchen, machen wir individuelle Fehler. Aber wir haben auch unsere Chancen nicht genutzt und hätten eben auch mal 6:3 gewinnen können.
Welche Bedeutung hat das Duell für den weiteren Verlauf der Saison?
Birkenfeld: Zunächst mussten am Donnerstag wieder einige Spieler im Pokal aushelfen, die dann am Sonntag nicht spielberechtigt in der Zweiten sind. Auf der Westerfelder Sportwoche haben wir gesehen, zu was der Gegner fähig ist. Die werden 90 Minuten Gas geben. Wir müssen auf Konter lauern und solange wie möglich die Null halten. Dann gewinnen wir wieder Selbstvertrauen und können positive Spielzüge gestalten. Diese Saison in der Kreisliga A wird nicht einfach.
Riemann: Das Spiel hat für uns keine Bedeutung im Hinblick auf die Zukunft. Allerdings gehört zum Erfolg mehr als nur neues Personal. Wir waren uns bewusst, dass wir mit vielen talentierten, aber unerfahrenen Spielern in die Saison gehen und das kein Selbstläufer wird. Wir möchten zuerst die fußballerische Entwicklung vorantreiben und am Sonntag damit anfangen, unsere Fehler abzustellen. Wir müssen unsere Spielweise durchsetzen. Mit besserer Trainingsbeteiligung und mehr Automatismen wird unser Spiel besser. Am Sonntag soll es damit losgehen. Wir sind uns einig, was wir verbessern wollen.