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»Versöhnliches Ende« für Sebastian von Gartzen

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Von: Dirk Ortmann

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Mit diesen Fahrzeug des Sportwagen-Herstellers Ginetta startet Sebastian von Gartzen in dieser Saison beim Prototype Cup Germany für Konrad Motorsport. © Red

Der Wehrheimer Sebastian von Gartzen erlebt beim Saisonauftakt des Prototype Cups Germany erst einen Defekt und im zweiten Rennen dann Platz sechs.

Wehrheim/Hockenheim (dio). Das erste Renn-Wochenende ist vorbei. Der Wehrheimer Sebastian von Gartzen hat als Pilot für Konrad Motorsport seine zweite Saison im Prototype Cup Germany begonnen. Zusammen mit dem zweiten Fahrer Maximilian Hackländer erlebte er auf dem legendären Hockenheimring im ersten Rennen einen Defekt, doch sie konnten ihre Ginetta im Sonntagsrennen auf Rang sechs platzieren.

In einem interessanten und vor allem extrem taktisch geprägten ersten Rennen siegten am Samstag nach knapp einer Stunde Rennzeit Oscar Tunjo (27/COL) und Julien Apothéloz (22/CHE, beide JvO Racing by Downforce Motorsports) im Duqueine D08 einen souveränen Start/Ziel-Sieg. Die Markenkollegen Gary Hauser (31/LUX) und Markus Pommer (32/Untereisesheim) belegten Platz zwei. Für ihren Rennstall Racing Experience startete Sebastian von Gartzen in der vergangenen Saison.

»Leider kein Regen«

Das Sonntagsrennen des Prototype Cup Germany bot spannenden Motorsport mit packenden Rad-an-Rad-Duellen und grandiosen Überholmanöver. Am Endes eines actionreichen Wertungslaufs siegten Gary Hauser (31/LUX) und Markus Pommer (32/Untereisesheim, beide Racing Experience) vor den Markenkollegen Valentino Catalano (17/Westheim) und Robin Rogalski (22/POL, beide DKR Engineering). Rang fünf ging an den Duqueine von Gustavo Kyrila (29/BRA) und Nico Göhler (19/Grasleben, beide BWT Mücke Motorsport) vor dem besten Ginetta G61-LT-P3 von Sebastian von Gartzen (30/Butzbach) und Maximilian Hackländer (33/Rüthen, beide Konrad Motorsport).

Im hochkarätigen Starterfeld des diesjährigen Prototype Cups ist der überwiegende Teil der Rennställe mit Fahrzeugen vom Typ Duqueine unterwegs, denen nur drei Fahrzeuge des britischen Herstellers Ginetta gegenüberstehen. Unter anderem bei Konrad Motorsport.

Wie Sebastian von Gartzen berichtet, sei die Ginetta nicht das beste Fahrzeug für den Hochgeschwindigkeitskurs Hockenheimring, da es weniger Topspeed als die Duqueines habe. »Beide freien Trainings wurden im Nassen gefahren. Das Fahrzeug fuhr sich sehr gut im Regen und ich hoffte für die Renntage ein wenig auf Regen. Beide Tage waren dann allerdings trocken«, sagt der Wehrheimer.

Für das erste Rennen am Samstag fuhr Maximilian Hackländer das Qualifying und auch den Start. Von Position sechs aus ging es in die erste Runde. »Auf dem Weg zur Spitzkehre, beim Anbremsen, musste Maxi einem anderen Teilnehmer ausweichen, der so stark heruntergebremst hat, dass Maxi die Auslaufzone nehmen musste. Das hat uns bis fast auf den letzten Platz zurückgeworfen. Zum Fahrerwechsel wurde mir die Ginetta auf Platz neun übergeben. Leider hat sich bei mir bereits in der zweiten Runde die Antriebswelle verabschiedet, sodass ich das Fahrzeug neben der Strecke parken musste. Die Antriebswellen sind eine Schwachstelle der Ginetta, wir hatten bereits am Donnerstag einen solchen Schaden«, bedauert Sebastian von Gartzen.

Am Sonntag sollte es besser laufen. Der Hochtaunus-Pilot berichtet: »Mit wenig Tracktime, da ich am Samstag nur eine Runde gefahren bin, bin ich ins Qualifying gestartet. Leider wurde es nur Rang zehn, meine schnellste Runde wurde mir wegen Überschreiten der Tracklimits gestrichen. Auf der Onboard-Kamera sieht man, dass ich nur knapp über der weißen Linie mit dem Reifen war. Ärgerlich, aber so sind die Regeln. Ich war auch nicht ganz mit der Fahrzeugbalance zufrieden, die Ginetta war wirklich schwierig zu fahren. Zudem konnte ich den optimalen Peak vom Reifen nicht ideal umsetzen und musste zwei Runden aufgrund von Verkehr abbrechen. Mit etwas mehr Fahrzeit hätte ich noch 0,5 Sekunden herausholen können, denke ich. Bei den geringen Abständen im Qualifying wäre das Top5 gewesen, aber hätte und wenn bringt eben nichts.«

»Pace verloren«

Das anschließende Rennen war direkt zu Beginn sehr hektisch. Wieder in der Spitzkehre kam es zu einem ziemlichen Chaos. »Zwei Fahrzeuge vor mir drehten sich und die dahinter liegenden mussten irgendwie ausweichen. Das hat wohl ganz gut bei mir geklappt. Nach der ersten Runde waren wir bereits auf Platz fünf. Ich konnte die Pace mit den Fahrzeugen vor mir zunächst gut mitgehen. Nach acht, neun Runden jedoch wurde ich deutlich langsamer und konnte mich nach hinten nicht mehr verteidigen. Ob es an den Reifen lag - wir sind mit gebrauchten gestartet, die meisten anderen mit neuen - oder an etwas anderem, müssen wir noch analysieren«, erzählt von Gartzen.

Letztlich brachten er und Maximilian Hackländer die Ginetta auf Platz sechs ins Ziel bringen. »Man kann also sagen, dass wir ein versöhnliches Ende am Hockenheimring hatten. Der nächste Lauf in Oschersleben vom 26. bis 28. Mai sollte der Ginetta besser liegen. Mit einem guten Setup wollen wir dort um die Top-Platzierungen mitfahren.«

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