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Weiter Flug zu DM-Silber

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Von: Jens Priedemuth

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Maryse Luzolo (Königsteiner LV) freut sich über die Vizemeisterschaft bei der Hallen-DM in Dortmund. Rechts klatscht die Siegerin Malaika Mihambo Beifall. © Jens Priedemuth

Hochtaunuskreis (kie). Das Leichtathletik-Quartett aus dem Taunus, allesamt vom Königsteiner LV, ist von den deutschen Hallenmeisterschaften aus Dortmund mit einer Medaille und einer weiteren Endlauf-Platzierung zurückgekehrt. Von der Papierform her hätte es jedoch noch weiteres Edelmetall geben können. Doch der Reihe nach.

Die fast schon erwartete Vizemeisterschaft feierte Maryse Luzolo. Die Weitspringerin sicherte sich mit 6,49 Metern die Silbermedaille hinter Olympiasiegerin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz), die mit 6,66 Metern ihren bereits sechsten Hallentitel in Folge holte.

Luzolo stieg mit 6,23 Metern in den Wettkampf ein, legte vier Zentimeter nach und markierte in der dritten Runde gute 6,49 Meter. Damit war bei zehn Starterinnen die Teilnahme am Finale sicher. Es gab also noch drei weitere Versuche. Im vierten Durchgang passte es aber gar nicht - die KLVlerin musste »durchlaufen«. Nach 6,19 Metern (5. Dg.) zog die Nationalkaderathletin dann nach Rücksprache mit Trainer Jürgen Sammert und Judith Wagemans (Sportliche Leitung KLV) ihre Spikes wieder aus und verzichtete auf den letzten Sprung. Eine reine Sicherheitsmaßnahme, da es hier und da ein wenig zwickte.

»Ich bin tatsächlich sehr zufrieden, weil es vor Kurzem ein bisschen in den Sternen stand, ob ich heute starte. Ich hatte in den letzten Wochen ein paar Probleme im Rücken und den Beugern. Deswegen bin ich ganz froh über das Ergebnis. Ich habe zwischendurch gemerkt, dass mit meinem Knie - dem verletzten - etwas nicht stimmt. Im dritten Versuch bin ich dann die 6,49 Meter gesprungen. Im Vierten habe ich gemerkt, da ist irgendwas im Knie passiert. Da dachte ich mir, es ist besser, wenn ich auf Sicherheit gehe und den letzten Versuch auslasse. Ich möchte jetzt bei der Hallen-EM in Istanbul starten und habe mir vorgenommen, das Finale zu erreichen«, fasst die 27-Jährige ihren Wettkampf zusammen.

Am ersten DM-Tag musste Sven Wagner ran, stand bei den Mittelstrecken doch die Qualifikation auf dem Programm. Hier galt es, in den beiden Vorläufen zu den jeweils Top Vier zu gehören. Kein Problem für Wagner, der noch der U23 angehört. Mit 3:48,12 Minuten war das Finalticket nur hauchdünn hinter Maximilian Feist (TV Wattenscheid/3:48,11 min.) kein Problem. Der Endlauf entwickelte sich zu einem typischen Meisterschaftsrennen mit überschaubarem Tempo. Die Durchgangszeit von Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf) bei den 800 Metern war mit 2:09 Minuten eher gemütlich. Zwei Runden vor Schluss machte Amos Bartelsmeyer (Eintracht Frankfurt) ernst und lief das Rennen von der Spitze weg mit 3:47,38 Minuten ins Ziel. Wagner, der mit einer Bestzeit von 3:39,11 Minuten zu den klaren Medaillenanwärtern gehörte, musste nach 3:48,90 Minuten mit dem sechsten Platz zufrieden sein.

»Das lief gar nicht nach Plan. Es war klar, dass hier eher taktisch gelaufen wird. Durch das langsame Tempo lagen wir alle dicht zusammen. Ich habe einfach zu lange gewartet, dass eine Lücke frei wird. So 150 Meter vor dem Ziel konnte ich mich dann ein wenig frei machen. Das hat aber nicht mehr gereicht, weiter nach vorne zu kommen. Aus diesem Fehler muss ich lernen. Besser jetzt, als eventuell bei der U23 Europameisterschaft«, bilanziert der Psychologie-Student. Wie eng es vorne war, zeigt ein Blick in die Ergebnisliste. Den Sieger und Sven Wagner als Sechster trennten gerade einmal 1,52 Sekunden.

Auch Marc Reuther hatte bei den 800 Metern kein Problem, ins Finale zu kommen. Auf den ersten drei Runden führte der KLV-Neuzugang das Feld mit teilweise großem Vorsprung an. Den Alleingang konnte der zweifache deutsche Meister nicht ins Ziel bringen. Marius Probst (TV Wattenscheid) zog vorbei und siegte mit 1:49,20 Minuten vor Reuther (1:50,63 min.). Eine solide Ausgangssituation für das Finale. Hier reichten Probst sogar nur 1:50,75 Minuten zum Titelgewinn vor Tim Holzapfel (Unterländer LG/1:51,43 min.). Reuther trat zum Finale wegen gesundheitlicher Probleme nicht an.

Okai Charles, der zweite KLVler über 800 Meter, sah in seinem Vorlauf über drei Runden ganz gut aus, doch in der entscheidenden Phase fehlte der entscheidende Kick. Mit 1:55,76 Minuten blieb der U23er hinter seinen Möglichkeiten.

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