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»Weniger Tore kassieren«

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Von: Wolfgang Stalter

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Trainer Henry Lang hat klare Vorstellungen, wie sich das Team der SG Westerfeld weiterentwickeln soll. © Gerhard Strohmann

Neu-Anspach (wsu). Die Fußballerinnen der SG Westerfeld sind nach zehn absolvierten Meisterschaftsspielen in der Gruppenliga Frankfurt Südost durchaus im Soll. Nach der Vorrunde belegen die Schützlinge von Trainer Henry Lang mit 16 Pluspunkten und einem Torverhältnis von 21:22 den vierten Tabellenplatz.

Auffällig dabei ist, dass die SGW trotz der guten Platzierung ein negatives Torverhältnis aufweist. Nur die letzten drei Vereine in der Tabelle, die FSG Niedermittlau/Lieblos/Neuses (3 Pluspunkte, 6:41 Tore), die SG Bornheim GW Frankfurt (4 Pluspunkte, 16:44 Tore) und Kickers Offenbach II (5 Pluspunkte, 9:39 Tore) mussten mehr Gegentore hinnehmen. Das zeigt deutlich, wo der Schuh beim heimischen Gruppenligisten drückt. Im Spiel gegen den Ball müssen die Lang-Schützlinge in der Rückrunde unbedingt zulegen.

Besonders deutlich wurden diese Schwächen von den Spitzenmannschaften der Gruppenliga Frankfurt Südost, Tabellenführer SC Dortelweil II (1:5) und dem Tabellenzweiten SV Niederursel (0:4), wie auch im Pokal gegen den Tabellenzweiten der Gruppenliga Frankfurt West, den FV Alemannia Frankfurt-Nied (1:5), aufgezeigt, wo es doch sehr deutliche Niederlagen gab. In diesen Begegnungen fehlte den Lang-Schützlingen auch das sprichwörtliche »dreckige Etwas«, um auch solche Spiele gegen spielerisch stärkere Mannschaften erfolgreich gestalten zu können.

Erfreulich ist die Heimbilanz der SG Westerfeld, alle drei Heimspiele konnten in der Vorrunde gewonnen werden. Aber auch die Auswärtsbilanz mit zwei Siegen, einem Unentschieden und vier Niederlagen kann sich sehen lassen.

Wir befragten SGW-Coach Henry Lang zur aktuellen Situation und welche Ausrichtung der Mannschaft für die kommenden Spiele in der Rückrunde vorgesehen ist.

Werden Sie auch in der Rückrunde die SG Westerfeld als Trainer betreuen?

Mir macht die Aufgabe sehr viel Spaß und ich werde weiterhin an der Seitenlinie stehen.

Wie bewerten Sie die bisher ige Saison?

Ich bin sehr zufrieden, wir sind gut gestartet und hatten dann leider Probleme in den Auswärtsspielen. An diesen werden wir in der Wintervorbereitung arbeiten, um das zu beheben. Dennoch bin ich mit meiner Mannschaft sehr zufrieden, da wir uns nie aufgegeben haben und immer geschlossen gekämpft haben, um das Bestmögliche in den jeweiligen Situationen herauszuholen.

Ist die SG Westerfeld mit Rang vier und 16 Pluspunkten im Soll?

Absolut, wir nutzen diese Saison, um als Mannschaft zu wachsen und für uns eine gute Saison zu spielen. Deswegen sind wir aktuell auch sehr zufrieden und im Soll.

Was war gut in der Vorrunde?

Auf jeden Fall ist die mannschaftliche Geschlossenheit sehr positiv zu bewerten. Sportlich gesehen sind natürlich die gewonnenen Spiele sowie die Trainingsbeteiligung hervorzuheben. Ich bin außerdem sehr zufrieden mit den kämpferischen Leistungen, welche wir in den Spielen zeigen und vor allem der Mentalität, welche wir im Spiel an den Tag legen.

Was war schlecht in der Vorrunde?

Was mir nicht so gut gefallen hat, war unsere Chancenverwertung und auch beim Herausspielen der Chancen haben wir uns sehr schwergetan, sodass wir daran unbedingt arbeiten und auch als Mannschaft wachsen müssen. Natürlich bin ich auch mit den Gegentoren unzufrieden, welche in Summe einfach zu viele sind. Aber auch da muss man den Gegnern Respekt zollen, da auch viele gute herausgespielte Situationen dabei waren. Auch hier nur einem Mannschaftsteil die Schuld zu geben, wäre falsch, da jeder in der Verteidigung eine Aufgabe hat.

Warum ist die SG Westerfeld als Tabellenvierter mit 22 Gegentoren im Spiel gegen den Ball so schwach? Nur die letzten drei Mannschaften in der Tabelle mussten mehr Gegentore hinnehmen.

Wie oben schon erwähnt, haben unsere Gegner auch sehr gute Spielzüge an den Tag gelegt, gegen die wir kein Mittel gefunden haben. Im Endeffekt waren wir dann oft nicht nah genug am Gegner und als Resultat steht dann die Vielzahl an Gegentoren.

Wie lässt sich die Auswärtsschwäche mit vier Niederlagen erklären?

Ich glaube, dass nicht der Auswärtsfaktor, sondern der entsprechende Platz (Kunstrasen) eine Rolle spielen. Die Gegner in der Liga haben den Vorteil, dass sie auf einem Kunstrasen spielen und sich dementsprechend auf die Spiele vorbereiten können und wir in dem Fall nicht. Aber das darf natürlich keine Ausrede sein. Wir müssen uns darauf einfach besser einstellen, sowohl auf den Platz als auch auf den Gegner.

Wie sind die Zielsetzungen für die noch ausstehenden Spiele?

Wir müssen auf jeden Fall unsere Chancen mehr nutzen und sie uns auch mehr herausspielen. Das wird ein Kernpunkt in der Vorbereitung sein, hier eine bessere Klarheit beim herausspielen und Verwerten der Chancen zu haben. Wir werden versuchen, die Geschlossenheit, welche momentan bei uns herrscht, aufrechtzuerhalten.

Welche Spielerinnen haben Sie positiv überrascht?

Ich bin kein großer Freund davon, einzelne Spielerinnen positiv herauszustellen, da es ein Mannschaftssport ist und bleibt. Wir als Mannschaft kommen immer aus dem Kollektiv und das ist aus meiner Sicht auch der Weg zum Erfolg.

Meike Gorny ist als Abwehrspielerin die beste Torschützin. Was ist mit Julia Braun?

Zunächst einmal ist es natürlich schön, dass Meike in unserer Mannschaft spielt, denn sie hat durch ihre Größe natürlich immer einen Vorteil bei Standards. Dass Julia vielleicht nicht die Ausbeute an den Tag gelegt hat, die sie und wir alle uns vielleicht wünschen würden, ist aber kein Grund zur Sorge, da auch sie noch sehr jung ist und da sind Leistungs-schwankungen völlig normal. Generell habe ich ja bereits erwähnt, dass wir in der Offensive Nachholbedarf haben. Die Verantwortung, Tore zu schießen, liegt ja nicht nur bei Julia.

Sind Verstärkungen in der Winterpause vorgesehen?

Aktuell sind bei uns keine weiteren Neuzugänge für die Restrunde geplant. Der Fokus liegt jetzt vor allem darauf, die Mannschaft weiterzuentwickeln und den guten Verlauf der Saison in der Rückrunde zu bestätigen.

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