Zugänge der HSG Wetzlar: Ein Shooter und »heiße« Talente

Acht neue Spieler haben sich dem Handball-Bundesligisten HSG Wetzlar angeschlossen. Wir stellen sie in zwei Vierer-Paketen vor.
Die HSG Wetzlar hat in ihrer Jubiläumssaison 25 Jahre Handball-Bundesligazugehörigkeit die erste Woche der Vorbereitung auf die Spielzeit 2022/23 hinter sich gebracht. Die obligatorischen Leistungs- und Fitnesstests standen neben ersten Teambuildingmaßnahmen auf dem abwechslungsreichen Programm. Aktuell ist das Team von Cheftrainer Benjamin Matschke, der an Corona erkrankt und zu Hause ist, im Trainingslager im Hotel Sonnenhof im baden-württembergischen Lautenbach in der Nähe von Straßburg. Acht neue Spieler haben sich dem letztjährigen Tabellensiebten angeschlossen, von denen sechs nicht älter als 24 Jahre sind. In zwei Vierer-Paketen werden die »Neuen« vorgestellt. Dabei kommt auch Coach Matschke zu Wort.
Hendrik Wagner (Rückraum links): Letztlich ist Hendrik Wagner seinem ehemaligen Trainer Ben Matschke gefolgt. Der 24-jährige Modellathlet gilt als exzellenter Werfer. Bei den Eulen in Ludwigshafen avancierte er in der Bundesliga-Saison 2020/21 zum Shootingstar. Mit starken 182 Treffern war Wagner in der damaligen Erstligaspielzeit einer der treffsichersten Spieler der Liga - meist spielte der Rechtshänder dabei auf der rechten Rückraumseite, was seine Leistung und Ausbeute noch deutlicher heraushebt. Er erhielt die Auszeichnung »Kretzsche des Jahres« 2021. Dennoch stiegen die Eulen ab - und mit ihnen der 2,00-m-Mann, der im November 2021 als Zweitligaakteur bei der deutschen Nationalmannschaft debütierte. Der Rechtshänder ist für den linken Rückraum vorgesehen und hat bei der HSG Wetzlar einen Zweijahresvertrag unterschrieben.
Das sagt Matschke: Hendrik war in seinem ersten Jahr erste Liga der Shootingstar - nicht nur bei den Eulen. Er hat auf sich aufmerksam gemacht. Er hat einen unheimlich guten Wurf, gutes Abwehrverhalten und eine gute Entscheidungsfähigkeit im Wurf. Im letzten Jahr in der 2. Liga war es für ihn schwierig gewesen, zweite Liga zu spielen und Nationalmannschaft. Er wird uns relativ schnell helfen, ein anderes Momentum auf den Platz zu bekommen, weil er sehr gut im Wurf und im Eins-gegen-Eins agiert.
Leonard Grazioli (Torwart): Der 21-jährige Schweizer ist für die Grün-Weißen eine Investition in die Zukunft. Auf der Torhüter-Position ist die HSG Wetzlar mit Nationalkeeper Till Klimpke, der erfolgreich an beiden Knien am Meniskus operiert wurde und schon - mit Abstrichen - am Training teilnimmt, und Anadin Suljakovic bestens besetzt. Deswegen erhält Grazioli ein Doppelspielrecht und wird an den Zweitligisten TV 05/07 Hüttenberg ausgeliehen, damit er dort Spielpraxis sammelt. Grazioli wechselte ablösefrei vom Schweizer Topclub HSC Suhr Aarau nach Mittelhessen. Der 1,93 m große Grazioli wurde beim TV Birsfelden ausgebildet. In Wetzlar ist Torwart Grazioli bis 2024 unter Vertrag.
Das sagt Matschke: Leo ist talentiert, ein schneller Torhüter mit einer guten Athletik und guter Ausdauer. Er hat eine andere Art und Weise, im Tor zu stehen als Till (Klimpke) und Anadin (Suljakovic), was sicherlich gut ist. Wir hoffen mit dem Doppelspielrecht für den TV Hüttenberg, dass er dort zur klaren Nummer eins wird, viel Spielzeit hat und die Erfahrung zu uns reinbringt, wenn er gebraucht wird.
Jovica Nikolic (Rückraum rechts): Der 20-jährige Serbe gilt als eines der hoffnungsvollsten Linkshänder-Talente auf dem Balkan. Der Jung-Nationalspieler kommt vom HC Vojvodina ins Mittelhessische. Der 1,91 m große Linkshänder ist für den Rückraum rechts vorgesehen. Mit seinem Team sicherte er sich in Serbien den Meistertitel. Nikolic ist in Novi Sad geboren und hat bereits im Alter von 16 Jahren für die 1. Mannschaft von HC Vojvodina gespielt. Bei der U19-Weltmeisterschaft wurde er im Jahr 2019 zum besten rechten Rückraumspieler gewählt. 2020 war er an der Leiste verletzt. Nikolic erhielt bei der HSG einen Vertrag über zwei Jahre.
Das sagt Matschke: Stark im Eins-gegen-Eins, starker Schlagwurf, gute Körperlichkeit und schon viel Erfahrung, die er in der Nationalmannschaft sammeln konnte. Er ist wirklich ein gutes Pendant zu Vladan (Lipovina).
Radojica Cepic (Spielmacher): Mit dem Montenegriner Radojica Cepic von RK Celje hat die HSG Wetzlar einen talentierten Rechtshänder verpflichtet. Der 19-Jährige hat bei den Grün-Weißen einen Dreijahresvertrag unterschriben und ist für Rückraum Mitte vorgesehen. Bereits bei der Europameisterschaft zeigte der montenegrinische Jung-Nationalspieler seine Allrounder-Qualitäten.
Das sagt Matschke: Mit seinen 19 Jahren haben wir einen sehr jungen Spieler. Er bringt von seinen Voraussetzungen her schon mit, ein kompletter Handballspieler zu sein. Wenn er die Entwicklungsschritte macht, die wir uns alle erhoffen, in Abwehr und Angriff, im Zusammenspiel Kreis und Wurf, hat er wirklich überall seine Stärken und kann sie einbringen. Er ist ein sehr guter Allrounder. Ich freue mich, ihn zu trainieren.