Buchmann hofft auf Berge

(sid). Nach der Saison ist vor der Saison: Gerade erst hat Emanuel Buchmann ein kräftezehrendes Radsport-Jahr 2022 abgehakt, da blickt Deutschlands bester Rundfahrer schon gespannt nach Paris. Im Palais de Congres wird am heutigen Donnerstag (11.30 Uhr/Eurosport) die Route der 110. Tour de France vorgestellt. Schöne Bescherung oder böse Überraschung - für Bergliebhaber Buchmann wird das Streckenprofil des größten Rennens der Welt ausschlaggebend für die Jahresplanung 2023.
»Es ist immer noch mein Ziel, bei einer großen Rundfahrt aufs Podium zu fahren«, sagte Buchmann unlängst: »Und es wäre schön, nächstes Jahr wieder die Tour zu fahren.« 2019 war er bei der Großen Schleife Vierter - so nah am Podest war kein Deutscher der Post-Ullrich-Klöden-Ära.
Danach aber wurde die Romanze zwischen »Emu« und Tour schwierig: 2020 sturzgeschwächt auf Platz 38, 2021 als Helfer 33., 2022 nicht dabei - zu zeitfahrlastig die Tour, der bergigere Giro d’Italia »hat mich schon angelacht«, sagte Buchmann, der dort Siebter wurde.
Der Giro hat bereits Mitte Oktober seinen Streckenverlauf 2023 vorgestellt, der gerade in der Schlussphase spektakuläre Bergetappen in loser Folge bietet. Buchmann-Terrain also. Die Tour aber, so viel ist bereits über den Flurfunk der Radsportszene durchgesickert, wird dem in nichts nachstehen - das nächste Duell der Superkletterer Jonas Vingegaard (Dänemark/Sieger 2022) und Tadej Pogacar (Slowenien/2020 und 2021) verspricht Drama.
Bestätigt sind der Auftakt und das Finale. Die Grande Boucle startet am 1. Juni im spanischen Baskenland und damit nach Kopenhagen 2022 erneut außerhalb Frankreichs. Drei Etappen umfasst der Grand Depart rund um Bilbao, San Sebastian und Vitoria-Gasteiz, allesamt anspruchsvoll. Enden wird die Tour am 23. Juli in Paris - wo am gleichen Tag die Frauen-Tour beginnt, deren Strecke ebenfalls heute vorgestellt wird.