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Debatte um gleiche Bezahlung

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(dpa). Olaf Scholz ist ein Event-Fan. Er sei »bekanntlich nicht der große Fußball-Fachmann«, gab der Bundeskanzler einmal zu, »doch bei großen Turnieren bin ich Fußball-Fan«. Vor allem die EM der Frauen in England hat Tribünengast Scholz begeistert - und zu einem Vorstoß veranlasst, der je nach Sichtweise gewagt, naiv, oder überfällig klingen kann.

Beim Treffen mit den Verantwortlichen des Deutschen Fußball-Bundes will der SPD-Politiker heute vor allem das Thema Bezahlung im Frauen- und Männerfußball diskutieren. »Ich bin fest davon überzeugt, dass gleiche Bezahlung eine wichtige Rolle spielt«, hatte Scholz beim Besuch des EM-Finals zwischen Deutschland und England gesagt. DFB-Geschäftsführer Oliver Bierhoff freut sich auf den Austausch. Dabei könne er dem Kanzler auch »ein bisschen besser über die Zahlen« aufklären.

Mit seiner während der EM auf Twitter abgesetzten Kommentar mit dem Hashtag #equalpay (gleiche Bezahlung) hat Scholz in ein Wespennest gestochen. »Wir haben 2022. Frauen und Männer sollten gleich bezahlt werden«, schrieb der 64-Jährige: »Das gilt auch für den Sport, besonders für Nationalmannschaften.« Die Realität sieht anders aus. Der Forderung nach einer generell gleichen Bezahlung schloss sich Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg bei Bayern 1 nicht an: »Da muss ich dem Bundeskanzler widersprechen.« Die Forderungen des Frauenfußballs sind andere: Sichtbarkeit, Chancengleichheit, Akzeptanz. Anstoßzeiten zur Primetime wären ein wichtiger Schritt. Auch die Einführung von Grundgehältern wird gefordert. Ob Scholz zu diesen Themen etwas beitragen kann?

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