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Der Abschied rückt näher

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Norbert Vettel überrascht seinen Sohn Sebastian und hat dessen ersten Rennoverall aus dem Jahre 1995 dabei. © IMAGO

Das Abschiedswochenende scheint für Sebastian Vettel und Mick Schumacher keine positiven Überraschungen bereitzuhalten. Auch vorne ist alles beim Alten.

Sebastian Vettel und Mick Schumacher dürfen bei ihren Abschiedsvorstellungen in Abu Dhabi wohl keine positive Überraschung erwarten. Der viermalige Formel-1-Weltmeister Vettel, der am Sonntag (14.00 Uhr MEZ/Sky) seinen 299. und letzten Grand Prix bestreitet, belegte im Aston Martin im freien Training den zwölften Platz. Mick Schumacher, der bei Haas am Jahresende für Nico Hülkenberg sein Cockpit räumen muss, kam auf Rang 17.

Doch Schumacher hält längst die Augen offen nach anderen Optionen in der Formel 1 - und das Top-Team Mercedes sendet weiter positive Zeichen bezüglich einer möglichen Anstellung zumindest als Ersatzfahrer. »Die Familie Schumacher hängt mit Mercedes eng zusammen. Er ist Deutscher, er passt unheimlich gut zum Stern. Er hat einen Platz in der Formel 1 verdient. Jetzt müssen wir schauen, was wir machen können«, sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff am Sky-Mikrofon.

Die Bestzeit am Freitag sicherte sich Weltmeister Max Verstappen, der seinen Formel-1-Rekord auf 15 Saisonsiege ausbauen kann. Der niederländische Red-Bull-Star war in 1:25,146 Minuten bei seiner besten Runde 0,341 Sekunden schneller als Brasilien-Sieger George Russell (England/Mercedes) und lag fast eine halbe Sekunde vor Ferrari-Pilot Charles Leclerc (Monaco), der als WM-Zweiter punktgleich mit Verstappens mexikanischem Teamkollegen Sergio Perez ins letzte Saisonrennen geht. Perez belegte am Freitag Rang fünf hinter Rekordweltmeister Lewis Hamilton (England/Mercedes).

Um das Sportliche geht es für den 35-jährigen Vettel am Ort seines ersten Titelgewinns im Jahr 2010 nur noch am Rande. Er wisse, dass sein »letztes Rennen wahrscheinlich nicht das Highlight meiner Karriere werden«, sagte er.

Vater überrascht Sohn

Dafür ist reichlich Raum da für Emotionen. So überraschte Vater Norbert Vettel seinen berühmten Sohn am Freitag in der Teamgarage mit dem ersten Rennhelm, den ersten Rennhandschuhen und dem ersten Overall aus dem Jahre 1995. Mick Schumacher und Fernando Alonso trugen Helme im typischen Vettel-Design: weiß mit schwarz-rot-gold.

Vettel wiederum war am Donnerstag mit allen Fahrerkollegen zum Abendessen verabredet, für Samstagabend lud er das gesamte Fahrerlager ein, mit ihm eine letzte Runde auf der Strecke zu laufen und ein gigantisches Gruppenfoto aufzunehmen. »Auf diese Weise möchte sich Sebastian von allen Menschen verabschieden, die Teil seiner Formel-1-Reise waren«, teilte Aston Martin mit.

Das erste Training auf dem Yas Marina Circuit am Mittag hatte noch überschaubaren Wert. Acht Stammfahrer - darunter Verstappen und Schumacher - mussten im FP1 ihre Cockpits an Nachwuchskräfte oder Ersatzfahrer abgeben. Vettel belegte Rang sechs und ließ zunächst auf einen guten Abschluss hoffen. In der zweiten Einheit relativierte sich der Eindruck. Einer der acht Freitagsfahrer war Logan Sargeant im Williams. Dem US-Amerikaner hat das britische Traditionsteam das letzte verbliebene Stammcockpit für 2023 versprochen. Sargeant muss allerdings beim Formel-2-Saisonabschluss ebenfalls an diesem Wochenende in Abu Dhabi noch die nötigen Punkte für die Superlizenz holen.

Er ist Dritter in der Meisterschaft, mit Rang sechs im Schlussklassement hätte das Rechnen ein Ende. Sollte er aber scheitern, könnte Schumacher doch wieder auf einen Stammplatz im kommenden Jahr hoffen. Und ansonsten bleibt ja die Option Mercedes.

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