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Der neue Abwehrboss

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Ankunft in München: Matthijs de Ligt ist da. © IMAGO

(dpa). Entspannt schritt Matthijs de Ligt die Gangway hinab, als der designierte neue Abwehrchef des FC Bayern am Münchner Flughafen den Flieger verließ. Während seine künftigen Teamkollegen gerade in der Luft auf dem Weg nach Washington waren, rückte mit der Ankunft des 22-Jährigen am Montagabend der Vollzug dieses Königstransfers immer näher. Medizincheck, Unterschrift unter den millionenschweren Fünfjahresvertrag und Abflug am Dienstag:

So lauten im Idealfall die weiteren Programmpunkte für den von Juventus Turin verpflichteten Innenverteidiger. Der Transfer ist der nächste Sommer-Coup von Sportvorstand Hasan Salihamidzic, der dem FC Bayern damit die teuerste Innenverteidigung der Welt beschert.

Der Start der USA-Tour mit PR-Aktionen, mehreren Trainingseinheiten und zwei Testspielen mit Destination Washington fand zunächst ohne den designierten Münchner Abwehrboss statt. Schon am Mittwoch könnte de Ligt im ersten Bayern-Testspiel auf dem einwöchigen Trip gegen D.C. United erstmals das FCB-Trikot tragen.

Einziger Wermutstropfen aus bayerischer Sicht war am Montag, dass Nationalspieler Leon Goretzka nach Knieproblemen in der Vorsaison nun operiert werden musste. Bei dem 27-Jährigen sei eine Auffälligkeit im linken Knie festgestellt und arthroskopisch beseitigt worden, teilte der Club mit. Den Supercup bei RB Leipzig am 30. Juli wird der 27-Jährige demnach ebenso verpassen wie den Bundesliga-Auftakt am 5. August bei Eintracht Frankfurt.

Erfreulichere Meldungen gibt es in den Transferangelegenheiten - die Wechselgerüchte beim FC Bayern lösen sich langsam aber sicher auf. Nach dem Verkauf von Torjäger Robert Lewandowski für bis zu 50 Millionen Euro an den FC Barcelona und der Vertragsverlängerung von Serge Gnabry bis 2026 steht in de Ligt der nächste Mega-Transfer unmittelbar vor dem Abschluss. Der Abgang von Lewandowski zum FC Barcelona dürfte den finanziellen Spielraum der Münchner erhöht und den zweitteuersten Einkauf der Club-Historie beschleunigt haben. Konrad Laimer von RB Leipzig als nächster Zugang soll nach Bayern-Plänen bald folgen.

70 Millionen Euro plus zehn weitere an Bonuszahlungen haben Juve dem Vernehmen nach in der Wechselfrage von de Ligt überzeugt. Mit Lucas Hernández (80 Millionen Euro) bildet de Ligt nun das teuerste Abwehr-Duo der Welt. Bayern-Boss Oliver Kahn bezeichnete den Niederländer als »sehr interessanten Spieler, auch von seiner Mentalität her«. Was der Verteidiger einbringen könnte? Übersicht in der Spieleröffnung, Gelassenheit am Ball, robuste Abwehrarbeit - und natürlich Führungsqualität. De Ligt könnte zur neuen Führungsfigur in der Abwehr reifen. Schon mit 18 Jahren wurde er Kapitän von Ajax und war unverzichtbarer Bestandteil der Elf, die in der Saison 2018/19 erst im Halbfinale der Champions League an Tottenham Hotspur scheiterte.

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