»Eine Woche lang fischen«
Herr Herbert, wie ausgelassen war die Party nach dem Bronze-Gewinn bei der Basketball-EM?
Wir haben ein paar Stunden mit allen zusammen gefeiert. Es war großartig für das Team, den Verband und den Staff. Dann war Bettzeit angesagt (lacht).
Sie haben lange vor der EM gesagt, dass das Ziel eine Medaille ist. Warum waren Sie so überzeugt?
Ich habe ungefähr vor elf Monaten gesagt, dass das Podium das Ziel ist. Wenn du Ziele setzt, musst du darüber sprechen. Und dann musst du alle dazu bringen, daran zu glauben, dass man es schaffen kann. Wir hatten diesen Glaubensfaktor, insbesondere nachdem wir Slowenien kurz vor dem Turnier in der WM-Quali in München geschlagen haben.
War es schwer, dass Team nach der Halbfinal-Niederlage für das Spiel um Platz drei zu motivieren?
Ja. Alle waren wirklich down am Freitag und Samstag. Wir haben mit den Spielern gesprochen und gesagt, dass wir immer noch ein Ziel haben. Es war ein schwieriges Spiel, aber das Wichtigste war, dass wir uns mental von der Niederlage gegen Spanien erholen. Wir sahen müde aus von Zeit zu Zeit im Spiel, aber wir haben einen Weg gefunden.
Ihr Team hat begeisternde Spiele bei der EM gegen Frankreich, Litauen oder Griechenland, auch gegen Spanien abgeliefert. Was waren die Schlüssel dafür?
Das Wichtigste war, die Spieler glauben zu lassen, dass sie diese Teams schlagen können. Zuvorderst waren wir ein Team und dann hatten wir großartige individuelle Leistungen. Das Publikum - erst in München, dann in Köln und Berlin - war unglaublich. Sie haben sich mit den Spielern und unserem Stil identifiziert. Sie standen hinter uns. Es war eine große Ehre für mich, am Seitenrand zu stehen.
Was steht jetzt an bei Ihnen?
Ich fliege nach Finnland in mein Sommerhaus, werde Holz hacken, Landschaftsbau machen und eine Woche lang fischen. Ich werde mir die Hirsche und Elche anschauen und vielleicht sehe ich sogar ein paar weiße Wölfe (lacht).
TIMUR TINC