Es wurde laut in der BVB-Kabine
(dpa). Wackelige Abwehr, lahmende Offensive - bei Borussia Dortmund wächst die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Im Falle eines Zweitrunden-Aus im Pokal am Mittwoch (18.00 Uhr) bei Hannover 96 drohen unruhige Zeiten. Nach einem bisher enttäuschenden Saisonverlauf in der Bundesliga mit bereits vier Niederlagen in zehn Partien steht das ins graue Mittelmaß abgerutschte Team von Edin Terzic mächtig unter Druck.
Der Fußball-Lehrer hofft auf die positive Wirkung einer lebhaften Aussprache mit der Mannschaft am Montag: »Es war sehr laut, sehr deutlich und sehr offen. Wir hoffen, dass wir es schnellstmöglich besser machen können.«
Angesichts der jüngsten Rückschläge ist der Redebedarf in Dortmund groß. »Ihr könnt euch sicher sein, dass die Jungs schon wissen, worum es geht«, antwortete der Coach auf Fragen nach der Teamsitzung, bei der die Patzer aus dem dürftigen Auftritt am Sonntag beim Tabellenführer 1. FC Union Berlin (0:2) aufgearbeitet werden sollten. »Es ist nicht so, dass sie die Augen verschließen. Was uns daran stört, ist, wenn man ihnen zuhört, dann hören wir die richtigen Dinge. Nur dann geht es darum, es auf dem Platz umzusetzen. Das ist jetzt die große Aufgabe«, kommentierte Terzic.
Der Frust über die Niederlage in Berlin sitzt bei allen Beteiligten tief. Nationalspieler Niklas Süle fand noch vor der Rückreise nach Dortmund deutliche Worte: »Die Alarmglocken müssen bei uns schrillen. Wir können so nicht weitermachen und müssen das knallhart analysieren.« Der dürftige Ertrag der vergangenen Wochen gibt dem Neuzugang zu denken: »Wir werden jede Woche gelobt, was für Potenzial wir haben. Dann müssen wir aber auch mit Überzeugung spielen.«
Unterdessen will nach zwei blamablen Zweitrunden-Blamagen der FC Bayern einen schmerzhaften K.-o.-Hattrick gegen Liga-Schreck FC Augsburg unbedingt vermeiden. »Wir haben schon die Ambitionen, den DFB-Pokal zu gewinnen. Dementsprechend müssen wir gegen Augsburg gewinnen - das ist der Job«, sagte Trainer Julian Nagelsmann am Tag vor dem Auswärtsspiel gegen den Gegner, der die Münchner vor einem Monat endgültig in die Bundesligakrise gestürzt hatte. Damals noch mit Manuel Neuer im Bayern-Tor, der im Gegensatz zu Rückkehrer Thomas Müller am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky und ZDF) bei der heißen Cup-Prüfung fehlen wird.