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Flick sucht WM-Mix

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Beim Abschlusstraining vor dem Fußball-Testspiel gegen den Oman sitzt Nationalspieler Thomas Müller auf einer Kühlbox. Bundestrainer Hansi Flick muss auf den Wortführer noch verzichten. © DPA

Nach der Ankunft im Oman müssen sich die Nationalspieler an die WM-Bedingungen anpassen. Ein letzter Test soll Sicherheit bringen. Müller und Rüdiger werden jedoch frühestens in Katar spielen.

Thomas Müller saß auf einer Kühlbox am Spielfeldrand und schaute den WM-Kollegen beim ersten Training im Oman zu. Auch Abwehrchef Antonio Rüdiger fehlte auf dem Platz. Und das wird auch am Mittwochabend (18.00 Uhr/RTL) im Sultan-Kabus-Stadion der Fall sein, wenn die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in Maskat gegen die Auswahl des Oman den letzten WM-Test absolviert - exakt eine Woche vor dem Ernstfall gegen Japan in Katar. Hansi Flick war am Dienstagabend bemüht, hinsichtlich der Fragezeichen hinter der Turnierfitness der beiden Führungskräfte zu beschwichtigen.

»Wir sehen von Tag zu Tag. Wir gehen davon aus, dass sie am Matchday minus vier mit der Mannschaft trainieren«, sagte Flick. Also erst am Samstag, nach dem Transfer nach Katar. Alles, was dem 33 Jahre alten Müller am Dienstagabend als Zuschauer am Spielfeldrand blieb, war ein Plausch mit DFB-Direktor Oliver Bierhoff. Wegen körperlicher Probleme hatten Müller und Rüdiger schon im Ligabetrieb beim FC Bayern und Real Madrid zuletzt ausgesetzt.

Dass auch der Frankfurter Rückkehrer Mario Götze sowie die Freiburger Matthias Ginter und Christian Günter nicht mit dem Team trainierten, begründete Flick damit, dass das Trio noch am Sonntag in der Bundesliga aktiv war und deshalb regenerieren sollte. Ausschlafen, akklimatisieren - und gleich wieder an die Arbeit: Dieses Programm galt für übrigen 20 Nationalspieler nur 17 Stunden nach der Ankunft am späten Montagabend in Maskat.

Eine WM-Generalprobe wird das 994. DFB-Länderspiel exakt eine Woche vor dem Ernstfall gegen Japan im Ansatz. Denn Flick wird noch nicht seine Wunschelf für den so wichtigen Gruppen-Auftakt gegen Japan aufbieten. »Diese WM hat andere Maßstäbe, was die Vorbereitung angeht«, sagte Flick angesichts des Turnierzeitpunktes mitten in der Saison. »Wer braucht noch Spielminuten? Wer braucht eine Pause?« Diese Fragen beschäftigten das Trainerteam. »Der Plan wird sein, dass wir den einen oder anderen schonen«, verriet Flick.

Im Luxushotel am Persischen Golf mit allen Annehmlichkeiten wie Pool, Spa und einem Privatstrand sollen die bis auf den erkrankten Torwart Marc-André ter Stegen angereisten 25 WM-Akteure bis zum Weiterflug nach Katar auch ein wenig ausspannen nach prallen Ligawochen. Es gilt, möglichst schnell den Klimawechsel vom deutschen Herbst auf das tagsüber herausfordernde Wüstenwetter sowie die Zeitumstellung von plus drei Stunden zu bewältigen. »Es ist gut, vorher vor Ort zu sein. Das war uns wichtig«, sagte Flick.

Der Bundestrainer geht natürlich auch im Sultanat voran. In zwei vom Gastgeber mit der Aufschrift »Germany Football Team« beschrifteten Bussen war der DFB-Tross kurz nach Mitternacht im Quartier eingetroffen. Flick schritt als Erster an ein paar Schaulustigen vorbei und trug seinen Rollkoffer nach einem kurzen »Servus« eine steile Treppe hinauf. Dann verschwand der 57-Jährige ebenso wie der dauerlächelnde Nationalteam-Rückkehrer Götze Richtung Lobby.

Ob der 30-jährige Götze nach fünf Jahren ohne Einsatz für Deutschland gleich gegen den Oman sein Länderspiel-Comeback feiern darf, diese Frage mochte Flick am Dienstagabend im proppevollen Pressekonferenzraum des Stadions noch nicht beantworten. »Das glaube ich, dass alle gespannt sind«, antwortete der Bundestrainer. »Was mit Mario morgen ist, muss man abwarten.« Der laut Flick »gelöste und gereifte« Götze möchte acht Jahre nach seinem Siegtor im WM-Finale von Rio gegen Argentinien beim Turnier-Comeback in Katar eine für ihn möglichst erfüllende Rolle einnehmen. Die Form des 30-Jährigen stimmt jedenfalls. »Die letzten Spiele waren auf einem ganz hohen Niveau«, lobte Flick.

Wichtig ist das zweite Länderspiel gegen Oman - nach einem 2:0-Erfolg im Februar 1998 - trotz der angekündigten Schonung einiger Asse schon. »Wir haben nur noch ein Testspiel. Da wird es wichtig sein, dass wir uns auch die Sicherheit holen«, sagte Kapitän Manuel Neuer.

Aufstellung Deutschland: Neuer/Bayern München (36/113) - Kehrer/West Ham United (26/22), Süle/Borussia Dortmund (27/42), Schlotterbeck/Borussia Dortmund (22/5), Raum/RB Leipzig (24/11) - Kimmich (27/70), Goretzka (27/44) - Gnabry (27/36), Musiala (19/17), Sane/ alle Bayern München (26/47) - Füllkrug/Werder Bremen (29/0).

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