Freiburger Feiertag

(dpa). Nach dem historischen Europacup-Erfolg wurden die Freiburger Fußballer minutenlang von den mitgereisten SC-Fans gefeiert und auf den Bundesliga-Hit am Sonntag gegen Bayern München eingestimmt. Bei der Rückkehr des zuletzt krank fehlenden Trainers Christian Streich gewann der Sport-Club am Donnerstag mit 4:0 (1:0) beim französischen Pokalsieger FC Nantes und qualifizierte sich vorzeitig für die K.
-o.-Phase der Europa League.
»In der ersten Halbzeit war es ein Spiel auf Augenhöhe, wir haben uns reingearbeitet«, sagte Mittelfeldspieler Nicolas Höfler: »Wir sind froh, dass es so gut läuft, und reiten die Welle so lange es geht.« Die Tore erzielten Lukas Kübler (26.), Michael Gregoritsch (71.) und Woo-Yeong Jeong (87.), außerdem fälschte Jean-Charles Castelletto den Ball nach einem Schuss von Kevin Schade ins eigene Tor (82.) ab. Durch den vierten Sieg im vierten Vorrundenspiel sind die Freiburger in der Gruppe G nicht mehr von den ersten zwei Plätzen zu verdrängen und voll auf Kurs Gruppensieg, der mit dem direkten Einzug ins Achtelfinale belohnt wird. Als Zweiter müsste der SC zunächst in die Zwischenrunde. Damit überstehen die Freiburger zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte die Gruppenphase.
Während des Spiels wurde in beiden Fanblöcken Pyrotechnik gezündet. Nach dem Tor zum 1:0 waren aus dem Gäste-Block auch Böller zu hören gewesen, SC-Torhüter Mark Flekken versuchte die Zuschauer mit Gesten zu beruhigen. Rund 2000 Freiburger Fans waren mit nach Westfrankreich gereist.
Nach zuvor sechs Spielen mit der exakt gleichen Aufstellung hatte Streich seine Startelf erstmals wieder verändert - und das gleich auf vier Positionen. Unter anderem ersetzte Top-Joker Nils Petersen im Angriff Gregoritsch. An der Seitenlinie durfte sich Streich nach zwei coronabedingt verpassten Spielen wieder austoben. »Ich freue mich einfach, dass ich mitkommen konnte und wieder am Platz stehen darf«, hatte der Trainer vor dem Anpfiff bei RTL+ gesagt.
Streich sah eine engagierte Anfangsphase seines Teams, das sich früh zwei gute Möglichkeiten durch Philipp Lienhart (3.) und Vicenzo Grifo (7.) herausspielte. Anders als im Hinspiel (2:0), spielte Nantes zu Hause gefällig mit und hatte bei zwei Aluminium-Treffern Pech. Ausgerechnet in der Druckphase des Gastgebers fiel das 1:0 für Freiburg durch einen satten Vollspannschuss von Kübler. Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Hausherren deutlich den Druck. Freiburg konzentrierte sich zwischenzeitlich fast nur noch auf die Torabsicherung. Streich gefiel das gar nicht, er forderte lautstark: »Spielen! Spielen!« Seine Mannschaft reagierte und trat wieder mutiger auf. Die Tore zwei, drei und vier waren der Lohn.