Fußballerinnen beklagen Sexismus
(dpa). Sexistische und herabwürdigende Kommentare gehören einem Bericht von NDR und »Süddeutscher Zeitung« zufolge weiter zum Alltag im deutschen Frauenfußball. »Frauenfußball ist wie Pferderennen. Nur auf Eseln« sei ein Spruch, der in Erinnerung geblieben sei, berichtete die Bremer Bundesligaspielerin Saskia Matheis im ARD-Magazin »Panaroma«, das gestern nach dem deutschen EM-Viertelfinale gegen Österreich ausgestrahlt werden sollte.
Ex-Nationalspielerin Tabea Kemme hörte diesen Satz über eine Kollegin: »Die ist auch richtig heiß, ne? Die würde ich auch mal wegbügeln wollen.«
Sie nehme Sexismus nicht als spezifisches Problem des Fußballs wahr, sondern als gesellschaftliches Thema, sagte Generalsekretärin Heike Ullrich vom Deutschen Fußball-Bund: »Es ist unser aller Aufgabe, nicht nur die des Fußballs, des Sports, sondern unserer Gesellschaft, auf diese Grenzüberschreitungen aufmerksam zu machen«, sagte Ullrich.
Nationaltorhüterin Almuth Schult äußerte der Vorankündigung zufolge, sie sei von einem Journalisten gefragt worden: »Wie fühlt sich das an, wenn man als eine der wenigen in der Mannschaft einen Mann liebt und keine Frau?« Eine weitere Bundesligaspielerin spricht im »Panorama«-Bericht anonym von Grenzüberschreitungen eines Trainers. »Er hat immer wieder Kommentare zu dem Hintern einer Mitspielerin gemacht.« Eine andere Spielerin habe er gemustert und angemerkt, wie sexy sie sei.