Geballte Offensivpower

(sid). Vivianne Miedema hat in 111 Länderspielen für die Niederlande 94 Treffer erzielt. Sie ist einer der internationalen Stars der Frauenfußball-EM. Auf diese Spielerinnen sollte man achten - die wohl derzeit beste Akteurin fehlt allerdings: Die Spanierin Alexia Putellas hat sich im Training am Dienstag einen Kreuzbandriss zugezogen und verpasst damit das Turnier in England.
Ada Hegerberg: Die erste Ballon d’Or-Gewinnerin ist zurück auf der großen Bühne. Nach der EM 2017 hatte sich die Torjägerin von Olympique Lyon fast fünf Jahre aus Norwegens Nationalteam zurückgezogen - im Streit mit dem Verband NFF über die ungerechte Behandlung des Frauenfußballs. Auch eine schwere Knieverletzung musste die 26-Jährige überstehen. Jetzt will sie wieder auf dem Platz Taten sprechen lassen, heißt: Tore schießen wie am Fließband. Keine hat in der Champions League mehr Treffer erzielt: 59 Tore sind Rekord.
Pernile Harder: Die zweimalige Bundesliga-Torschützenkönigin (29) führt Vize-Europameister Dänemark als Kapitänin an. Schnell und eiskalt im Abschluss, so sorgte die Angreiferin drei Jahre lang im Trikot des VfL Wolfsburg für Furore und wurde zu Deutschlands Fußballerin des Jahres 2020 gekürt. Ihr Aufstieg zur Weltklasse-Knipserin weckte Begehrlichkeiten: Der FC Chelsea holte sie für die kolportierte Rekordablöse von 350 000 Euro nach London. Deutschland darf sich beim EM-Auftakt gegen die Däninnen am Freitag auf ordentlich Dynamit gefasst machen.
Vivianne Miedema: Die Oranje-Tormaschine ist ebenfalls aus der Frauen-Bundesliga bekannt. Von 2014 bis 2017 ging Miedema für den FC Bayern auf Torejagd. Mittlerweile stürmt sie für den FC Arsenal. In der Heimat gibt es eine Serie von Kindercomics über »Vivianne voetbalt«. Ihre Zahlen im Nationaltrikot haben historische Dimensionen: In 111 Länderspielen für den Europameister und Vizeweltmeister traf sie 94-mal - das ist Rekord und um Längen mehr, als Robin van Persie (50) als Bestmarke bei den Männern zu bieten hat. Und: Miedema wird am 15. Juli erst 26 Jahre alt.
Lucy Bronze: Eine Außenverteidigerin als Weltfußballerin (2020), das spricht für sich. Mit ihrem Offensivdrang spielte die Engländerin Bronze (30) sich derart ins Rampenlicht, dass die absoluten Topklubs um ihre Unterschrift buhlten. Über Manchester City und Olympique Lyon führte ihr Weg nun zum FC Barcelona. Dabei schien zu Beginn ihrer Karriere das lukrative Profileben noch völlig utopisch. Während sie einst beim FC Everton spielte, jobbte sie für den Lebensunterhalt noch nebenbei in einem Pizzaladen.