Geld für Musiala kein Hauptantrieb
(dpa). Über die Titelprämie von 400 000 Euro als mögliches Motivationsmittel bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar mochten Bundestrainer Hansi Flick und Nationalspieler Jamal Musiala vor dem Länderspiel-Klassiker gegen England nicht groß reden. »Da müssen Sie die Nationalspieler fragen«, antwortete Flick vor dem Spiel am späten Montagabend in London gegen England auf die Frage, ob man gut verdienende Nationalspieler mit Geld locken könne.
Der DFB hatte am Sonntag bekanntgegeben, dass jeder Spieler im Falle eines WM-Triumphes in Katar die Rekordsumme erhalten würde. So viel hatte das Team auch schon für die EM 2021 ausgehandelt. Für den 19 Jahre alten Musiala ist das Erfolgshonorar nicht der Hauptantrieb: »Ich habe Spaß am Fußball. Geld ist trotzdem ein großer Teil des Fußballs. Aber ich habe viel Liebe für den Sport und habe viel Spaß, wenn ich auf dem Spielfeld bin.«
Die Turnierprämien sind ein öffentliches Reizthema, zumal in Zeiten der Debatten um »Equal Pay«, also der gleichen Bezahlung für die Frauen- und Männer-Nationalelf. Die DFB-Frauen erhielten für ihren zweiten Platz bei der EM jeweils 30 000 Euro. Für den Titel hätte es doppelt so viel gegeben. Für den Gruppensieg gäbe es bei der Männer-WM pro Spieler 50 000 Euro. Das Viertelfinale wäre 100 000 Euro wert, das Halbfinale 150 000. Platz drei würde mit 200 000 Euro prämiert, die Finalteilnahme mit 250 000 Euro. Bei der Männer-WM können die Verbände viel Geld mehr verdienen als bei den Frauen. Frankreich kassierte 2018 als Weltmeister 38 Millionen US-Dollar an Preisgeldern.