Gladbach setzt sich mit 4:2 gegen Dortmund durch

(sid). Vorne fahrlässig, hinten desaströs: Borussia Dortmund geht schwer angeschlagen in die WM-Pause. Die wankelmütige Mannschaft von Trainer Edin Terzic unterlag bei Borussia Mönchengladbach in einer turbulenten Begegnung mit 2:4 (2:3) und wird außerhalb der Champions-League-Plätze überwintern. Der Rückstand auf Tabellenführer Bayern München kann am Samstag auf neun Punkte anwachsen.
Jonas Hofmann (4.), Ramy Bensebaini (26.), Marcus Thuram (30.) und Kouadio Kone (46.) bestraften die Lücken und Nachlässigkeiten in der BVB-Abwehr. Die Nationalspieler Julian Brandt (19.) und Nico Schlotterbeck (40.) nutzten nur zwei der zahlreichen Dortmunder Chancen. Gladbach hat damit nach 15 Spieltagen drei Zähler weniger auf dem Konto als der Vizemeister.
Die rasante Begegnung benötigte vor 54 042 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park keine Anlaufzeit. BVB-Youngster Youssoufa Moukoko gab einen Tag nach seiner WM-Nominierung den ersten Warnschuss ab (3.), dann schlugen die Gladbacher zu. Kapitän Lars Stindl nutzte seinen Freiraum zu einem Pass auf Hofmann, der frei vor Torhüter Gregor Kobel eiskalt abschloss. Chancen boten sich beiden Mannschaften fast im Minutentakt, auch weil die Defensive auf beiden Seiten sträflich vernachlässigt wurde. Brandt traf zum Ausgleich nach sehenswertem Zuspiel von Jude Bellingham. Doch der Treffer gab dem BVB keine Sicherheit. Bensebaini köpfte einen Hofmann-Freistoß wuchtig ein, dann lief Thuram Schlotterbeck davon und verlud auch noch Kobel. Doch auch die Gladbacher offenbarten in der Abwehr Schwächen und machten sich durch leichtsinnige Ballverluste das Leben schwer. In dieser Phase wuchs Olschowsky über sich hinaus und parierte stark gegen Moukoko (33.) und Donyell Malen (43.). Vor dem Anschlusstreffer war Olschowsky auch bei einem Kopfball von Niklas Süle zur Stelle, den Abpraller verwertete Schlotterbeck.
Die zweite Halbzeit begann so furios wie die erste geendet hatte. Kone tunnelte bei seinem Treffer nach 41 Sekunden Mats Hummels. Den vermeintlichen fünften Treffer der Gastgeber durch Hofmann erkannte Referee Sven Jablonski nach Studium der TV-Bilder nicht an, Thuram soll Hummels zuvor gefoult haben (69.).