Glatzel trifft doppelt
(sid). Robert Glatzel durfte zwar vorzeitig duschen, Trainer Tim Walter hielt seinen Matchwinner aber mit einer innigen Umarmung lange auf: Der Hamburger SV ist dank »Doppelpacker« Glatzel erfolgreich in seine Aufstiegs-Mission gestartet. Der Topfavorit gewann beim Saisonauftakt der 2. Fußball-Bundesliga 2:0 (0:0) bei Eintracht Braunschweig. Ein größeres Ausrufezeichen setzte aber der SC Paderborn.
Die Ostwestfalen katapultierten sich mit einem 5:0 (0:0) gegen den Karlsruher SC an die Spitze.
Florent Muslija (56., Foulelfmeter) brachte den SCP in Führung. Robert Leipertz (65.), Julian Justvan (68.), Felix Platte (72.) und Sirlord Conteh (75.) sorgten für den deutlichen Sieg. »Nach dem Elfmeter haben wir uns ein bisschen in einen Rausch gespielt«, sagte der starke Justvan bei Sky: »Wir wollen einfach so weiter spielen. Dann sieht es gut aus.«
Dem HSV sicherte Glatzel mit seinen Toren (67./76.) den schmeichelhaften Sieg beim Aufsteiger. Insbesondere in der ersten Halbzeit wirkte die Hintermannschaft der Gäste ungeordnet, die Niedersachsen vergaben aber eine Vielzahl von Chancen. »Die erste Hälfte war richtig schlecht von uns«, äußerte Glatzel: »Es ist glücklich, dass wir den Sieg mitnehmen. Es liegt harte Arbeit vor uns.«
Hansa Rostock ist mit einer Heim-Niederlage gestartet. Gegen den 1. FC Heidenheim verlor das Team von Trainer Jens Härtel 0:1 (0:0). Stefan Schimmer (50.) köpfte den Siegtreffer für den FCH.
Gleich zum Auftakt am Freitag hatte die Liga einen emotionalen Ausbruch erlebt. Auf der Tribüne sprangen die Fans vor Freude auf und ab, unten auf dem Rasen lagen sich Last-Minute-Held Kevin Kraus und Co. fast ein bisschen ungläubig in den Armen - der 1. FC Kaiserslautern durfte bei seiner Rückkehr gleich eine Party feiern. »Phänomenal«, sagte Kraus, der den Betzenberg mit seinem Treffer zum 2:1 (1:0) in der Nachspielzeit gegen Hannover 96 zum Beben gebracht hatte. »Es war ein Gänsehaut-Feeling«, meinte Weltmeister Erik Durm. Und Trainer Dirk Schuster sagte: »Das war im positiven Sinne ein Irrenhaus, ein Tollhaus. Das gibt der Mannschaft sehr viel Energie.«
Im Gegensatz zu den Roten Teufeln sind die Bundesliga-Absteiger Arminia Bielefeld und SpVgg Greuther Fürth sieglos geblieben. Die Arminia verlor 1:2 (0:1) beim SV Sandhausen, Greuther Fürth holte bei Holstein Kiel trotz Führung nur ein 2:2 (0:1).
Der FC St. Pauli bezwang den 1. FC Nürnberg hingegen nach überragender erster Halbzeit 3:2 (3:0), Jahn Regensburg setzte sich mit 2:0 (1:0) gegen Darmstadt 98 durch.