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Haaland soll Erfolgsgarant werden

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Die Erwartungen sind hoch an Zugang Erling Haaland bei Englands Meister Manchester City. © IMAGO

(sid). Erling Haaland trug bereits als Kleinkind das Trikot von Manchester City und träumte von der Premier League. Jetzt - Jahre später - erfüllt sich für den 22-Jährigen endlich der große Traum. Wenn am Wochenende die neue Saison beginnt, geht Haaland für City auf Torejagd und soll bei der Mission erfolgreiche Titelverteidigung helfen.

Im Supercup vergangene Woche war der bullige Norweger, der für 75 Millionen Euro von Borussia Dortmund geholt wurde und damit der bislang teuerste Transfer der Liga ist, noch ohne Treffer geblieben. »Ich bin absolut nicht besorgt deswegen. Er wird uns helfen«, sagte Teammanager Pep Guardiola nach der 1:3-Pleite gegen Liverpool.

Der Ex-Bayern-Coach weiter: »Es ist gut für ihn, die Realität eines neuen Landes zu sehen und zu verstehen.« Am Sonntag beim Ligaauftakt bei West Ham United (17.30 Uhr/Sky) kann Haaland dies gleich unter Beweis stellen, denn City peilt den fünften Titel im sechsten Jahr an.

»Ich denke, dass City wieder die Mannschaft ist, die es zu schlagen gilt«, sagte der ehemalige englische Nationalspieler Rio Ferdinand Mirror Football und BT Sport. Und dank Haaland scheinen sie noch stärker und unberechenbarer zu sein. »Jetzt haben wir auch noch die Alternative, Flanken in den Strafraum zu schlagen, und wissen, dass wir da wirklich einen kopfballstarken Spieler haben, der sich mit seiner Physis zum Beispiel auch mal gegen einen Virgil van Dijk durchsetzen kann«, sagte sein Mannschaftskollege Ilkay Gündogan zuletzt.

Doch hinter City und Haaland, der kürzlich in seiner Heimat von einer Fan-Gruppierung scharf für sein Engagement in Manchester kritisiert wurde, lauern weitere Titel-Kandidaten. Der FC Liverpool mit Coach Jürgen Klopp bot in der Vergangenheit den Skyblues oft Paroli und ist auch in diesem Jahr wieder als erster Herausforderer zu nennen. Denn auch die Reds legten im Sturm ordentlich nach. Stürmer Darwin Nunez, der durch Bonuszahlungen noch zum Rekordtransfer aufsteigen kann, überzeugte unter anderem im Testspiel bei RB Leipzig mit vier Toren. Und, der Uruguayer werde »mit der Zeit noch besser werden«, sagte Klopp.

Beim Stadtrivalen der Citizens, ManUnited, läuft es indes nicht so reibungslos. Das Theater um den fünfmaligen Weltfußballer Cristiano Ronaldo konnte bislang nicht beigelegt werden, der Portugiese liebäugelt immer noch mit einem Wechsel. Zu allem Überfluss hatte Ronaldo am vergangenen Sonntag zusammen mit Mannschaftskollegen auch noch das Stadion vorzeitig verlassen und erneut für Unruhe gesorgt. »Das ist inakzeptabel«, wetterte Coach Erik ten Hag, »für alle. Wir sind ein Team und man muss bis zum Ende durchhalten.« Ob Ronaldo jedoch bis zum Ende, also dem Ende der Transferperiode, bei ManUnited bleibt, ist ungewiss.

Bis dahin hofft auch Teammanager Thomas Tuchel noch auf die ein oder andere Verstärkung für den FC Chelsea. Zwar kamen mit Raheem Sterling und Kalidou Koulibaly zwei absolute Topspieler, doch in Romelu Lukaku und dem deutschen Nationalspieler Antonio Rüdiger verließen auch zwei Stammkräfte die Blues.

Nicht zu unterschätzen ist auch Tottenham Hotspur. Der Klub aus dem Londoner Norden schlug ebenfalls auf dem Transfermarkt zu und holte den brasilianischen Nationalspieler Richarlison. Der Stürmer soll zusammen mit Harry Kane auf Torejagd gehen. Doch um Seriensieger City und das neue Sturmjuwel Haaland zu übertreffen, muss wohl einiges zusammenkommen.

(sid). Sie sind zusammen 251 Jahre alt und kommen addiert auf 110 Spielzeiten in der Fußball-Bundesliga: Aber Tradition schießt keine Tore, und deshalb geht es für Schalke 04 und Werder Bremen nur darum, mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben. Denn durch das doppelte einjährige Zweitliga-Intermezzo haben sich die Perspektiven der beiden einstigen Bundesliga-Granden erheblich verändert.

»Sollte uns der Klassenerhalt gelingen, hätte das den gleichen Stellenwert wie unser Aufstieg. Und das ist keine falsche Bescheidenheit«, sagte Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel. Denn immer noch nagt die vorletzte Saison am Selbstvertrauen und auch am Selbstverständnis der Königsblauen. Ganze 16 Punkte sammelte Schalke in 34 Spielen ein, von denen 24 verloren gingen. Ähnliche Auflösungserscheinungen dürfen sich in Gelsenkirchen, auch dies fällt in den Aufgabenbereich des neuen Trainers Frank Kramer, auf keinen Fall wiederholen.

Deutlich knapper schrammte der SV Werder vor 15 Monaten am Klassenerhalt vorbei. Aber auch die Zielstellung der Hanseaten zielt ganz eindeutig darauf ab, in der Beletage des deutschen Profifußballs zu bleiben. Exakt so schätzt auch Stefan Effenberg die sportliche Lage des Duos ein. »Erst mal wird es nur darum gehen, so schnell wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. An alles andere sollte gar nicht erst gedacht werden«, sagte der Ex-Nationalspieler.

Vor Ehrfurcht erstarren allerdings will man an der Weser auch nicht. Trainer Ole Werner: »Wir sind nicht aufgestiegen, um uns die Topspieler aus der Nähe anzugucken. Da hätte eine Eintrittskarte für die Tribüne gereicht.«

Aber der erst 34 Jahre alte Coach ist als Bundesliga-Neuling verständlicherweise besonders gespannt auf die neue sportliche Umgebung. Ein Weiter-so auf dem Spielfeld, das ist Werner klar, kann es in Liga 1 nicht geben. »Wir wollen unsere Art von Fußball bestmöglich beibehalten, trotzdem werden Anpassungen nötig sein«, äußerte der Fußballlehrer.

Viel wird für die Norddeutschen davon abhängen, ob sich das Stürmerduo mit Niclas Füllkrug und Marvin Ducksch als weiterhin treffsicher erweist. Zumindest Ducksch konnte seine Erstligareife in der Vergangenheit bei Borussia Dortmund, dem SC Paderborn und Fortuna Düsseldorf nicht unter Beweis stellen. »Jetzt aber bin ich älter und stärker«, sagte der 28-Jährige der »Sport-Bild«.

Ein ähnliches Image hängt aber auch Schalkes Torjäger Simon Terodde an, der sich weder beim VfB Stuttgart noch beim 1. FC Köln dauerhaft etablierte. Und sein Einsatz beim Liga-Auftakt am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) beim 1. FC Köln ist überdies wegen muskulärer Probleme gefährdet. Allerdings stehen die Gelsenkirchener nach Medienberichten kurz vor der Verpflichtung von Jordan Larsson (25), Sohn des früheren schwedischen Superstars Henrik Larsson, der zuletzt in seiner Heimat für AIK Solna stürmte.

(dpa). Mit welcher Mannschaft Borussia Mönchengladbach über den 1. September hinaus ins Rennen der Fußball-Bundesliga geht und ob weitere Spieler am Saisonende den Verein ablösefrei verlassen, ist immer noch unklar. Spieler wie Torhüter Yann Sommer, Nationalspieler Jonas Hofmann, Ramy Bensebaini oder die beiden Franzosen Alassane Plea und Marcus Thuram haben Verträge bis zum Saisonende. Wenn der Klub wechselwillige Spieler nicht jetzt verkauft, gibt es am Ende kein Geld. Auf der anderen Seite hat auch noch keiner dieser Spieler seinen Vertrag verlängert.

Sportlich gesehen möchte der Klub eigentlich keinen dieser Profis abgeben, offizielle Interessenten gibt es angeblich nicht. »Es liegen keine Angebote vor«, sagte Sportdirektor Roland Virkus am Donnerstag. Er gibt die Hoffnung nicht auf, den einen oder anderen Vertrag noch verlängern zu können. »Es hat bislang kein Spieler gesagt, dass er nicht verlängern möchte«, sagte Virkus. In diesem Sommer mussten die Gladbacher Matthias Ginter ohne Ablösesumme ziehen lassen, für Breel Embolo (zur AS Monaco) gab es rund zwölf Millionen Euro.

(sid). Die Schiris haben in ihrer Vorbereitung ähnlich viel geschwitzt wie die Profis. Zwei praktische und zwei theoretische Einheiten standen beim knapp einwöchigen Trainingslager in Herzogenaurach täglich auf dem Programm. Doch trotz der ganzen Schufterei wissen die Unparteiischen schon vor dem Start der Fußball-Bundesliga, dass es auch in der bevorstehenden Saison wieder Ärger geben wird.

»Die allgemeine Sehnsucht nach Schwarz-Weiß-Szenen werden wir nie erfüllen können«, sagte Videoschiedsrichter-Chef Jochen Drees mit Blick auf die unvermeidlich erscheinenden Diskussionen der kommenden Monate: »Die Regeln sind nicht so einfach, wie wir sie haben wollen. In den Details ist es eben doch komplex und kompliziert.«

Die beim Workshop in Frankfurt besprochenen Szenen lassen keinen Zweifel daran, dass vor allem die Auslegungen und Ermessensspielräume bei der Handelfmeter-Frage erneut für zahlreiche Debatten sorgen werden - obwohl die Schiedsrichter noch bis Ende August zu den Klubs tingeln, um allen Beteiligten die Regeln genau zu erklären.

Bei den bereits durchgeführten Schulungen erfuhren die Profis, was ihnen zukünftig blüht. Die wesentlichste Neuerung ist, dass es bei groben Fouls härtere Strafen geben soll. Mehr Platzverweise sind programmiert. »Das liegt aber nicht am Schiedsrichter, sondern am Verhalten der Spieler«, äußerte Peter Sippel, der sportliche Leiter der Bundesliga-Referees: »Grundsätzlich kennen die Spieler überwiegend ihren Grenzen. Wir hatten in der vergangenen Saison die wenigsten Roten Karten in Europa.«

»Nur« Gelb droht den Profis bei Spielverzögerungen - aber auch diese Farbe werden die Spieler aufgrund einer konsequenteren Regelauslegung wohl häufiger sehen. Das gilt ebenfalls bei zu heftigem Reklamieren oder übermäßigen Emotionsausbrüchen an der Seitenlinie - beides soll von den 24 vorgesehenen Erstliga-Referees strenger geahndet werden.

Wer als Folge des Trubels rund um die Schiedsrichter-Leistungen bei den Partien zwischen Bayern München und Borussia Dortmund in der vergangenen Spielzeit zukünftig bei Topspielen eingesetzt wird, steht dagegen noch nicht fest. »Das kommt auch auf die Entwicklung in der Saison an«, sagte Sippel, dessen Vorzeige-Schützling Felix Brych in seine mutmaßlich letzte Saison geht: »Der Kreis der Topspiel-Schiedsrichter wird sich erweitern mit denen, die sich bewährt haben.«

Bewähren würde sich nach Ansicht der Schiedsrichter auch, wenn die Fans in den Stadien bei den VAR-Entscheidungen dieselben Bilder wie die TV-Zuschauer zu sehen bekämen. »Diesen Wunsch haben wir seit zwei, drei Jahren hinterlegt. Ich hoffe, da kommt jetzt Zug rein«, äußerte Drees, der Druck auf die Klubs und die Deutsche Fußball-Liga macht: »Die visuelle Info ist die entscheidende.«

Auf zusätzliche visuelle Hilfe werden die Unparteiischen vielleicht schon in der übernächsten Spielzeit zurückgreifen können. Die vom Weltverband FIFA für die WM-Endrunde in Katar beschlossene Einführung der halbautomatischen Abseitserkennung wird mittelfristig auch in der Bundesliga zum Einsatz kommen.

»Wenn die Technik einwandfrei funktioniert, glaube ich nicht, dass man sich ihr verschließen kann«, sagte Drees. Als Zeitpunkt einer möglichen Einführung nannte Drees die Saison 2023/24, »vielleicht auch einen Tick später, denn es ist auch eine Kostenfrage«.

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Bremens Trainer Ole Werner will mit seinem Team nach dem Aufstieg nicht in Ehrfurcht erstarren. © IMAGO
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Schalkes Torjäger Simon Terodde will seine Erstliga-Tauglichkeit beweisen. © IMAGO

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